empor, Zigaretten aber werden sich nur noch Berliner Müll- kutscher und andere Schwerverdiener leisten können. Wer im Felde gesehen hat, wie das Stimulans des Rauchens immer wieder Mehrleistungen auch aus ermüdeten Truppen heraus- geholt hat, der kann es sich denken, wieviel Energieverlust für unser Volk die neue Verteuerung des Rauchens bedeuten wird, wieviel Verlust auch an staatsbürgerlicher Zufriedenheit und leichter Lenkbarkeit. Aber es wird eben überall mit der Steuerzange zugepackt. Man will 450 Millionen Mark im Zahre von den Rauchern neu einziehen. Wenn das glücken will, muß es uns sehr gut gehen, denn wenn es uns schlecht gebt, hört das Rauchen auf; auch da gibt es schließlich eine Grenze der Erschwinglichkeit, und weder Kriegsgewinnler noch Revolutionsgewinnler werden ewig dasein. Das Herz ist den Abgeordneten der Mehrheit wirklich be- drückt. Sie müssen für Dinge stimmen, die gar nicht im Parteiprogramm stehen, und ihnen wird ganz flau, wenn sie an kommende Wahlversammlungen denken, wo man sie viel- leicht fragen wird, wann denn endlich das versprochene goldene Zeitalter komme. Schon heute sind sie nervös und trauen einander nicht über den Weg. In einer langen Ge- schäftsordnungedebatte kommt es zwischen den Schicksals- genossen von heute, den roten und schwarzen Autznießern der Revolution, zu spitzigen Anzweiflungen, ob sie das Rennen auch „durchstehen“ würden, für direkte und für indirekte Steuern, nicht nur für eine von beiden Sorten. Erzberger verspricht beides reichlich. Er ist bei vortrefflicher Laune. Hypnose Weimar, 12. August Seit mehreren Tagen wird man an der Auffahrt zum Landestheater vom Publikum mit der Frage bestürmt, ob 284