Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde.

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: haesters_lehr_lesebuch_1872

Title:: Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde.

Place of publication:: Essen

Publisher:: Druck und Verlag G. D. Bädeker

Document type:: Monograph

Collection:: bayern

Publication year:: 1872

DDC Group:: Recht

Copyright:: Ewiger Bund

Language:: German

_ 37 — bilden den Lehriland. Zu ihm gehören: Die Lehrer in den Vultß- und Gelehrtenfchulen oder den Öymnafien, in ben Gewerbe: jchulen und auf den Hochichulen ober Univerjitäten. Syn den Bolfsfhulen werden die Kinder vom 6. bi8 zum zurüdgelegten 13. Sabre unterrichtet und erhalten diejenige Bildung, die feinem Menschen fehlen jollte, um ein nüßlichesg Mitglied in der Samilie, in der bürgerlihen und firdhlichen Gemeinde und im Staate zu werden — eine Bildung, welche für jede höhere die Grundlage enthält. Sin den Gewerbeichulen und Realgymnafien wird. Diele Bildung für folche gefteigert, welche fich Den höheren Gewerben, ber Kaufmannjchaft oder dem Handel u. . w. wibmen wollen. Die Gymnafien werben von denjenigen jungen Leuten befucht, Die einft Beamte, Richter, Arzte, Geiftlide u. |. m. werben wollen. Nach ihrer Entlaffung vom Gymnafium befuchen dieje Die Univerfität und bereiten fich hier für ihren beitimmten Beruf vor; jie heißen Dann Studenten und ihre Lehrer heißen Profejjoren. Wußer den ge nannten Unterrichtdanftalten giebt e8 noch Seminarien für Geift- Liche und Lehrer. Auch bie Geiftlichen gehören zum Lehritande, Denn fie unterrichten nicht allein die Sugend in der Religion, jondern verfünbigen in der Kirche, am Kranfenbette u. |. w. auch_den Er- wachfenen Gottes Wort und fpendben ihnen die Heilmittel der Kirhe. Sn Schule und Kirche it alfo der Lehritand unabläffig thätig, die Mitgliever des Staates da8 Wahre vom Falihen — das Rechte vom Unredhten — ba8 Gute vom Böfen unterscheiden zu lehren: fie zu unterweifen in ihren Pflichten gegen Jich jelbft, gegen ihren Nächiten und gegen Gott, Zurg, fie durch Unterriht‘ und Erziehung geiftig tüchtig zu machen, bag fie in ihrem Lebens- berufe Da8 erfannte Gute überall thun und das Böfe überall meiden. Dem bayerifchen Staate gebührt der ARuhm, feit einer Reihe von Sahren Dur Gründung neuer Unterrichtsanitalten, namentlich durch Vermehrung und Verbeflerung der Volfsichulen, fo wie Durch Einführung eines regelmäßigen Schulbefuh3 aller Kinder jehr viel gethan und edle, menjchenwürbige Bildung unter feinen Bewohnern verbreitet zu Haben. Aber tıob Kirche und Schule giebt e8 im Staate leider noch viele Menjchen, welche nicht thun, wa recht und gut ift, die wohl gar Die Rechte Anderer: das Leben, die Ehre und das Eigenthum ihrer Nebenmenfchen vielfach gefährden, et e8 Durch Nahläffigkeit, durch Betrug oder durh Gemwaltthat. Damit jolche8 Unrecht nicht gefchehe, damit vwielmehr Recht und Gefeh be- ftehe und Die MÜbertreter desfelben Keitraft werben, giebt e8 Beamte im Staate: polizeiliche, richterliche und verwaltende — und damit endlich feine äußeren Teinde in den Staat einbringen, giebt e8 eine bewaffnete Mat, das Militär. Alle diefe Perionen follen bem Unrecht und dem Böfen wehren und bilden daher den Wehr: land. Die Polizeibeamten haben folche Perjonen, welde den Gefegen zumiber Handeln, Unorbnungen anitiften ober fih an bem

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