— 36 — Im Angebot müßte Aufforderung an Feinde stehen, Ort für Waffenstillstandsverhandlungen an der Front zu bestimmen. Waffenstillstandskommission: General von Beseler, Oberst von Win- terfeld, Major Brinkmann, Major von Harbon, ein Hauptmann, zwei Seeoffiziere, ein Vertreter des Auswärtigen Amtes, voraussichtlich Zeki Pascha und Feldmarschalleutnant Baron Klepsch. Sollten die Waffenstillstandsverhandlungen sofort beginnen, würde ich, Euerer Exzellenz Einverständnis voraussetzend, als Vertreter des Auswärtigen Amtes mit- fahren, bis Euere Exzellenz einen Herrn bestimmt haben. Vollmachten für Soldaten wird Feldmarschall ausstellen, für Zivil wohl der Herr Reichskanzler. gez. Lersner. Nr. 27. Delegramm. Großes Hauptquartier, den 1. Oktober 1918, aufgegeben 2. Oktober, 12 Uhr 10 Min. vorm. Der Kais. Legationsrat an Auswärtiges Amt. General Ludendorff erklärte mir, daß unser Angebot von Bern aus sofort nach Washington weitergehen müsse. 48 Stunden könne die Armee nicht noch warten. Er (Wort fehlt, wohl bäte -) Euere Exzellenz dringendst, alles zu tun, damit das Angebot auf allerschnellste Weise durchkäme. Ich wies deutlich darauf hin, daß der Feind trotz aller Beschleunigung kaum vor Ablauf einer Woche antworten werde. Der General betonte, daß alles dar. auf ankäme, daß das Angebot spätestens Mittwoch Nacht oder Donnerstag früh in Händen der Entente sei und bittet Euere Exzellenz alle Hebel dafür in Bewegung zu setzen. Er glaube, daß zur Beschleunigung vielleicht die Note von der schweizerischen Regierung durch Funkspruch von Nauen an den Adressaten mit Schweizer Chiffre ge- geben werden könne. Z„ gez. Lersner. Nr. 28. Vortrag des Vertreters der O. H. L. Major Frhr. von dem Bussche vor den Parteiführern des Reichstags am 2. Oktober 1918 vormittags. Die militärische Lage vor den letzten großen Ereignissen ist durch General Wrisberg bekanntgegeben. In wenigen Tagen hat sie sich grundlegend geändert. Der Zusammenbruch der bulgarischen Front warf unsre Dispositionen über den Haufen. Die Verbindung nach Konstantinopel war bedroht, ebenso der für unsre Versorgung unentbehrliche Schiffahrtsweg auf der Donau. Wir waren gezwungen, wollten wir der Entente nicht völlig freie Hand auf dem Balkan lassen, das Schwarze