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Deutschland und der Weltkrieg.

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Monograph

Persistent identifier:
hintze_weltkrieg_1915
Title:
Deutschland und der Weltkrieg.
Buchgattung:
Sachbuch
Place of publication:
Leipzig, Berlin
Publishing house:
B. G. Teubner
Document type:
Monograph
Collection:
German Empire
Year of publication.:
1915
DDC Group:
Politik
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Full text

  
2822 pPpPeeinrich Becker 
  
Daher die russische Empörung gegen Oeutschland in der Frage der 
deutschen Militärmission 1913/14. Die damalige Haltung der russi- 
schen Öffentlichkeit bewies, „daß dem Russischen NReiche eine wirkliche 
Erstarkung der Türkei als etwas erscheint, was verhindert werden 
muß“.6) Zwar hat Rußland im Balkankrieg Konstantinopel vor der 
bulgarischen Welle bewahrt, aber nicht, um es den Türken zu erhalten, 
sondern um es selbst zu erobern, wie es Sasanow am 9. Februar bei der 
Hriegstagung der Duma offen ausgesprochen hat. So unvorsichtig diese 
Außerung auch war, sie formulierte den Willen der Nation.?) Dem- 
entsprechend dienten die russischen Schulen, Kirchen und wirtschaft- 
lichen Unternehmungen nicht der Reform der Türkei, sondern ihrer 
Unterminierung. Auch ist Rußland wie die Türkei ein Agrarstaat, die 
Produkte der Türkei besitzt es selbst in hohem Maßec, seine Industrie 
steht in den Anfängen, die auch die Türkei bald erreichen könnte — 
also auch wirtschaftlich wärc ein Anschluß an Rußland ein Widersinn. 
Politisch wic wirtschaftlich würde die Türkei zu einer russischen Provinz 
herabsinken, und Rußland hätte einige Millionen geknechteter Fremd- 
völker mehr. 
War Rußland der gegebene Feind, so war England bis vor kur- 
zem der traditionelle Freund der Türkei. England hatte bis in die 
letzten Jahrzehnte des 19. Fahrhunderts hinein ein ehrliches Interesse 
an der Erholtung des Osmanenstaates; englische und türkische Wünsche 
schienen identisch. 
Dabei hatte England ein doppeltes Interesse an dem Bestand der 
Türkei, ein koloniales und ein außenpolitisches. England mit seinen 
etwa 100 Millionen mohammedanischer Kolonialuntertanen mußte mit 
dem wachsenden Gefühl des Panislamismus rechnen. Seit der Mutiny 
von 1857 fühlte man sich der islamischen Bevölkerung Indiens nicht 
mehr sicher. Mlan suchte die guten diplomatischen Beziehungen zur 
Hohen Pforte auszunntzen, um als Beschützer des Islam zu erscheinen 
und damit auf die Loyalität der Inder zu wirken.?) Der Hauptgrund 
der englischen TCürkenpolitik war aber der Antagonismus gegen Ruß- 
land. Der Höhepunkt liegt in der Zeit des Berliner Bertrages. Einem 
alten Grundsatz gemäß vermied England die Schaffung einer Land- 
grenze gegen einc kontinentale Großmacht, und so trat es ein für die 
Erhaltung der Türkei, Persiens und Afghanistans als der gegebenen 
Pufferstaaten zwischen den russischen und britischen Interessensphären. 
6) Graf Ernst zu Neventlow, Deutschlands auswärtige Politik 1888 bis 
1913, S. 383. 
7) Vgl. den Aufsatz von Mitrofanow in den Preuß. Jahrbüchern 1913.
	        

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