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Um den Kaiser.

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Monograph

Persistent identifier:
hammann_um_den_kaiser_1919
Title:
Um den Kaiser.
Buchgattung:
Sachbuch
Keyword:
Erinnerungen aus den Jahren 1906-1909
Place of publication:
Berlin
Publishing house:
Reimar Hobbing
Document type:
Monograph
Collection:
German Empire
Year of publication.:
1919
DDC Group:
Geschichte
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Full text

Periode, als es sich darum handelte, die Verhandlung in Sachen 
Moltke gegen Harden in zweiter Instanz zu verhindern, sind mir eine 
größere Anzahl Briefe von Vermittlern, darunter Ballins, und 
solcher Hardens selbst an sie, zur Kenntnis gekommen, aus denen 
unwiderleglich hervorging, daß Harden mit allem Eifer Skandal 
verhindern, nicht Skandal machen wollte. — 
Hat die Darstellung dieser im Gerichtssaal sich abspielenden 
höfischen Episode noch irgendwelchen Wert? Ich glaube doch. Vor 
allem drängt sich die für den künftigen Geschichtschreiber nicht 
gleichgültige Frage auf: Wie kommt es, daß der Berliner und 
Potsdamer Hof unter Wilhelm ll. so viel Weibmänner — zu den 
hier genannten kam noch ein Dutzend andere hinzu — anzog, und 
daß der Kaiser, der selbst ein Vollmann war und ist und dem nichts 
ferner liegt als süßliches Wesen, so lange ahnungslos einen Kreis 
von mehr oder weniger anormal Veranlagten in seiner nächsten 
Umgebung ertragen konnte? Wo ist der Erklärungs- richtiger 
der Berührungspunkt? 
In den „Homoseruellen“ sehen verständige Beurteiler Un- 
glückliche, unter einem unüberwindlich regelwidrigen Naturtrieb Lei- 
dende, nicht Lasterhafte, nicht Verbrecher. Leute, die durch Geständ- 
nisse einzelner und eigene Beobachtungen Einblicke in ihr geistiges 
und scelisches Leben gewinnen bonnten, schildern sie als vielseitig 
begabt, namentlich für Musik, schöne Literatur, Theater, das politische 
Welttheater nicht ausgeschlossen, sie bringen es aber nur selten über 
einen höheren Grad von Dilettantismus hinaus zu wahrer Meister- 
schaft. Mit Ausnahme vielleicht der Schauspielerei. Schauspieler 
müssen sie ja auch im gewöhnlichen Leben sein, um zu verheimlichen, 
daß ihr Lusttrieb pervers ist, und um dem Vorwurf der Lasterhaftig- 
keit bei dem natürlich gearteten Volke zu entgehen. Sie haben ein 
tiefes Mitgefühl für alle leidende Kreatur. (Phili schrieb über sich 
selbst an seinen intimen Freund Fr. v. Farenheid: „So sehr fühle 
ich mich Gefühlsmensch, daß ich mich instinktiv Charakteren gegen- 
über in innere Opposition gedrängt sehe. Auf der Bühne sind 
Charaktere notwendig; in der Geschichte machen sie mir Freude; 
im Verkehr sind sie unbequem, ja unerträglich.“) Ihre Erotik ist 
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