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Staatslexikon. Fünfter Band: Staatsrat bis Zweikampf. (5)

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Bibliographic data

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Multivolume work

Persistent identifier:
bachem_staatslexikon
Title:
Staatslexikon.
Editor:
Bachem, Julius
Place of publication:
Freiburg im Breisgau
Document type:
Multivolume work
Collection:
German Empire
DDC Group:
Recht
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Volume

Persistent identifier:
bachem_staatslexikon_5
Title:
Staatslexikon. Fünfter Band: Staatsrat bis Zweikampf.
Editor:
Bachem, Julius
Buchgattung:
Nachschlagewerk
Keyword:
Staatsrecht
Kirchenrecht
Volume count:
5
Publishing house:
Herdersche Verlagshandlung
Document type:
Volume
Collection:
German Empire
Year of publication.:
1912
Edition title:
Dritte, neubearbeitete und vierte Auflage.
Scope:
774 Seiten
DDC Group:
Recht
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Chapter

Title:
Venezuela - Volkszählung
Document type:
Multivolume work
Structure type:
Chapter

Chapter

Title:
Volkswirtschaftslehre
Document type:
Multivolume work
Structure type:
Chapter

Contents

Table of contents

  • Staatslexikon.
  • Staatslexikon. Fünfter Band: Staatsrat bis Zweikampf. (5)
  • Cover
  • Title page
  • Preface
  • Übersicht der Artikel des V. Bandes des Staatslexikons, 3. und. 4. Auflage.
  • Staatsrat - Syllabus
  • Tarifverträge - Türkei
  • Universitäten - Usurpation
  • Venezuela - Volkszählung
  • Venezuela
  • Verbrechen, politische
  • Vereinigte Staaten von Amerika
  • Vereinigungsrecht
  • Vereins- und Versammlungsrecht
  • Verlagsrecht
  • Versicherungswesen
  • Verwaltungsrecht, Verwaltungsgerichte
  • Vico
  • Vogelsang
  • Völkerrecht
  • Volksbildung
  • Volksschulen
  • Volkssouveränität
  • Volkswirtschaftslehre
  • Volkswirtschaftspolitik
  • Volkszählung
  • Waffenstillstand - Württemberg
  • Zehnt - Zweikampf
  • Nachträge. (Neu aufgenommene Artikel sind durch * kenntlich gemacht.)
  • Verzeichnis der Mitarbeiter.

Full text

989 
Daraus, daß die Volkswirtschaftslehre, so wie 
sie hier aufgefaßt wird, sich nur mit einer Seite 
des menschlichen Lebens beschäftigt, ergibt sich noch 
nicht ohne weiteres eine Stellungnahme zu dem 
sehr ausgedehnten und sehr nutzlosen Streit, der sich 
um die Frage drehte, ob für die Volkswirtschafts- 
lehre die Methode der Deduktion oder die In- 
duktion vorzuziehen sei. Zum Glück hat man sich 
hinsichtlich dieses „Wie“ so ziemlich allgemein auf 
das selbstverständliche Bekenntnis geeint, daß beide 
Methoden angewandt werden können, „je na 
dem Problem, dessen Aufhellung ansteht, je nach 
der intellektuellen Individualität des Denkers, 
welcher es behandelt, je nach dem Quantum und 
Quale des Materials, welches vorliegt, kann 
bald Induktion bald die Deduktion der relativ 
bessere Weg sein“ (H. Dietzel, Art. „Selbstinteresse 
und Methodenstreit", im Handwörterbuch der 
Staatswissenschaften VII I819110)). Das alles 
ist übrigens auch schon die Praxis der Klassiker 
gewesen. Selbst der Meister der Deduktion unter 
ihnen, Ricardo, hat durchaus nicht die Induktion 
aus dem Bereich seines Denkens gewiesen. Ja 
man hat mit Recht Zweifel darüber gehabt, ob 
gar die berühmteste Theorie Ricardos, die Grund- 
rententheorie, nicht etwa, wie es äußerlich scheint, 
deduziert worden ist, sondern das Resultat der 
Beobachtung induktiven Materials war, der Be- 
wegung der Kornpreise, der Pachtrente, wie sie 
sich in England zur Zeit der Kontinentalsperre 
gestaltete. 
Unter den Versuchen, methodisch über die Klas- 
siker hinauszugelangen, hat bei den eigentlichen 
Fachgelehrten namentlich in Deutschland am mei- 
sten Anhänger gefunden die Lehre der historischen 
Schule, die schon in ihrer älteren Linie (List, 
Roscher, Hillebrand, Knies), namentlich aber in 
ihrer jüngeren Linie (Schmoller) mit großer Leb- 
haftigkeit das „Abstrahieren“ und „Isolieren“ der 
klassischen Schule und deren Anhänger tadelte und 
darüber hinaus noch insbesondere der Methode 
der Induktion wenn auch nicht Alleinherrschaft, 
so doch Vorherrschaft sichern wollte. Nach und 
nach fand dieser Historismus auch im Ausland 
warme Verteidiger, unter anderem traten für ihn 
ein in England namentlich Cliffe Leslie, ferner 
J. K. Ingram, in Frankreich Levasseur, d'Avenel, 
Ch. Gide, in Italien Loria, Ricca-Salerno, in 
Amerika Ely. Die grundsätzliche Auffassung der 
Klassiker, wenn auch mit mehr oder weniger Modi- 
fikationen, suchten demgegenüber zu verteidigen 
außer einigen der nachher zu erwähnenden „Grenz- 
nutzentheoretiker“ in Deutschland Adolf Wagner, 
H. Dietzel, Lexis, Diehl, von Osterreich aus — 
mit besonders gutem pädagogischem Geschick das 
brauchbare Neue mit dem erhaltenswerten Alten 
verbindend — Philippovich, in England Nichol- 
son, Sidgwick, Marshall, Keynes, in Frankreich 
Block, Molinari u. a. 
Heute gilt wohl allgemein der Historismus in 
seiner extremen Ausgestaltung in der Volkswirt- 
Volkswirtschaftslehre. 
  
990 
schaftslehre innerlich als überwunden, trotzdem er 
durch weitreichenden persönlichen Einfluß vorläufig 
noch mächtig genug zu sein scheint. 
Ahnliches kann man auch, wissenschaftlich ge- 
sehen, von dem Marxismus sagen, und zwar hier 
trotz seines enormen Einflusses, der heute mehr 
denn je offen sichtbar ist, auf das öffentliche 
Leben. Der Grundfehler des Marxismus ist me- 
thodisch ein ähnlicher wie derjenige des Manchester- 
tums. Das Manchestertum, das übrigens wissen- 
  
ch schaftlich nie besonders große Bedeutung erlangte, 
vollends in Deutschland nicht, glaubte aus einer 
methodisch zunächst richtigen isolierenden Betrach- 
tung rein wirtschaftlicher Geschehnisse Naturgesetze 
ableiten zu können, denen gegenüber sich das mensch- 
liche Wollen und Sollen zu beugen habe. Und 
diesen Gedanken übertrug Karl Marx auf die 
Entwicklungsgeschichte. Er betrachtete das öko- 
nomische Werden für sich, losgelöst aus der idealen 
Umgebung, was an sich durchaus zulässig war, 
verfehlt war aber wiederum die voreilige Schluß- 
folgerung, daß das Okonomische der eigentliche 
Unterbau der Menschheitsentwicklung überhaupt 
sei, dem sich Moral, Sitte, Religion wie Ober- 
baue anzufügen hätten. „Die Produktionsweise 
des materiellen Lebens bedingt einen sozialen und 
politisch geistigen Lebensprozeß überhaupt. Es ist 
nicht das Bewußtsein des Menschen, das ihr Sein, 
sondern ihr gesellschaftliches Sein, das ihr Be- 
wußtsein bestimmt.“ 
Es braucht wohl kaum besonders gesagt zu 
werden, daß eine so gewaltige Geistesbewegung, 
wie es der Marxismus geworden ist, nicht ohne 
großen Einfluß bleiben konnte auf die Wissen- 
schaft, die für ihn der Angelpunkt war. Das 
gilt für kein Land mehr als für das Geburts- 
land des Marxismus, für Deutschland. Den 
Marxismus abzuwehren, war das Entscheidende 
für die offizielle deutsche Sozialökonomik im letzten 
Drittel des 19. Jahrh. Das wurde verhängnis- 
voll für das, was uns in diesem Abschnitt allein 
interessiert für die erkenntnistheoretische Grenz- 
setzung und für die Forschungsmethoden. Der viel- 
fach unklare, nach praktischer Betätigung drängende 
Utilarismus, so wie er insbesondere im Verein 
für Sozialpolitik eine Pflegstätte fand, hat unsere 
Wissenschaft, das wird jetzt fast allgemein an- 
erkannt, nicht wesentlich gefördert. 
Es ist daher ein großes Verdienst einer Gruppe 
von Gelehrten gewesen, die sich um die Oster- 
reicher Karl Menger, v. Wieser, Böhm-Bawerk 
gruppierten, das Interesse auf tiefer liegende 
wissenschaftliche Probleme hinzulenken, um gleich- 
zeitig erkenntnistheoretische und methodologisch 
neue Anregungen zu geben. Da diese Gelehrten 
insbesondere der Werttheorie ihre Aufmerksamkeit 
zuwandten und diese auf den Grenznutzen aus- 
zubauen versuchten, nennt man sie in der wissen- 
schaftlichen Diskusion wohl auch Grenznutzen- 
theoretiker. Grenznutzen ist der kleinste wirtschaft- 
liche Nutzen, den die zuletzt verzehrte Teilmenge
	        

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