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Deutschland und der Weltkrieg.

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Monograph

Persistent identifier:
hintze_weltkrieg_1915
Title:
Deutschland und der Weltkrieg.
Buchgattung:
Sachbuch
Place of publication:
Leipzig, Berlin
Publishing house:
B. G. Teubner
Document type:
Monograph
Collection:
German Empire
Year of publication.:
1915
DDC Group:
Politik
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Full text

  
74 Ernst Troeltsch 
  
Das Heer und die Schule verraten derart einen gewissen staats— 
sozialistischen Zug. Dieser Zug stellt sich uns, nur aber noch breiter 
und umfassender, dar in dem ganzen Wesen der deutschen Verwaltung. 
Sie ist aus dem patriarchalischen Staate des 17. Jahrhunderts und dann 
aus dem aufgeklärten Polizcistaate hervorgewachsen, welcher letztere das 
deutsche Leben aus der wirtschaftlichen Verödung des Oreißigjährigen 
und des Mapolconischen Krieges durch sorgfältige Arbeit wieder em- 
porgehoben hat. Aber auch sic hat seit dem großen Zeitalter Steins neue 
Zügc angenommen, ist ans der landesväterlichen Burcaukratie zu einer 
rationellen und weitsichtigen Pflege aller Staats= und Volksinteressen 
geworden, hat sich mit dem großen System der Selbstverwaltung der 
Städte, Kreise, Versicherungen und schließlich mit den kontrollierenden 
und anregenden Parlamenten verbunden zu einer ungeheuren Arbeits- 
leistung, deren Wirkung in dem Wohlstand und der Sicherheit des heu- 
tigen Deutschland zutage liegt. Das würde die bloße freie Arbeit und 
Konkurrenz industrieller und landwirtschaftlicher Technik für sich allein 
nie haben bewirken können, wie sic es denn in England und Amerika tat- 
sächlich nicht bewirkt hat. Hier ist vor allem an das große Werk der sozia- 
len Versicherungen zu denken, die nach und nach alle Aationen nachzu- 
ahmen begonnen haben; auch an die Wohnungs-, Boden= und Arbeits- 
politik unserer Städtc, bei denen die berüchtigten Slums nicht vorhanden 
sind, und die mit dem allgemeinen Bevölkerungswachstum in einer groß- 
artigen Blüte begriffen sind. Aber auch dic rationelle Landpolitik, Wohl- 
fahrtspflege und Heimatsschutz auf dem Lande sind nicht zu vergessen. 
Freilich hat auch diese Sache ihre Kehrseite. Man kann die Abermachi 
und Aberzahl des Beamtentums, die bureaukratische Zwangsbeglückung, 
den übermäßigen Respekt vor Amt und Titel, die Gewöhnung an die 
Hilfe der Polizei, eine gewisse Aeigung zur Subalternität darin be- 
fürchten. Die Engländer, dic auch in dieser FHinsicht die Freiheit vom 
Staate vorziehen, pflegen eine solche Verwaltung nicht zu lieben und 
geringschätzig von dem durch sie den Deutschen aufgeprägten Charakter 
zu sprechen. Allein das sind Gefahren, die wir selbst bekämpfen inner- 
halb des Systems, nicht gegen das System. Wer diese Verwaltung von 
and national life (2. edit.) 1911, besonders der Abschnitt über „German organi- 
sation“ S. 77 ff. AUber die englische Abneigung gegen das deutsche Erziehungs- 
sostem s. The War and Democracy S. 356—363, wo übrigens auch anerkannt ist, 
baß das englische Erziehungsideal noch nicht realisiert ist: „We have hardly 
Vet begun in England to realise the possibilities of educational development 
along the lines of the British ideal, both as regards yong people end adults“ 
S. 361. S. auch den Abschnitt „Die deutschen Institutionen usw.“.
	        

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