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Deutschland und der Weltkrieg.

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Monograph

Persistent identifier:
hintze_weltkrieg_1915
Title:
Deutschland und der Weltkrieg.
Buchgattung:
Sachbuch
Place of publication:
Leipzig, Berlin
Publishing house:
B. G. Teubner
Document type:
Monograph
Collection:
German Empire
Year of publication.:
1915
DDC Group:
Politik
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Full text

  
Belgien und die großen Mächte 340 
  
belgische Staat erwies sich als wider Erwarten lebenskräftig: einmal, 
weil seine Wurzeln denn doch tiefer in die Vergangenheit reichten, 
sodann, weil die Verhältnisse, die seine Entstehung bedingt hatten, fort- 
dauerten. Mit anderen Worten: das Wesen des belgischen Staates ist 
nur historisch zu begreifen, und für manche Erscheinungen der neuesten 
Zeit erschließt sich das Verständnis sogar erst, wenn man sehr weit in die 
Vergangenheit zurückgreift. 
Ein Grenzgebiet, wichtig für Kampf und Kulturvermittlung, sind 
diese südlichen Miederlande von jeher gewesen. Als vom dritten bis 
fünften Jahrhundert n. Chr. die salischen Franken hier gegen die ro- 
manisierten keltisch-germanischen Wallonen vordrangen, da hat die Art 
ihrer Festsetzung für alle Zeit das Schicksal des Landes entschieden. 
Denn es waren die verödeten nördlichen Marschengebiete mit einem 
Teile des angrenzenden Hügellandes, in denen sich die Eindringlinge 
ohne erhebliche Hemmnisse vorwärts schoben, weit nach Westen, bis 
in die Gegend von Boulognc. Indes die südlicheren Wald= und Höhen- 
gebiete boten der Urbevölkerung Schutz, da hat sie sich wesentlich un- 
vermischt behauptet. So ist schon damals das ethnographisch-sprachliche 
Kartenbild entstanden, das sich mit unerhörter Zähigkeit durch nahezu 
anderthalb Jahrtausende im wesentlichen unverändert behauptet hat: 
eine westöstliche Linie, die etwas nördlich von Armentières bis südlich 
von Maastricht läuft, teilt das flämisch-niederdeutsche Gebiet im NAor- 
den von dem wallonisch-französischen im Süden.:) Mit leidenschaftlicher 
Hartnäckigkcit ist seit vielen Jahrzehnten um diese Volks= und Sprach- 
grenze gekämpft worden, und einige Einbußen hat der germanische Teil, 
auch abgeschen von der Hauptstadt Brüssel, immerhin erlitten. Wenn 
uns Reichsdeutschen hier etwas vorzuwerfen ist, so ist es das, daß wir in 
berechtigter Schonung nationaler Empfindlichkeit uns allzu teilnahms- 
los verhalten und darüber fast in Gleichgültigkeit verfallen sind, wäh- 
rend man sich in Frankreich nicht im mindesten eine derartige Zurück- 
haltung auferlegt hat. 
Da nimmt uns der Weltkrieg die Binde von den Augen und lockert 
den allzu straff angezogenen Zaum: der Kampf unserer germanischen 
Brüder, mögen sie uns auch einstweilen nicht ohne Mißtrauen begegnen, 
2) Es ist im Auslande, wo Belgien leicht als ein vorwiegend sranzösisch 
charakterisiertes Land erscheint, nicht genügend bekaunt, daß sich von den Be- 
wohnern Ende 1910: 3832 193 = 53.05% des Flämischen (Niederdeutschen) als 
alltäglicher Sprache bedienten, 77 395 = 1.10% des Hochdeutschen, 3 180 00z — 
33.85 % des Wallonisch-Französischen. In runden Zahlen sprechen also von 
100 Belgiern 55 germanisch, 15 romanisch.
	        

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