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Deutschland und der Weltkrieg.

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Monograph

Persistent identifier:
hintze_weltkrieg_1915
Title:
Deutschland und der Weltkrieg.
Buchgattung:
Sachbuch
Place of publication:
Leipzig, Berlin
Publishing house:
B. G. Teubner
Document type:
Monograph
Collection:
German Empire
Year of publication.:
1915
DDC Group:
Politik
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Full text

  
14 F W Hintze 
  
ten oder da, wo der Grundsatz der Gewaltentrennung herrscht wie in 
Amerika. Unsere deutschen Regierungen sind darauf angewiesen, Kom- 
promisse mit den Parteien zu schließen und sich eine Majorität zu 
bilden, die ihnen im großen und ganzen folgt. Eine Regierung über 
den Parteien erfordert ein viel höheres Maß von Sachkunde, von Mühe 
und Geschicklichkeit bei den leitenden und verantwortlichen Stellen, als 
eine Regierung durch die Parteien. Und doch ist sie bei uns nötig, nicht 
bloß aus den schon angeführten Gründen, die aus unserer politischen 
Lagc hervorgehen, sondern auch wegen der Beschaffenheit der Parteien 
selbst. Die Zersplitterung der Fraktionen geht viel weiter bei uns als 
in England und Amerika, oder auch in Frankreich; die prinzipiellen 
Gegensätze sind schärfer; der Geist der Kritik ist weit stärker ausge- 
bildet als die positive Regierungsfähigkeit. Man würde kaum über- 
treiben, wenn man sagen wollte, daß die parlamentarischen Parteien 
in Deutschland mehr die verschiedenen Interessen der bürgerlichen Ge- 
sellschaft repräsentieren als eigentlich politische Ideen und Grundsätze. 
Mit den sozialen Interessen aber verbinden sich die Gegensätze der 
Religion, der Weltanschauung, der Rationalität in einer mannigfachen 
Durchkrenzung, die dem Ausländer schwer verständlich wird. Von den 
verschicdenen Fraktionen der Konservativen und der Liberalen sei hier 
nicht näher die Rede, wohl aber von den Parteien, die, wie das Zen- 
trum und die Sozialdemokratie, als internationale Bildungen bezeich- 
net werden und in der Tat gleichsam eine Komplementärerscheinung 
bilden zu der stark hervortretenden nationalen Farbe unseres öffent- 
lichen Lebens. Man wird es so ausdrücken dürfen, daß man sagt: es 
sind über nationale Sdeale, die sie vertreten. Der unausrottbare kosmo- 
politische Jdealismus, der dem Deutschen im Blute steckt, hat hier einen 
starken parteipolitischen Ausdruck gefunden. Das Sdcal der Zentrumspar- 
tei ist die Einheit der katholischen Kirche mit dem Papst an der Spitze. 
Das Idcal der Sozialdemokratie ist die Verbrüderung der arbeitenden 
Klassen aller Länder, der Triumph der Arbeit über das Kapital, der 
genossenschaftlichen Organisationsform über die herrschaftliche, in letzter 
Linie die Verwandlung der Welt in eine große, einheitlich verwaltete 
Produktions= und Konsumtionsgemeinschaft. Daß solche Sdeale trotz 
allen doktrinären Aberschwangs doch in der Wirklichkeit mit einer gut 
nationalen Gesinnung nicht unverträglich sind, hat die Zentrumspartei 
schon längst durch ihre praktische Mitarbeit im parlamentarischen Leben 
gezeigt; und die patriotische Haltung der Sozialdemokratie beim Aus- 
bruch des Krieges hat denen recht gegeben, die ihre Angehörigen 
als einen wertvollen und in jeder Hinsicht unentbehrlichen Teil unse-
	        

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