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Rosenheimer Anzeiger. 60. Jahrngang (60)

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Periodical

Persistent identifier:
rosenheim_anzeiger
Title:
Rosenheimer Anzeiger.
Document type:
Periodical
Collection:
Kingdom of Bavaria.
Copyright:
Ewiger Bund

Periodical volume

Persistent identifier:
rosenheim_anzeiger_jg_60
Title:
Rosenheimer Anzeiger. 60. Jahrngang
Volume count:
60
Place of publication:
Rosenheim
Document type:
Periodical volume
Collection:
Kingdom of Bavaria.
Year of publication.:
1914
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Contents

Table of contents

  • Rosenheimer Anzeiger.
  • Rosenheimer Anzeiger. 60. Jahrngang (60)

Full text

22 
r –mG% ( 
Aummer 300 
Der Kampf zur See. 
Kapitän v. Müller. 
Berlin, 28. Dez. Wie das Blankenburger 
Kreisblatt meldet, schrieb der Fregattenkapitän 
v. Müller seinen dort lebenden Angehörigen, 
daß er von den Engländern auf die Insel 
Malta gebracht worden sei und dort als Kriegs- 
gefangener weilen muß. (3Z.) 
Auf eine Mine gestoßen. 
WIB. London, 27. Dez. Der nieder- 
ländische Dampfer „Leersum“ aus Notterdam 
stieß zwiscken Füarborough, und Filey auf eine 
ne und sank. Zuei Mann der Besahung 
werden vermibt, 17 wurden in Scarborough 
gelandet. 
Eine Rede des Admirals Sturdee. 
Rom, 28. Dez. Bei einem Banlett bielt 
der englische Admiral Sturdee eine Rede, in 
der er u. u. sagte: Die Deutschen schlagen lich 
gut und sind ausgezeichnete Soldaten. Leider 
sei der deutsche Admiral mit seinem schönen 
Schiffe und der ganzen Mannschaft unterge- 
gangen. Der deutsche Admiral bedrohte den 
Handel, und es sei darum gut, daß seine Schiffe 
auf dem Grunde des Meeres liegen. (3.) 
* ". iee 
In den Kolonlen. 
In Kamerun. 
Berlin, 28. Dez. Aus französischen und 
englischen Meldun en ergibt sich, daß der eng- 
lisch-frauzösische Vormarsch in Kamerun auf 
hartnäcligen Widerstand gestoßen und verlust- 
reich gewesen ist. Die Engländer büßten bei 
Maj. iba 20 Mann ein. 
J.) 
vom Mhen Klegsschanpla. 
Zur Lage. 
Verlin, 28. Dez. Die Kriegoslage im Ositen 
wird durch die Kämpfe im Bsura-Rawla- und 
im Piliza- Absch nitt beherrscht, wo die Angriffe 
gegen die Defensiostellung der Russen langsam 
fortsckreiten. Nach den russischen Generalstabs- 
berichten konnte man meinen, die russische Armee 
sei im Vormarsch, begriffen, während sie ge- 
rade im Hauptteil des Kampfgebietes, von 
dem aus alles übrige entschieden wird, in der 
Defensive kämpft um die Rückwärtslkonzentrie- 
rung. Die englischen Blälter allerdings legen 
auch das als Erfolg der Russen aus, um die 
Enttäuschung zu bannen, die sich der Franzosen 
und Engländer ob der Erfolglosigleit der rus- 
sischen Millionenheere bemächtigt hat. Die eng- 
lische Presse zeichnet sich durch großen Mangel 
an Verständnis für. die Erfassung der Kriegs- 
vorgänge aus. Der italienische Hauptmann 
Cakiati kommt bei sachgemäßer Wurdigung des 
deutschen Erfolges in Poljen zu dem Schluß, 
daß dieser der außerordentlich geschickten Be- 
nutzung der Bah len und auch der besseren or- 
ganisatorischen Vorbereitung zuzuschreiben sei, 
welche eine enorme Zahl neuer Formationen 
aufweisen lönne, während die Russen ihr un- 
geheures Menschenmaterial fast nur zum Aus- 
füllen der Lucken benußen können. Die eng- 
lische Presse lonnte aus dieser Konstatierung 
etwas lernen. Auch ander: Vorgänge verdienen 
Beachtung. Im ruisischen Hauptauartier 
herrsche, so wird berichtet, eine vollftändige 
Prätorianerwirtschaft. Es würde niemand über- 
raschen, wenn der Generalissimus eines Taes 
von einem seiner Offiziere beseitigt wür? 
Die von ihm beliebte brutale Behandlung der 
Offiziere, die von ihm Prügel erhaiten, hat 
diese Gärung geschaffen. Einige Offiziere seien, 
—— 
Laudesverrat. 
Roman von E. Pb. Oppesbelm. 
Nachdruck verkoten. 
„Der Brief war an Sie adrglücrn aber ich 
machte mir kein Geim diraus, ion zu 
ösinen — wie es mir hichls verschlug, ihn für 
mich zu behalten, als ich ihn gelesen hatte. 
ch trug eine kleine elektrische Toschenlampe 
bei mir, die ich auf so unwirtsamen Wegen 
immer mit mir fübrte, und es gelang mir, das 
Schreiben bei ihrem Licht zu entzifiern. Und 
wahrend der ganzen Zeit stand der Elende 
bebend vor mir, sein Ende erwartend. — Lesen 
Sie den Brief — jetzt will ich ihn Ihnen nicht 
länger vorenthalten.“ 
reichte mir das Schreiben. Es war 
ein veschäfismäßig aussehender Begen mit dem 
Jirmen-Aufdruck des Savowehotele in Bukarest, 
und es trug kein Datum. Och l 
„Mein lieber Sobnn 
Ich verdiene nicht, daß Du weiter als 
diese ' Wote liest. Ich habe so wenig ein 
Rech:, Dich meinen Sohn zu nennen, als Du 
Verlangen danach tragen wirst, mich als Deinen 
Vater zu begrüßen. Und doch wage ich es, 
—W üte ans Deine Verzeihung anzurufen. 
· tchthnnh rgekomnccn,uthr die 
9 r eines Menschen aufzudrängen, der 
Dir fremd — mehr als fremo glein muß. 25 
bin gekommen, weil ich glaube, daß ich 5 
nützlich sein kann. Durch eine seltsame Verr 
bettung von Zufälligkeiten habe ich erfahren, 
daß Du durch einen Betrug um Dein Ver- 
  
  
—□——————— 
so wird erzählt, von dem Großfürsten einfach 
über den Haufen geschossen worden. an 
braucht das nicht gerade ganz wörtlich zu neh- 
men. Aber daß der russische Generalissimus 
eines Tages Rettung suchen muß aus seiner 
Umgebung, kann bei jeinen Eigenschaften und 
der Erfolglosigkeit seiner Kriegführung ange- 
nommen werden. 
Die Kalmücken als Kosaken. 
WTB. Petersburg, 28. Dez. Der Groh-= 
fürst Nilolai telegr aphi- rte an den Gouverneur 
von Astrachan, der Zar wünsche, daßz die Kal- 
mücken dem Kesalentande zugeieilt würden. 
ri 
Bon den öfterr. Kriegsschuuplähen. 
Die öslerreichischen 
Operationen. 
Berlin. 28. Dez. Der mirilérische Sachver 
ständige der „B. Z.“ schreibe : Wenn auch das 
Zurückgehen der ülerr.-3 na. Heeresgruppen in 
südlicher Riä#tung an und für sich unerwünscht 
ist, so liegt doch noch kein Grund zu Besorgnis- 
sen irgend welcher Art vor. Es ill zu berück- 
sichtigen, daß die eigentliche Entscheidung nicht 
in Galizien, sondern in Westpolen sallen wird, 
Wenn dort der Gegner entscheidend geschlagen 
und zum Jurüdgebe n in das Innere des Lan- 
des gezwungen wird. so wird dadurch gleichzei- 
lig das Schidsal von Galizien entscheiden. Aus 
diesen Gründen sind die Nachrichten über die 
erfolgreichen Fortschritte unserer Verbündeten 
im Bfura-Ramka Abschnitt, sowie östlich von 
Tomaschow be deutungsvol. er und wichtiger als 
das Zurückgehen der Oeslerreicher in Gali- 
zien. 
Der amtlicke ösrerreichische B 
WIIB. Wien, 23. Des- Amtlich. Nördlich 
des Dullapasses wichen unsere Truppen den 
Angriffen der Russen in Stellungen näher am 
Larpathenkamme aus. Zwischen Biala und 
Dunajec im Raume nordöstlich Jallichon wur- 
den sehr beftige Angriffe des Feindes abge- 
wiesen. Sonst ereignete sich an unserer Front 
auf dem nordöstlichen Kriegeschauplatz nichts 
Weientlickes. Im Süden herrscht, von einigen 
Greneplänkeleien algesehen, voillommene Ruhe. 
Die Serben sprengten wieder die Semliner 
ericht. 
Die 
Brüde. 
## ## □ · «I'-.’·«.·- „ 
Die Türkel im Welkkeieg. 
Die Erfolge der Türken. 
Konstantinopel, 28. Dez. Die Türken 
suchen ihren füngsten Ersoig bei Olti gut aus- 
ennutzen. Wie hieber berichtet wird, entwik- 
keln sich die Dinge an der russischen Grenze be- 
friedigend. Die persischen Stämme werden in 
sechs Wochen alles beendet haben, um in den 
Kampf an der Seite der Türken eingreifen zu 
können. (3.) 
Das Seegefecht auf dem Schwarzen 
Meere 
WITB. Konstantinopel, 
glaubwürdigen Mitteilungen sand das See- 
gesecht bei Zunguldak stalt. Es heißt, daß die 
Russen durch die Versenlung von Schiffen den 
Zugang zum Hafen von Zunguldak, der eine 
Kohlenstation ist, veriperren wollten, aber dank 
der Tapferkeit der osmanischen Flotte gelang 
der Versuch nicht. 
Vor den Dardanellen. 
VIIB. Basel, 28. Dez. Wie die „Vaseler 
Nachrichten“ melden, ist das verbündete Ge- 
schwader vor den Dardanellen neuerdings ver- 
* 
28. Dez. Nach 
  
starlt worden. Es besleht jetzt aus 40 Wimpeln, 
mögen gedracht worden bist. Du wirst es 
längst verloren gegeben haben;: ich aber glaube, 
daß ich es Dir wiederverschaffen kann. Nur 
müßtest Du mir eine Unterredung bewilligen, 
um die ich Dich herzlichst bitte. Sage meinem 
Boten, der mir ein Freund in der Not war 
und der sich mein Vertrauen ledlich verdient 
hat, wann und wo ich Dich tressen kaun. 
elot. bin hier im Hotel abgesnegen unter dem 
Nam Giulio Sturdza. 
onne ein Wort legte ich den Brief auf den 
Tisch. Er hatte sich eine Zigarette gedreht, 
während ia las, und entzuͤndete jetzt ein 
Streichholz. Geraume Weile mggten er auf 
eine Bemerkung von mir, da ich jedoch be- 
harrlich schwieg, fuhr er fort zu sprechen. 
„Ich begriff den Jusammenhang der Dinge 
ofort. Wie er es damals gewesen war, war 
Ihr Vater heute noch der bezahlte Spion irgend- 
einer ausländiichen Regierung. Er wußte, daß 
Sie Oifizier gewesen waren; vielleicht ver- 
mutete er, Sie hätten damals schon mt dem 
Werk in Verbindung vöestanbern, das hier im 
Gange war. Und claubte ein bequemes 
Werkgeug für seine Iceahr in Ihnen zu haben. — 
Wie gesagt, ich siecke den Brief in die Tasche 
und behielt ihn dar Ich kannte Sie nicht, 
aber ich kannte Jören Vater wohl. Und es 
ellchien, mir angebracht, die äußerfte Vorsicht 
Aber ich dachte natürlich nicht daran, 
4 Wort wahr zu machen, das ich dem Boten 
Ihres Paters einmal gegeben hatte. Ich könnte 
wohl einen Menschen töten in ehrlichem Kampf 
— mit diesem jammervollen Burschen aber wäre 
es ein ehrlicher Lampf nicht gewesen. Und ich 
bedeutete ihm, d fzae sich noch einmal un- 
gestrast entfernen 1 
  
— 
darunter fünszehn Dreadnoughls und anderen 
Schlachtschiffen. Es wird ein entscheidender An- 
griff erwartet. Das französische Schlachtschiff 
„Waldeck Rousseau“ mit dem kommandierenden 
Admiral an Bord ist in Saloniki eingetroffen. 
*# 
—— * 
Japan.. 
Tumult im japanischen Parlament. 
WTB.UH Basel, 58. Dez. Nack einer Mel- 
dung aus Tolio ist es im japanischen Parla- 
ment vor der AuflösZ ung zu Kürmischen Szenen 
getommen. Die Verteidiger der Inselpolitil ge- 
rieten sogar in ein Landgemenne mit den Kon- 
linenlairolitilern. Der Deputierte Schibawa, 
ein früherer Minister, wurde so zwischen die 
Bänle gepreßt, daß er schwere innere Vorlel- 
zungen erlitt. 
Sozlale Rundschau. 
  
#ünchen. 38. Dez. Im Monat November 
1913 hat die Lage des Arbeitsmark- 
ltes in Bayern eine fuhlbare Besserung erfah- 
ren; dies gilt vor allem vom mämlichen Ar- 
beitsmarlt. Während in den beiden Vormona= 
ten auf je 100 bei den bayer. Arbeilsämtern 
angemeldete offene Stellen 162 männliche Ar- 
beitsuchende trasen, ist diese Zahl im Novem- 
ber auf 151 zurüdgegangen. Besonders bemer= 
enswert in dies, wenn man die Dorjahre zum 
Vergleich heranzient. Sonft pflegt der Novem- 
ber regelmähig eine Erhöhung der Andrangs- 
zisser zu bringen, 1913 trasen im Oktober 
auf 100 offene Stellen 130 mäm.liche Arbeit- 
suchende, im November 205, in diesem Jahre 
ist sien im Gegenteil gesunken von 162 auf 
151. Die Andrangsziffer liegt im heurigen 
November so tief, wie seit 1910 nicht mehr. 
Namentlich gegenüber dem vorigen Jahre tritt 
also eine sehr beträchtliche Besserung zutage. 
Auch der weibliche Arbeitsmarkt zeigt gegen- 
über dem Vormonat ein elwas günstigeres Bild; 
im Vergleich zu den Vorfahren scheint aller= 
dings noch eine Verschlechterung vorzuliegen. 
Zu der Besserung im Arbeitsmarkte dürfen vor 
allem die umfangreichen Militärlieferungen bei- 
getragen haben, die besonders im Metallverar- 
beitungsgewerbe, in der Lederindustrie und im 
Belleidungsgewerbe zahlreiche Hände in Arbeit 
setzten. Ein größerer Rückgang der Beschäf- 
ligungsangelegenheit ist für die Holzindustrie u. 
das Baugewerbe gemeldet. 
Bayerische Rachrichlen. 
Regensburg, 28. Dez. Bahnarzt Dr. An- 
ton Lorenz von Kösering wurde am Sonntag 
in Oberstraubling vom Zug getotet. Dr. Lo- 
renz war mit seinem Automobil trotz geschlos- 
sener Schranke auf den Bahnkörper gefahren. 
Kürnberg, 26. Dez. Eine neue Betriebs- 
kolonne für Belgien aus etwa 3000 Eisenbahn- 
bramten und bediensteten des rechtorheinischen 
Bayern wurde gestern am hiesigen Hauptbahn= 
hof zusammengestellt. Eine weitere, ebe nfo- 
jnatle Betriebstolonne, bereits die fünfte, so- 
wie eine eigene Baukolonne mit zirka 500 Mann, 
gleichsalls für Belgien bestnmn. wird am 29. 
Dezember gebildet werden. Diese Beamten- 
zuutendungen sind dadurch veranlaßt, daß am 
1. Januar die belgisch en Eisenbahnen in ihrem 
ganzen Umfange wieder in Betrieb genommen 
werden sollen. 
Grafenwöhr, 28. Dez. Am zweiten Weih- 
nachtsfeiertage kand das auf dem hiesigen 
Truppenübungsplatz erstellte Barackenlager seine 
ersten Gäste. Nicht neniger als 10 000 Russen, 
die in vier Sonderzügen von Frankfurt a. O. 
eingetroffen waren, fanden darin Unterlunft. 
  
  
Jm ganzen sind nunmehr 240000 
gefangene 
„„Sie konnen zu Ohrem ehrenwerten Herrn 
zurücktehren.“. sagte ich. „„Und richten Sie 
ihm aus, daß Sie mir ben zegnet sind. Ich denke, 
das wird genügen. Sagen Sie ihm aber auch, 
daß ich morgen abend in Butarest sein werde; 
und wenn sich dann jemand im Savoy-Hotel 
aufhält, der sich Giulio Sturd, nennt, so werde 
ich der Polizei zu tun geber 
Der Mensch zögerte durchaus nicht, meiner 
Aufforderung Folge zu geben. Und er war im 
Dunkel verschwunden, als hä:te ihn der Boden 
verschluctt.“ 
Ich hatte ihm zuletzt atemlos gelauscht. 
Jetzt geif ich unwillkürlich nach seinem Arm. 
„Er verschwand im Dunklen —?“ stieß 
ich 2 heroor., „So haben Sie nichts mit 
seinem Tod — 
„Lassen Sien mich mit cheiner Erzählung zu 
Ende tommen! — Wie Sie sich vielleicht er- 
innern werden, kehrte ich iu Ihr Haus zurück. 
Ich sagte Ihnen nichts von dem Mann und 
nichts von dem Brief, und wir sprachen von 
allen möglichen Dingen. Es war spät, als ich 
Sie verließ. Und da — da zeigte der Mann, 
den ich nur als den schnma hdckiten Feigling 
gekannt batte. zum ersten Male in seinem Leben 
etwas wie Er hatte mir ausgelauert. weil 
er mich beseluigen wollte. Er wußte ja, daß 
seine und Ihres Vaters Rolle in Rumänien 
ausgespielt war, seildem ich von lhrer An- 
wesenbeit in Bukarest wußte. Und die pekuniäre 
Lage bder veiden mochte wohl so verzwelfelt 
sein, daß sie vor nichts mehr zurückschreckten. 
— An der Stelle, die Sie ja kennen, schlu 
er von hinten mit einem schweren Stock na 
mir. und suchte mich dann über den Rand der 
sieilen Böschung zu drängen r es war 
  
— — 
  
  
natürlich ein wocbnwihce Peginnen. Ich 
Mittwoch, 30. dezember 1914 
Franzosen und Russen in Grafenwöhr „in Auf- 
enthalt“. 
Würzwurs 23. Dez. Lebenvig verbrannt 
ist in Verobach die Landwirtstochter Benkert. 
Sie kam dem Herdfeuer zu nahe, so daß die 
Kleider Feuer fingen. 
Bawerliches Oberlane. 
Kußdorf, 28. Dez. Die Beerdigung unseres 
Altburgermeisters und Ehrenbürgers Wolsgang 
Dettendorfer gestaltete sich zu einer großen 
Trauerkundgebung. Die zahlreiche Beteiligung 
aus nah und fern legte zeugnis ab für seine 
Beliebtheit. Der Leichenzug nahm eine große 
Ausdehnung an. An der Spitze marschierte 
die Schuljugend. Ihr schlossen sich der Ge- 
werbe-, Kranlennnterstützungs,, Gebirgstrach= 
ten-, Veterauen= und Kriegerverein, sowie die 
sreiwillige Feuerwehr, sämtliche mitl Fahne, an. 
Dann folgte die Kgl. Grenzwache NuHdorf und 
Windehausen, die Gendarmeriestalion Neu 
beuern, die Bürgermeister der umliegenden Gr. 
meinden, welche sehr zahlreich erschienen, dann 
Gemeindeverwaltung, Kirch zenverwaltung, Ar- 
menpfiegschaflsrat und Naisseisenverein. Der 
reichgeschmückte Sarg. Kreuz und Kerzen wur- 
den von den Bürgermeistern gelragen. Am 
Grabe hielt S. H. Pfarrer Joseph Lanz eine 
tiefergreifende Nede, in der er auf. das un- 
ermüdliche Wirlen und die großen Verdienste 
des Verewigten um seine Gemeindeangehörigen 
mit holber Anerlennung hHinweisen konnte. Die 
Rede hob besonders die creligiöse Gesinnung 
des Verewigten hervor, welcher er tren blieb 
bis zum Ende des Lebens. Mit 22 Jahren 
mußte er schon das Geschäft übernehmen, weil 
sein Valer 1802 bei Windehausen den Tod 
sand. Mit Gottvertrauen fuhrte er das Ge- 
schäft weiler bis 180.J, als die Schiffahrt ihr 
Ende nahm. Während dieser Zeil hat er den 
Betrieb von Kleinem zu Großem eniporgear- 
beitet. Vor drei Jahren hat ihm der Tod 
seine Frau entrissen. Die Muillapelle erhöhle, 
den Traueralt durch ergreisende Choralmusil. 
Jahlreiche Kränze wurden am Grabe nieder 
gelegt. 
Raubling, 23. Dez. Der lath. Arbeiterver= 
ein machte am Stephanitag eine „Wallfahrt 
nack Söwarzlac bei Brannenburg. Dort wurde 
Kriegsa#dch mit Predigt abgehalten. Der 
Verein widmete dem Gnadenbilo eine große 
Kerie. Eine großze Menge Gläubige war bei 
der erhebenden kirchlichen Feier anwesend. Möge 
die Gotleomutter den Bitten und Wünschen der 
Wallfahrer gnädig willfahren! 
Großholöhausen, 28. Dez. Ein folgenschwe- 
creso Unglück ereignete sich in Aich bei Groß- 
holzhausen. Dort wird beim Anweien Strenb 
längs des Hauses eine Wasserleitung gelegt. 
Das ausgehobene Erdwerk entzog der Mauer 
den Halt und der vordere Tei##des Hauses 
stürzte ein. Die Trümmer begruben das in der 
Wohnstabe weilende alte Mutterl Streub und 
einen Arbeiter. Leider konnte die alte Frau nur 
ale Leiche ans den Schuttmassen geborgen 
werden, während der Arbeiter ohne ernstliche 
Verletzungen aus seiner Jwangslage befreit. 
werden lonnze. Das alte Matierl saß srrickend 
am Tisch. 
Kolbermoor, 23. Dez. Der Veteranen u. 
Kriegerorrein Kolbermoor hielt am Stephani- 
tag im Mareisfaal seine Chriftbaumfseier ab. 
Außer gediegenen Musikvorträgen der Kapelle 
Kolbermoor und Gesangsvorträgen des Kir- 
chenchors wurde cin Kindertheater sowie le- 
bende Bilder vaterländischen Inhalts geboten. 
! Die einzelnen Teile des Chriflbaumes nebst 
anderen Geschenken wurden an die Kinder der 
Kriegsteilnehmer verteilt. Mit dieser Feier war 
schurtelte ihn ab wie ein lasutges Insekt, und ich 
gab ihm den Schlag zurück. Dann aber, als. 
er ein Messer zog, anftatt zu entfliehen, hob 
ich ihn auf und Thlenderte ihn über die Klippe 
in die Tiese. — Das ist mein Anteil an seinem 
ode. Es war Notwehr — nichts als Not- 
wehr, die ich vor mir und vor dem höchsten 
Richter verantworten kann. Aber freilich — 
die Nacht war dunkel. und es hat's niemand 
gesehen. In Bukarest sitzen mächtige Lente, 
die mir wenig wohl wollen, und unsere Richter 
sind nicht unempfänglich für einige hundert 
blanker Lei. * habe ich geschwiegen — 
heute bereue ich e 
oUnd der angebliche Giulio Sturdza —2“ 
atle das Hotel verlassen, als ich nach 
Bukorest ban. Und,“ setzte Suhzko mit grime 
migenne srrichet binzu, „er hat keine Adresse 
nterla 
„Wenn Eie auch gegen alle schwiegen — 
mir hätten Sie vertrauen sollen, sagte ich. 
„Ich hatte zu viel Verrat und Niedertracht 
ersahren in meinem Vaterland. Aber wenn 
ich Sie gekannt hätte, lie nich Sie jetzt kenne, 
würde ich es gewagt hab 
Es kam ein #et Shweigen zwischen 
Wir sahen un? nicht an; so slill war 
„ daß wir unsere Atemgüge hörten. Auf uns 
Friden lostete die Erinnerung. Dem, was ge- 
agt war, hatte niemand von uns etwas hin- 
zausügen. Und wovon sollten wir sprechen? 
b der Oberst den Kopf und sah 
lauschen auf die Tür. Ich hörte noch nichts, 
aber Joan Sutzko besaß schärfere Sinne als 
ich. Einen Augenblick Eöter wurde rasch ein 
paarmal geklopft — elner scheuen, un- 
ruhlgen Art. 
na 
— — 
IEortlluag folgt. –
	        

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