— 26 — Ich darf im Namen der O. H. L. ergebenst bitten, Legationsrat Horstmann zur schärfsten Aufmerksamkeit in Rumänien zu veranlassen, da rumänische Unruhen in unserm Rücken katastrophal wirken würden. Ob die von der Ukraine über Konstantinopel nach Bulgarien dirigierte deutsche Division noch in Bulgarien rechtzeitig eingreifen kann, erscheint fraglich. Immerhin ist sie für den Schutz Konstantinopels von größtem Wert. gez. Lersner. Nr. 7. Telegramm. Großes Hauptquartier, den 27. September 1918. Der Kais. Legationsrat an Auswärtiges Amt. Heute, Donnerstag fruh, habe ich an Grafen Oberndorff gedrahtet: * Falls Euer Hochgeboren der Ansicht sind, daß deutsche Truppen nach Sofia gelegt werden müssen, erbitte ich gehorsamst Drahtnachricht.= Hierauf hat mir Graf Oberndorff geantwortet: ?* Dringendst empfehle ich aus politischen Gründen schleunigst deutsche Truppen nach Sofia und Umgebung zu entsenden.“ Das Einverständnis Euerer Exzellenz voraussetzend habe ich General Ludendorff hierauf veranlaßt, folgendes Telegramm an Oberbefehlshaber General von Scholz zu senden: „ Anwesenheit deutscher Truppen in Sofia kann Lage in Bulgarien retten. Ich habe deshalb Befehl gegeben, sämtliche durch Sofia fahrende deutsche Truppen daselbst auszuladen und an Straße Sofia-Pirot, hart westlich Sofia, zu versammeln. Offiziell dienen diese Truppen als Rückhalt für die weichende bulgarische Armee), tatsächlich sollen sie den König gegenüber seiner Regierung schützen. Zur Führung der Truppen bitte ich Euere Exzellenz sofort den tatkräftigsten deutschen General zur Ubernahme des Kom- mandos nach Sofia zu entsenden. Er hätte sich sogleich mit der deutschen Gesandtschaft in Verbindung zu setzen.= Ich habe von mir aus an Grafen Oberndorff hinzugefügt: „ Voraussichtlich treffen die deutschen Truppen Freitag, den 27. abends, oder Sonnabend, den 28.) Sofia ein. Sie werden vorläufig aus zwei Infanterie-Bataillonen, vier Batterien und etwas Kavallerie bestehen. Hier in Spa sieht man die Lage durchaus hoffnungsfreudig an und hofft bestimmt, die bulgarische Katastrophe zu verhindern. Euer Hochgeboren darf ich ergebenst anheimstellen, General Gantschew nach Euer Hochgeboren Gutdünken von vorstehendem Kenntnis zu geben.“