— 412 — besuchenswerth, wenn es auch nicht leicht zugänglich ist. Den Glanz- punkt dieses Thales von hoher Schönheit bildet außer den schluchten- ähnlichen Seitenthälern eine Klamm mit mehreren kleinen Wasserfällen. Von Reitzenhain über den Otterstein bis an die obere Grundmühle 2½ Stunde; von Sebastiansberg über Tschoschl an dieselbe 1 1½ Stunde; von Eisenbahnhaltestelle Domina-Schönlind an die untere Grundmühle 3¾ Stunde; von Dorf Platten bis an die mittlere Grundmühle etwas über eine halbe Stunde. 51. Schloß Augustusburg. RKurfürst August. Zwischen den Thälern der Zschopau und Flöha ist der Gebirgs- zug nahezu nordwärts vorgestreckt. Derselbe beginnt im Kamme des Gebirges am Hirtsteine (889 m) und reicht über die Höhe der drei Brüder bei Marienberg und den Wildstein bei Waldkirchen nach dem Schloßberge von Augustusburg. Der Bergrücken verflacht sich all- mälig; er hat in der Waldkirchener Höhe gegen 530 m, in der flachen Mulde am Mörbitzwalde nur etwa 450 m. Von hier aus wieder ansteigend erhebt sich der isolirt aufragende Porphyrkegel des Schellenberges bis zu 515 m steil über seine Umgebungen. In frühester Vorzeit schon wurde auf diesem die Burg Schellen- berg gegründet, wahrscheinlich nach der Errichtung der Mark Meißen, um gegen Süden mitten in den Ansiedelungen der Slaven im Miriquidi- walde und an dessen Grenzen einen Stützpunkt zu besitzen. Die Ansiedelungen der Slaven in dem Waldgebiete deuten auf den uralten Straßenzug, welcher aus Franken nach dem Elbthale bei Dresden und dem Osten führte. Zu dessen Beherrschung war die Burg wichtig. Die Lage des Schellenberges, seine bedeutende Erhebung, die freie Umsicht nach allen Richtungen, die Leichtigkeit, ihn vor Angriffen und Ueberfällen zu sichern, gaben ihm eine besondere Stärke. . Trotz alledem sind weder von dieser, noch von den anderen zum Schutze der Südgrenze angelegten Burgen während eines Zeitraumes von mehreren Jahrhunderten Nachrichten vorhanden, und erst 1387 bei der Erbtheilung zu Chemnitz zwischen den Brüdern und den Söhnen Friedrich des Strengen, beziehentlich im Erbvertrage zu Frei- berg (1403) und im Theilungsvertrage zu Naumburg (1410) kommt Schellenberg wieder vor. Ob die Burg im Besitze der „Herren von Schellenbergk“ gewesen, oder ob diese blos Lehnsträger und Burg- hauptleute der Meißner Markgrafen waren, läßt sich nicht nachweisen. Unzweifelhaft ist der Schellenberg von da an in landesherrlichem