er durch die Schutzmächte ausgeführt werden solle. Mit diplomatischen Geheimmitteln werde man sich nach seiner Uberzeugung einer Ablehnung oder einer sehr unangenehmen in unseren inneren Verhältnisse eingreifenden Antwort aussetzen, es sei denn, daß wir kereits durch einen von drüben kommenden Wink dagegen gesichert seien. Dann müsse er um Orientierung darüber bitten. Er habe auch geglaubt, daß die neue Regierung den Schritt tun werde, die alte würde nach seiner Uberzeugung eine ablehnende Antwort erhalten. Er bitte, Prinz Hohenlohe genau zu orientieren, wie die Sache behande#lt werden solle, um dann Stellung nehmen zu können. Bis dahin könne Regierung nur dem Prinzip, aber nicht der ihr noch unbekannten Ausführung zustimmen. Bitte Ant- wort. Jordan: Darf gehorsamst vorschlagen: Drahtverbindung aufrecht zu erhalten, um Eurer Exzellenz gegebenenfalls hiesige Auffassung sofort melden zu können. Der Herr Staatssekretär wird jetzt mit Prinz Hohenlohe sprechen. Uber Unterredung werden Euer Exzellenz noch benachrichtigt. Staatssekretär bittet, inzwischen nochmals Angelegenheit bei Graf Burian zu betreiben. Nr. 20. Telegramm. Wedel, Wien. Berlin, den 1. Oktober 1918. Wir haben Gedanken, Demarche durch Amerikaner machen zu lassen, aufge- geben, und beabsichtigen durch die schweizerische Regierung als unsere Schutzmacht an Mäsident Wilson heranzutreten. Sobald die neue Regierung gebildet ist, soll der Kaiserliche Gesandte in Berr folgende Instruktion erhalten: ? Bitte dortiger Regierung sofort folgende Note zu übergeben: Der unter- zeichnete Kaiserliche Gesandte ist beauftragt und hat die Ehre, die Eidgenössische Re- gierung zu ersuchen, den Herrn Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika tele- graphisch wissen zu lassen, daß die Kaiserliche Regierung den Präsidenten Wilson bittet, die Herstellung des Friedens in die Hand zu nehmen, und zu diesem Lwecke Bevoll- mächtigte aller kriegführenden Staaten nach Washington einzuladen. Die Kaiserliche Regierung verbindet damit die Anregung, den Kriegführenden den Abschluß eines so- fortigen allgemeinen Waffenstillstandes auf allen Fronten vorzuschlagen. Sie erklärt, daß sie die in der Bolschaft des Präsidenten vom 8. Januar niedergelegten 14 Punkte und die in der Botschaft vom 11. Februar aufgestellten 4 Leitsätze als Grundlage für die Friedensverhandlungen annimmt. Eventuelle Richtigstellung Formalien Ew. pp. überlassen. Bitte Wortlaut übergebener Note sofort drahten und mit allen Mitteln darauf dringen, daß die schwei- zerische Regierung mit größter Beschleunigung handelt und einstweilen unbedingte Dis- kretion wahrt. Drahtbericht über Ausführung und Aufnahme. Euer Exzellenz wollen Wortlaut Graf Burian unverzüglich mitteilen. UÜber Zeitpunkt der Ausführung unserer Demarche erhalten Sie rechtzeitig Kenntnis, damit unser Schritt und der des Wiener Kabinetts möglichst gleichzeitig erfolgt. gez. Hintze.