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Deutschland und der Weltkrieg.

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Monograph

Persistent identifier:
hintze_weltkrieg_1915
Title:
Deutschland und der Weltkrieg.
Buchgattung:
Sachbuch
Place of publication:
Leipzig, Berlin
Publishing house:
B. G. Teubner
Document type:
Monograph
Collection:
German Empire
Year of publication.:
1915
DDC Group:
Politik
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Full text

Der Geist der deutschen Kultur 6 77 
  
diesem Sinne bezeichnet sich bei uns der Herrscher als den „ersten Diener 
des Volkes“ und ruft der große deutsche Denker aus: „Pflicht, du er- 
habener Mame“, derselbe Denker, dessen wesentlichste Leistung die Be- 
gründung der Philosophic auf eine Klärung und Ordnung der logischen 
Prinzipien ist. Ordnung und Pflicht, Solidarität und Disziplin ist die 
Losung der Beamtenschaft, der Vereinc und Körperschaften, der Groß- 
und Kleinbetriebe, der Gewerkschaften und der großen sozialen Ver- 
sicherungen. Methode und Systematik ist das Prinzip der wissenschaft- 
lichen Arbeit und der Technik, der Erzichung und Sozialpolitik. Sogar 
das freice künstlerische Temperament und die Phantasic bewegen sich 
nicht bloß in der Sphäre der Inspiration und Laune, sondern suchen ge- 
rade bei den Größten ihre Einordnung in die allgemeine Kultur der 
Seele, die Weltanschauung und die sittliche Leistung. Es bedarf hier 
nicht vieler Beispiele; es ist der den Fremden vor allem ins Auge fal- 
lende Charakterzug. Sehr vielen ist er nicht sympathisch. Englische Stim- 
men bezeichnen es gern als Pedanterie und Doktrinarismus. Eine 
russische Zeitung meinte: „Der Deutsche hat sein Leben lang ein einziges 
Ziel. Deutsch sein ist daher identisch mit unendlicher Langeweile.“ Ein 
Italiener meinte jüngst, in Deutschland sei die Methode so durchgebil- 
det, daß sie das Genie überflüssig mache. Auch hier ist es schwer, zu 
streiten, wo reine Gefühlswerte entscheiden und wo der Satz gilt, daß 
bei uns wie bei den anderen die Tugenden eben auch ihre Schattenseiten 
haben. Immerhin sind die Genies auch anderwärts nicht allzu dicht 
gesät, und können wir mit einem so allgemeinen und verbreiteten Ersatz 
wohl zufrieden sein.:s) 
Ooch sind die Gefahren hier überhaupt nicht so groß. Denn wie stets 
solche Einseitigkeiten aus dem Wesen der menschlichen Secle heraus 
ihr Gegengewicht hervorrufen, so hat dieser Ordnungssinn sein Gegen- 
gewicht an einem überaus weichen und zarten Gefühls= und Gemüts- 
leben, in dem Familiensinn und Heimatsgefühl, dessen schönstes Sym- 
bol das deutsche Weihnachtsfest ist, in der zarten Innigkeit und der pri- 
18) Diesen Punkt stellt Viscount Haldane, Deutschland und Großbritan- 
nien, in den Vordergrund S. 1: „Ich darf es wagen, Ihnen folgende Rassendifferenz 
betreffs des Handelns und Denkens an die Hand zu geben: der Engländer handelt 
nach einer Vorstellung, der Deutsche begriffsgemäß. Bevor er handelt, hat der 
Engländer sich weniger oft als der Deutsche einen abstrakten Plan oder Grund- 
satz zurechtgelegt.“ „Diese Darlegung gibt selbst einer Ration, die schon in anderer 
Hinsicht so groß ist (d. h. der deutschen), Anspruch auf eine höchste Stelle in 
der Weltgeschichte.“ Auch ein anderer Ausländer, Nahum Goldschmidt, erkennt 
bierin den Hauptpunkt in einem vortrefflichen Artikel der Frankfurter Zeitung 
vom 18. Oktober 1914 „Von deutscher Ordnung“.
	        

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