Parteien der Linken stets jeder gebrandmarkt, der die Be- lastung des Volkes vermehrt habe. Heute macht man sich bei denselben Parteien dann unpopulär, wenn man nicht Milli- arden über Milliarden Steuern der Volkswirtschaft entzieht. Ohne Wimperzucken, ohne Prüfung, mit vierter Geschwindig- keit. „Hab' ich doch meine Freude dran!“, sagt Mephisto. Nein, Wurm. Die in zweiter und dritter Lesung angenom- mene Erbschaftssteuer, deren Sätze in bestimmten Fällen mit 35 vom Hundert anfangen und bie 90 vom Hundert gehen, begrüßt der Unabhängige Wurm als ersten Schritt zur gründ- lichen Sozialisierung des Eigentums. Oie weiteren und „ent- scheidenden“ Schritte würden von neuen Körperschaften ge- tan werden, die hoffentlich recht bald an die Stelle der Nationalversammlung träten. Ward solcher Hohn schon je erhört? Der Kommuniemus zieht sein Fallbeil empor, das die Aa#tionalversammlung geschliffen hat. „Gut gemacht," sagt er ihr, „nun leg dich mal drunter!“ Oie Mitglieder der Rechten, die ja soviel ehemalige Be- amte zählt, die die sogenannte positive Mitarbeit nicht lassen können, wollten ursprünglich für die Erbschaftssteuer stim- men. Des Oienstes ewig gleichgestellte Uhr erhält sie im Geleise, und sie haben ihre Weiche noch nicht umgestellt. Sie sind noch immer nicht Opposition, sondern Appo- sition der regierenden Mehrheit. Aber die Anderung der Vorlage im Ausschuß, die aus Wahlrücksichten erfolgte Er- höhung der Steuersätze bis an die Grenze der Konfiskation hat die nationalen Parteien zur Besinnung gebracht. Sie wollen, wie sie erklären, sich nicht zum Mitschuldigen des Zusammenbruchs, zu Schrittmachern der Kommunisten machen. Sie stimmen gegen das Gesetz. Oieses Gesetz bedeutet eine weitere Etappe auf dem Wege zu unserer Verlumpung. Die Freube am Schaffen im Gedanken an die Kinder wird ertötet. ber- 310