Wort entfahren, möcht' er's im Busen gern bewahren“ — belundet der ehemalige deutsche Botschafter in Washington Graf Bernstorff: das deutsche Friedensangebot seiin Amerikaals Zeichen der Schwäche auf- gefaßt worden und habe daher eine amerikanische Friedensvermittlung unmöglich gemacht! Die Frager machen große Kugelaugen und schnappen nach Luft. Was „ihr“ Bernstorff hier unter Eideszwang aussagt, das ist dasselbe, was zu jener Zeit die nationalen Jeitungen und die nationalen Verbände in Deutschland ge- predigt hbaben. Man muß siegen, wenn man den Frieden erlangen will. Tund man muß schweigen können. Nun fallen auch die Hüllen von der grandiosen Dummheit der 1917er Friedensresolution des Reichstages. LInd noch eins bekundet Bernstorff: RNiemals hätte Wilson für uns gegen die englische Blockade eingreifen können, da der ameri- kanische Handel viel zu sehr mit der Entente verfilzt war. Die Wahrheit marschiert wirklich noch schneller, als selbst wir es erwartet hatten, — die Sinzheimer und Bonn, die Katzen- stein und Cohn müssen eilends nach neuen Schätzen in den Akten wühlen. Noch. scheint Bernstorff nicht zu ahnen, was er an- gerichtet hat. Und wir wollen nicht etwa in verfrühtem Jubel- „Ein Daniel, ein weiser Daniel!“ rufen. Das Beweisthema ist noch lange nicht erschönft. Immerhin ist ein Anschlag dem Parteigericht der Nationalversammlung schon mißglückt, ohne daß die Anwälte des alten Kaiserreiches bisher ein- gegriffen hätten. Das Zwergvolk, das unseren Reichsbau unterminiert hat, ist auf seinen eigenen Brocken ausgerutscht.