gewesen sei wie die Sozialdemokratie oder warum die Zensur den Druck einer Schückingbroschüre über den Völkerbunds- gedanken während des Krieges verboten habe. „Fort von Bismarck, zurück zu Schiller!“, deklamierte der Demokrat Schücking in Weimar; wenn Schiller ihn so hörte, so würde er mit dreizehnhundert Touren im Grade rotieren. " Wiederum am dümmsten und persidesten fragt Cohn: „Glauben Sie, daß an manchen Stellen in Deutschland gewünscht wurde, daß unser Friedensangebot die Friedensaktion Wilsons beeinträchtigen sollte7“ Bethmann antwortet mit einem kurzen und mürrischen Nein; Herrn Cohn sind, wie immer, die Felle wieder fort- geschwommen. Weit schlauer ist der Handelsprofessor Bonn. Er stellt immer beiläufig Dinge sest, die in Wahrheit kein Zeuge ausgesagt hat, so, daß Wilson durch das gleichseitige deutsche Friedensangebot in den Verdacht geraten sei, unser Agent zu sein, was die Haßmaschinerie gegen uns erfst recht in Gang gebracht habe. Das kommt dann doch in den Bericht. Bei einer ganz einfältigen Außerung holt auch Bonn sich die verdiente Abfuhr. Er meint, die deutsche Regierung hätte Wilson einfach depeschieren müssen, nun solle er mal endlich mit seiner Sache herauskommen, sonst komme man selber mit etwas. Ein ganz absonderlicher Diplomat, dieser Bonn; er weiß wirklich vortrefflich Bescheid über die Art des inter- nationalen Verbehrs. „Und werden wir uns anderswo ein- decken, falls Sie uns nicht bis zum 12. d. M. Preise anstellen, die. hätte die deutsche Regierung wohl depeschieren sollen. Das ganze Kreuzverhör „#ihres“ Kanzlers ist im Sinne der Mehrheitsparteien völlig unergiebig geblieben. Sie ver- stehen ja nicht einmal zu fragen, und das, was sie als zeugen- eidliche Antwort wünschen, das lebt ja nur in ihrer Phantasie, — 20 —