— 41 — fortigen Herausgabe des Friedensangebotes an unsere Feinde bestehen. Infolge des Zusammenbruchs der mazedonischen Front, der dadurch notwendig gewordenen Schwächung unserer Westreserven und infolge der Unmöglichkeit, die in den Schlachten der letzten Tage eingetretenen sehr erheblichen Verluste zu ergänzen, besteht nach menschlichem Ermessen keine Aussicht mehr, dem Feinde den Frieden aufzuzwingen. Der Gegner seinerseits führt ständig neue, frische Reserven in die Schlacht. Noch steht das deutsche Heer festgefügt und wehrt siegreich alle Angriffe ab. Die Lageverschärftsich aber täglich, und kann die Oberste Heeresleitung zu schwerwiegenden Entschlüssen zwingen. Unter diesen Umständen ist es geboten, den Kampf abzubrechen, um dem deut- schen Volke und seinen Verbündeten nutzlose Opfer zu ersparen. Jeder versäumte Tagkostet Tausendenvontapferen Soldaten das Leben. gez. von Hindenburg Generalfeldmarschall. Nr. 34. Die erste deutsche Note an den Präsidenten Wilson vom 3. Oktober 1918. Die deutsche Regierung ersucht den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, die Herstellung des Friedens in die Hand zu nehmen, alle kriegführenden Staaten von diesem Ersuchen in Kenntnis zu setzen und sie zur Entsendung von Bevoll- mächtigten zwecks Anbahnung von Verhandlungen einzuladen. Sie nimmt das von dem Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika in der Kongreßbotschaft vom 8. Ja- nuar 1918 und in seinen späteren Kundgebungen, namentlich der Rede vom 27. Sep. tember aufgestellte Drogramm als Grundlage für die Friedensverhandlungen an. Um weiteres Blutvergießen zu vermeiden, ersucht die deutsche Regierung den sofortigen Abschluß eines Waffenstillstandes zu Lande, zu Wasser und in den Luft herbei. zuführen. . · « gez. Max, Prinzvon Baden. Reichskanzler. Nr. 35. Besprechung beim Reichskanzler. Berlin den 6. Oktober 1918 Auszug. Anwesend: Reichskanzler, Graf Rödern, von Payer, Erzberger! Groeber, Scheidemann, Solf, Radowitz, Deutelmoser! Lewald. L