Heerführer unseres Volkes doch ihr Bestes für unsere Selbst- behauptung hergegeben haben, ist für die Sinzheimer und Genossen eine Schiebung, weiter nichts. Davon kommen sie nicht ab. Sie kennen doch ihre Umwelt! Am liebsten würden sie fragen, ob Bethmann sich dabei „gesund gemacht“ oder wieviel Provision Ludendorff eingesteckt habe. Von einem von beiden seien wir doch hereingelegt worden, und zwar vermutlich, wenn nicht das Gegenteil bewiesem werde, mit voller Absicht. Denn so weiß man es doch von jeder Pleite am Hausvogteiplatz in Berlin. Und von jedem Pferdehandel, wo immer einer an den Pferdezähnen herum- gefeilt hat. Es kann einem wirklich übel werden. In welche Kaschemmenluft ist man geraten! Zwei Welten stehen ein- ander gegenüber, getrennt durch einen Ozean, zwei Welten mit völlig verschiedener Sitte, Pflichtauffassung, Lebens- und Staatsanschauung: die saubere Welt des alten Reiches, die im Vaterlande wurzelte, und die neue Welt unserer glor- reichen Schieberrepublik, die auf gebrochenen Eiden ruht. Die politischen Einbrecher des November wollen die Aus- geraubten „überführen"“! Man sehnt sich hinaus aus dieser Einnebelung. Zeugen, Sachverständige, Zuhörer, Presse- vertreter suchen immer häufiger die Wandelgänge auf, um sich bei einer Zigarette zu erholen. Unter dieser IAnruhe leidet die ganze Verhandlung des Donnerstags in dem großen Ausschußsaale. Bethmann fängt an, unter dem kleinen, talmudisch ge- schulten Advokatenvolk der TCohn und Genossen massiv zu wirken — und auch massiv zu werden. « Wenn er den ganzen Ausschuß, den er mitsamt seinen Praktiken beinahe eine Spottgeburt nennt, geradezu anpfeift, wenn er allmählich souverän wird gegenüber diesem — „Ausschuß" der souveränen Nationalversammlung, so — 29 —