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Deutschland und der Weltkrieg.

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Monograph

Persistent identifier:
binding_staatsgrundgesetze_heft_2
Title:
Heft 2. Verfassung des Deutschen Reiches vom 28. März 1849 und die Entwürfe der sogenannten Erfurter Unionsverfassung.
Editor:
Binding, Karl
Buchgattung:
Gesetzsammlung (fachlich)
Keyword:
Verfassung
Place of publication:
Leipzig
Publishing house:
Felix Meiner
Document type:
Monograph
Collection:
German Empire
Year of publication.:
1914
Edition title:
Vierte vermehrte Auflage.
Scope:
121 Seiten
DDC Group:
Recht
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Chapter

Title:
II. Die Entwürfe der sogenannten Erfurter Unionsverfassung.
Document type:
Monograph
Structure type:
Chapter

Full text

  
78 Ernst Troeltsch 
  
mitiven Gefühlsethik, wie sic in unserem Volkslied sich darstellt, in 
dem harten Rechtssinn und eigenrichtigen Trotz, wie er die bäuer- 
liche Gesittung durchdringt. Unter der Oecke der großstädtischen Zei- 
tungsliteratur ist dies das cigentliche deutsche Wesen, das burch tausend 
Kanäle bis in die obersten Schichten hinaufsteigt, und das wir jetzt 
in unserem Volksheer allenthalben sich äaußern und in Sang und Kamec- 
radschaft uns ans erz dringen sehen. Dem Ausländer entzichen sich diese 
volkstümlichen Untergründe natürlich meistens vollständig, wic wir unse- 
rerseits diese Unterströmungen auch bei ihnen höchstens aus ihrer Erzäh- 
lungsliteratur ahnen können. Immerhin ist hier der Punkt, wo wir mit 
dem sonst so wesensfremden Engländer eine Berührung haben, der eines 
ähnlichen Gegengewichtes gegen seinen geschäftlichen NRützlichkeitssinn 
bedarf. Aber wir schließen diese Gefühlswelt weniger auf Heim und Fa- 
milie ein, wir breiten sie aus über unsere ganze Lebens= und Weltan- 
schauung, ergießen sic in unsere Kunst und unsere Dichtung, unseren 
Verkehr und unsere Menschenbcurteilung. Zeugen dafür sind diejeni- 
gen Dichter, die man nicht als unsere größten, aber als unserc deutsche- 
sten bezeichnen kann: ein Jean Paul, Adalbert Stifter, Wilhelm Raabe, 
Willibald Alexis, Fritz Reuter und vor allem der nicht bloß für 
die Schweiz charakteristische Jeremias Gotthelf. Stellt man ihnen 
Dickens und George Eliot oder Zola gegenüber, so kann man die Un- 
terschiede des Volkstums wenigstens ahnen. Aber auch da, wo die 
deutsche Dichtung und Menschendarstellung in die Höhe allgemeinster 
Humanität und geistiger Größe hineinragt, da haben wir immer noch die- 
sen Grundzug vor uns als die Macht einer gewissen kindlich-herzlichen 
Unmittelbarkeit über den ganzen Menschen, wic uns ein Gocthe, ein 
Bach, ein Beethoven zeigen. Ja, sogar bis in das religiöse Gebict erstreckt 
sich dieser Unterschied: der den deutschen Protestantismus beherrschende 
Luther ist durch kindliche Volkstümlichkeit und urwüchsige Kraft des 
Gemütes unterschieden von der nüchternen, logisch-scharfen und mo- 
ralisch-gesetzlichen Größe Calvins, dessen Geist im Calvinismus und 
Dissentertum bis heute, freilich sehr veräunßerlicht, vergesetzlicht und utili- 
taristisch verballhornt, fortherrscht. Ein scharfer Beobachter würdce auch 
beim deutschen Katholizismus in diesem Punkte den Hauptunterschied 
gegenüber dem französischen und italienischen finden.5) 
19) Hierfür haben wir bis jetzt wesentliche Belehrung nur durch die Er- 
zählungsliteratur, doch ist an das ältere Werk des unvergeßlichen Heinrich 
Riebl „Land und Lente“ zu erinnern, das freilich den Zustand vor der durch- 
greifenden Industrialisierung schildert, aber doch noch heute lehrreich ist. Daß 
es auf die schwer faßbaren beliefs, feelings and aspirations of the half-dumb
	        

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