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Lesebuch für Landwirtschaftliche Winterschulen und ähnliche Anstalten im Königreich Bayern.

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Monograph

Persistent identifier:
p_gesch_sachsen
Title:
Geschichte des Königreichs Sachsen mit besonderer Berücksichtigung der wichtigsten culturgeschichtlichen Erscheinungen.
Subtitle:
Für den Unterricht in vaterländischen Schulen.
Author:
Petermann, Karl
Buchgattung:
Schulbuch
Place of publication:
Leipzig
Publishing house:
Julius Klinkhardt
Document type:
Monograph
Collection:
Kingdom of Saxony.
Year of publication.:
1881
Edition title:
Zweite, verbesserte Auflage
Scope:
513 Seiten
DDC Group:
Geschichte
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Chapter

Title:
X. Das Kurfürstenthum Sachsen bis zur Erhebung zum Königreiche, 1763-1806
Document type:
Monograph
Structure type:
Chapter

Chapter

Title:
89. Friedrich August der Gerechte, 15. September 1768 bis 5. Mai 1827.
Document type:
Monograph
Structure type:
Chapter

Full text

— 142 — 
Forderungen, Drohung, nicht selten Mißhandlung und Todesgefahr, über— 
all Geschrei, Jammern und Gewalttat. Schränke und Truhen werden er— 
brochen, Wertvolles und Wertloses geraubt, verdorben, zerschlagen, am 
meisten bei solchen, welche geflohen sind, denn die Habe ihres ungastlichen 
Hauses ist nach Soldatenbrauch dem Eindringenden verfallen. Die Be- 
hörden der Stadt werden auf das Rathaus geschleppt und über die Quar- 
tiere der Truppen, über Lieferung von Lebensmitteln und Fourage 1) und 
über eine unmögliche Kontribution,?)) welche die Stadt zahlen soll, beginnt 
die peinliche Verhandlung. 
Können die feindlichen Führer nicht durch Geschenke befriedigt werden 
oder soll die Stadt eine Strafe erhalten, so werden angesehene Einwohner 
zusammengetrieben, festgehalten, bedroht, vielleicht beim Aufbruche als 
Geiseln fortgeführt. Lagert ein größeres Korps um die Stadt, so biwakiert?) 
auch wohl ein Bataillon auf dem Markte. Schnell ist der Franzose ein- 
gerichtet; aus den Vorstädten hat er sich Stroh herbeigeholt, die Lebens- 
mittel hat er unterwegs geraubt; zum Brennholz zerschlägt er Türen und 
Möbelz; häßlich dröhnt das Krachen der Axte in den Balken und Schränken. 
Hell flackern die Lagerfeuer auf; lautes Lachen, französische Lieder klingen 
um die Flammen. 
Und zieht am Morgen nach einer Nacht, die der Bürger ängstlich durch- 
wachte, der Feind wieder ab, dann sieht der Städter erstaunt die schnelle 
Verwüstung in der Stadt und vor dem Tore die plötzliche Verwandlung 
der Landschaft. Das unabsehbare Getreidemeer, welches gestern um seine 
Stadtmauern wogte, ist verschwunden, von Roß und Mann zerwühlt, 
niedergestampft, zertreten; die Holzzäune der Gärten sind zerbrochen, 
Sommerlauben, Gartenhäuser abgerissen, Fruchtbäume abgehauen. In 
Haufen liegt das Brennholz um die erlöschenden Wachtfeuer; der Bürger 
mag darin die Bretter seines Wagens, die Tore seiner Scheuer finden; 
kaum erkennt er die Stelle, wo sein eigener Garten war; denn mit Lagerstroh 
und wüstem Unrat, mit dem Blut und Eingeweide geschlachteter Tiere ist 
der Platz bedeckt. Und in der Ferne, wo die Häuser des nächsten Dorfes 
aus dem Baumlaube ragten, erkennt er auch die Umrisse der Dächer nicht 
mehr; nur die Wände stehen wie ein Trümmerhauf. 
Herb war es solche Stunden zu durchleben, und auf Tage fiel wohl 
manchem der Mut. Auch dem Begüterten wurde jetzt schwer den Seinen 
nur das Leben zu fristen. Alles war aufgezehrt und verwüstet, die Lebens- 
mittel der Stadt und der Umgegend, und kein Landmann brachte das Unent- 
behrliche auf den Markt; weit in das Land mußte man senden den Hunger zu 
stillen. Aber der Mensch wird bei einer schnellen Folge großer Ereignisse 
kälter, zäher, härter gegen sich selbst; der starke Anteil, welchen jeder einzelne 
an dem Schicksale des Staates nahm, machte gleichgültiger gegen die eigene 
Not. Nach jeder Gefahr empfand man mit Behagen, daß man das letzte, 
das Leben, doch gerettet. Und man hoffte. Gustav Freytag. 
1) = Futter für die Pferde, sprich Furahsch. ) = Kriegssteuer. ) = lagert.
	        

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