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Deutschland und der Weltkrieg.

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Monograph

Persistent identifier:
hintze_weltkrieg_1915
Title:
Deutschland und der Weltkrieg.
Buchgattung:
Sachbuch
Place of publication:
Leipzig, Berlin
Publishing house:
B. G. Teubner
Document type:
Monograph
Collection:
German Empire
Year of publication.:
1915
DDC Group:
Politik
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Full text

  
Belgien und die großen Waͤchte 357 
  
Grenzfestungen zu werfen, indessen Lord Palmerston bevorzugte im Ver- 
ein mit den Vertretern der drei östlichen Großmächte aus der Londoner 
Konferenz von 1831 eine anderc Lösung. Damals zuerst im gesamten 
Verlauf der Geschichte wurde der Versuch gemacht, dic belgischen Mic- 
derlandc. von jeder Verbindung mit einer anderen Macht befreit, selb- 
ständig auf eigene Füße zu stellen. Ohne Errichtung einer neuen Schutz- 
wehr wäre das natürlich einer Preisgabe an Frankreich gleichgekommen. 
Denn zur Verteidigung der zahlreichen Festungen war Belgien allein 
noch vicl weniger fähig. Man entschloß sich daher auch auf der Londoner 
Konferenz einen Teil von ihnen alsbald wieder zu schleifen, damit we- 
nigstens der Rest instand gehalten werden könnc, und auch von diesen 
meinte Talleyrand: „Behalten wir Frieden, so fallen die belgischen 
Festungen von selbst, weil niemand sic ausbessern wird; gibt es Kricg, 
so werden wir sie nehmen.“ Die neue Schutzwehr aber, die sic im Grunde 
überflüssig machen sollte, war die Meutralisierung des Landes. An die 
Stelle der Abhängigkeit von einer bestimmten Macht sollte die von allen 
fünf curopäischen Großmächten in Form einer Garantic der Neu— 
tralität treten. Um bei dem früheren Bilde zu bleiben: nicht mehr 
ein einziger überwiegend starker Magnet sollte das Land an seine Seite 
zichen, sondern es sollte unter gleichstarken Einwirkungen scheinbar frei 
und unabhängig in der Mitte schweben. Es war ein Notbchelf, um den 
kriegerischen Austrag mit Frankreich zu vermeiden oder mindestens 
binauszuschichen; denn „für eine große Entscheidung, welche den tau- 
sendjährigen Erbfolgestreit der Gallier und Germanen um die Trümmer 
des alten lotharingischen Zwischenreiches endgültig erledigt hätte, fehl- 
ten zurzeit noch alle Vorbedingungen“". Der Versuch wurde denn auch 
allerseits mit gemischten Empfindungen und geringem Zutrauen be- 
trachtet; im belgischen Aationalkongreß beklagte man die Meutralisic= 
rung als einc Beeinträchtigung der Unabhängigkeit des Staates, dic 
ihn zum Hermaphroditen mache, und selbst Wellington erklärte es im 
englischen Oberhause für absurd, jene Garantie der Mächte als eine 
ausreichende Sicherung anzusehen, ehenso wie noch ein Vierteljahr- 
hundert später (8. Juni 1855) Lord Palmerston, der eigentliche Vater 
jeuer Acutralität, der Belgien wohlwollend als „seine Tochter“ bezeich- 
nete, nicht gencigt war, „derartigen Verpflichtungen große Bedeutung 
beizumessen“. Nach langen, schwicrigen Verhandlungen ist so der bel- 
gische Staat 1831 ins Leben getreten und nach hartnäckigem Wider- 
streben und neuer Auseinandersetzung endlich (1839) auch von dem 
zunächst betroffenen holländischen Könige anerkaunt worden. 
Woran lag es nun, daß sich dies „Experiment“ trotz aller Bedenken
	        

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