— 161 — Grimma, Verlagscomptoir. 1840. (Wahrscheinlich von Dr. Ferdinand Philippi), bilden nur einen Anlauf zu einem Wanderbuche für das Erzgebirge. „Noch bis heute,“ schreibt der Verfasser, „fehlt es an einem „kundigen Führer durch unser, zum Theil so reizendes und romantisches „Hochland, auf dessen Bergen die Einfachheit und Biederkeit, die Ge- „nügsamkeit und der Fleiß so vorzugsweise ihren Wohnsitz aufgeschlagen „haben. Und doch bieten seine mannigfaltigen und vielfach wechselnden „Naturschönheiten, seine bewundernswerthen und kunstvollen unterirdischen „Schöpfungen, in welchen der arme Bergmann die reichen Schätze „der Unterwelt aufsucht, und aus nächtlichem Schooße mühevoll zu „Tage fördert, ohne selbst davon über das kümmerliche, tägliche Be- „dürfniß hinaus zu empfangen, doch bietet dies alles eben so sehr „als seine zahlreichen Stätten rastlosen Gewerbfleißes so viel des „Anziehenden und Sehenswerthen dar.“ Die Gegenden von Wieslsenthal, Scheibenberg, Schwarzenberg, Aue, Schneeberg; von Frauenstein, Ober-Neuschönberg, Lengefeld, Wolkenstein, Annaberg; von Zwickau, Glauchau, Langenlungwitz, Chemnitz, Augustusburg, Freiberg, mit ihren Industrien und Bewohnern werden in anmuthiger und anziehender, wenn auch keineswegs er- schöpfender Weise geschildert. J. J. Lindner, Wanderungen durch die interessantesten Gegenden des Sächs. Obererzgebirges 2c. Annaberg, Rudolf & Dieterici. 1846 brachte es leider nur auf drei Hefte mit 12 Ansichten. Dagegen ist Grimm, Das sächsische Erzgebirge, malerisch, historisch und artistisch durchwandert 2c., mit 1 Karte und 50 Stahlstichen. Dresden, Grimm. 1847 ein recht brauchbares, wenn auch höheren Ansprüchen nicht genügendes Wanderbuch durch das Gebirge. Die Schilderungen fußen zum größten Theile auf eigener Anschauung, und während Grimm warm für die Schönheiten des Erzgebirges eintritt, wundert er sich, daß noch Niemand die Schönheiten dieses Gebirges beschrieben hat. Außerordentlich beifälliger Aufnahme erfreuten sich Berthold Sigismund, Lebensbilder vom Sächsischen Erzgebirge. Leipzig, Lorck. 1859. Selten aber hat ein Schriftsteller einen Landstrich, welchen er darstellte, derart geschädigt, wie Berthold Sigismund das Erzgebirge. Während er von den Bewohnern, ihren Sitten und Gebräuchen, ihren Beschäftigungen und Industrien sehr eingehende und fast mustergültige Darstellungen giebt, behandelt er das Landschaftliche und den Formen- reichthum des Erzgebirges mit einer nahezu feindseligen Vorein- 11