— 15 — müßten gehalten werden von angesehenen Privatpersonen (Ballin, Heckscher) oder von Staatsmännern. In die Kommission seien Männer von entsprechenden Fähigkeiten zu berufen, nicht sowohl Beamte. Die politischen Direktiven müsse das Auswärtige Amt geben. Die einzelnen Ressorts müßten nicht wie bislang gegeneinander arbeiten und voreinander Geheimniskrämerei treiben. Die Militär- und Zivilbehörden müßten zu- sammenarbeiten, der Kriegsminister müsse die Kommandierenden Generale unterstützen und sie nicht im Stiche lassen. Der Reichskanzler spricht sich für eine energische Aufrechterhaltung der Auto- rität im Innern aus. Bezüglich der Propaganda bestehe ein reichhaltiges Programm, das schon verwirklicht würde. Diplomatisch müßten Fäden betreffend eine Verständigung mit dem Feinde im geeigneten Moment angesponnen werden. Ein solcher Moment böte sich nach den nächsten Erfolgen im Westen. Generalfeldmarschall von Hindenburg führt aus, daß es gelingen werde,'auf französischem Boden stehen zu bleiben und dadurch schließlich den Feinden unsern Willen aufzuzwingen). Folgen die Unterschriften: H. 14. 8. L. 14. 8. Hertling 17. 8. v. H. 14. 8. Wilhelm I, R. v. B. 19. 8. Wilhelm, Kronprinz. Als Anlage ist hinzugefügt ein Brief Hertlings vom 17. August: Zur Ergänzung der Aufzeichnung des Staatssekretärs erlaube ich mir, zu den von mir gemachten Ausführungen folgendes hinzuzufügen: Ich habe zugesagt, mich sofort an die obersten Justizbehörden im Reiche und in Preußen zu wenden und ihnen in amtlicher Weise von den äußerst schädlichen Wirkungen Kenntnis zu geben, welche die von den Feinden betriebene Verbreitung der Lichnowskyschen Denkschrift an unserer Front hervorruft, da dies unzweifelhaft für die Beurteilung des Falles von Einfluß sein müsse. " 2. Bezüglich der Wahlrechtsreform in Preußen habe ich ausgeführt, daß das von S. M. dem Kaiser und König gegebene Wort eingelöst werden müsse, und ich bei der Ubernahme des Reichskanzlerpostens ausdrücklich die Verpflichtung hierzu über nommen hätte. Es müsse somit von seiten der Regierung alles geschehen, um die Wahl- reform in Preußen durchzuführen. Der Schein, daß sie hierzu nicht den Mut und nicht die Macht habe, würde sie um alles Vertrauen und alle Autorität bringen, und dabei handele es sich nicht etwa um die Person der Minister, sondern direkt um Monarchie und Dynastie. 1) Dieser Satz des Generalfeldmarschalls lautete in dem Protokoll ursprünglich: G. v. H. ohofft-, daß es »dennoch« gelingen werde usw. Die ünderung in die bestimmtere Form# führt aus, daß es ge- lingen werde= stammt nach Schrift und benutztem Stift von General Ludendorffs Hand.