— 607 — mehrknöpfige Handschuhe, klagte aber bei ausreichenden Bestellungen über niedrige Preise. In Johanngeorgenstadt ging es anfangs sehr flott; darauf trat aber eine Stockung ein, bei welcher Stepperinnen, Knopfmacherinnen und Tamburirerinnen am meisten leiden mußten, während die Handschuhnäherinnen noch volle Arbeit hatten. Die Mode begehrte mehr Suede= und Chair-Handschuhe, aber die Aus- fuhr hatte sich um das Vorjahr doch nahezu um ein Viertel ver- mindert. In der kleinen Thalaue im Osten der Stadt stoßen die Wasser- läufe des Schwarzwassers, des Breitenbaches und des Jugler Baches zusammen. Das Thal des Schwarzwassers, welches eine lange Strecke aufwärts noch eine ziemliche breite Wiesensohle besitzt, und auf beiden Seiten von bewaldeten Abhängen eingefaßt ist, wird von Bretmühl an zum engen Waldthale, bis oberhalb Zwittermühle das Gebiet des Hochplateaus erreicht ist. Von Wittigsthal bis Zwittermühl 6 km; von da bis Seifen 3 km; von Seifen bis Gottesgab 7 km. Das Thal des Breitenbaches ist bis Platten ein enges Waldthal; interessant ist der Sattelübergang nach Bäringen. Von Wittigsthal über Streitseifen und Halbmeil nach der Böhmischen Mühle bei Rittersgrün 8 km; von Wittigsthal nach Platten 6 km; nach Bäringen 8 km. Von Johanngeorgenstadt über Jugel und den Sattel zwischen Buchschachtel- berg und Scheffelsberg nach Hirschenstand 6 km; von Johann- grorgenstad über Henneberg und Sct. Johannes nach Ober-Wilden- thal 7 km. 30. Vockau. Eibenstock. Schönheide. In Aue vereinigt sich die aus Südwest kommende Mulde mit dem aus Süden strömenden Schwarzwasser. Das bedeutendste Thal des westlichen Erzgebirges ist das Thal der Mulde, an dessen Ab- hängen der Fichtenwald meist bis zur Thalsohle herabreicht. Aus der breiten, moorigen Hochebene, in welcher sie von dem Quellen- teiche der rothen Mulde bei Tannenhaus, 775 m, und der weißen Mulde bei Kottenheide 779 m bis unterhalb Friedrichsgrün fließt, tritt sie in ein enges, von höher und steiler werdenden Abhängen eingefaßtes Waldthal bis gegen Jägersgrün. Von hier an wird die erweiterte Thalsohle von blumenreichen Wiesen geschmückt, in deren Mitte der Fluß in zahllosen Biegungen und Windungen rauschend dahin schießt. Groteske Felsen, Thürme und Bergsporen, Blockan- häufungen, Riesenmauern, ruinenartige Gebilde, Geröllhalden u. s. w. bilden von hier an die Ausschmückung herrlicher Wald= und Thal-