— 128 — des Präliminarfriedens einzuleiten, um Hungersnot und Anarchie zu verhindern. Ferner bitten wir, zu veranlassen, daß durch die Vermittlung von Holland sofort ein erstes Zu- sammentreffen der Bevollmächtigten im Haag stattfinde. Nur noch durch einen sofortigen Abschluß des Präliminarfriedens ist die katastrophale Wirkung der Durchführung der Waffenstillstandsbedingungen abzuschwächen. Den Gegnern fehlt bisher vollkommen das Verständnis für diese Gefahr. Erzberger. Der Chef des Generalstabes des Feldheeres. Nr. 107. Telegramm.). Großes Hauptgquartier, den 10. November 1918. Kriegsministerium. In den Waffenstillstandbedingungen muß versucht werden, Erleichterung in folgenden Punkten zu erreichen: 1. Verlängerung der Räumungsfrist auf zwei Monate, wobei die Hauptzeit auf die Räumung der Rheinprovinz, der Palz und Hessens fällt), sonst Zusammenbruch des Heeres, weil technische Ausführung absolut un- möglich. 2. Durchmarsch rechten Heeresflügels durch Maastrichtzipfel. 3. Wegfall neutraler Jone aus Ordnungsgründen, zum mindestens Ver- minderung auf 10 km. 4. Ehrenvolle Kapitulation Ost-Afrikas. Erhebliche Verringerung des abzugebenden Eisenbahnmaterials, sonst schwerste Gefährdung Wirtschaft. Belassung Personals gemäß A. VII nur in kleinem Umfang möglich. Nähere Abmachungen hierüber nötig. 6. Lastkraftwagen im Heer nur 18 000, davon 50 v. H. betriebsfertig vor- vorhanden. Abgabe in der geforderten Höhe würde völligen Zusammen- bruch Heeresversorgung bedeuten. 7. Jagd- und Bombenflugzeuge nur 1700 vorhanden. 8. Bei einseitiger Kriegsgefangenenabgabe müssen wenigstens Vereinbarungen über Kriegsgefangenenbehandlung bestehen bleiben. 9. Blockade für Lebensmittel öffnen; zur Regelung Verpflegungsfrage sind Kommissare unterwegs. Gelingt Durchsetzung dieser Punkte nicht, so wäre trotzdem abzuschließen. Gegen Ablehnung Punkt 1, 4, 5, 6, 8, 9 wäre slammender Protest unter Berufung auf Wilson zu erheben. □u Bitte Entschluß Regierung in diesem Sinne schleunigst herbeiführen. von Hinden burg. 1) Dieses Telegramm ging gleichzeitig als Funkpruch an die mit Foch unterhandelnde Deutsche Waffenstillstandskommission ab.