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Rosenheimer Anzeiger. 60. Jahrngang (60)

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Periodical

Persistent identifier:
rosenheim_anzeiger
Title:
Rosenheimer Anzeiger.
Document type:
Periodical
Collection:
Kingdom of Bavaria.
Copyright:
Ewiger Bund

Periodical volume

Persistent identifier:
rosenheim_anzeiger_jg_60
Title:
Rosenheimer Anzeiger. 60. Jahrngang
Volume count:
60
Place of publication:
Rosenheim
Document type:
Periodical volume
Collection:
Kingdom of Bavaria.
Year of publication.:
1914
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Contents

Table of contents

  • Rosenheimer Anzeiger.
  • Rosenheimer Anzeiger. 60. Jahrngang (60)

Full text

.- 
« 
.- 
- 
—. 
– 
  
Aummer 300 
auch die Ehrung von Mitgliedern für 40jähr. 
und 25jähr. Milgliedschaft verbunden. Ehren- 
urkunden erhielten für 40jähr. Mitgliedschaft 
die Herren Joseph Freidl und Joseph Koch; 
für 25jähr. Mitgliedschaft die Herren Paul 
Birnkammer, Joachim Aufslatt, Jos. Burger, 
Johann Buchner, Simon Lax und Joseph 
Maillinger. 
Söchtenau, 29. Dez. Am vergangenen Mitt- 
woch fanden dahier die hl. Seelengottesdienste 
für den auf dem Feloe der Ehre gefallenen 
Gütlerosohn Johann Schuster von Lampers- 
berg statt. Der Gesallene stand als Unter 
ossizier im 16. bayer. Res. Juf. Rat. List“. 
Er war ein außerst solider und braver Bursche 
und bei allen, die ihn lannten, beliebt und ge- 
achtet. Das bewies auch die große Veteiligung 
beim Trauergottesdienste. Cs waren auck sieben 
Vereine mil ihren umflorten Fahnen erschienen, 
nämlich: Deteranenverein, Feuerwehr, Schüt 
zen= und lath. Burschenverein Sochtenau, die 
Veteranenvereine Vogtareuth und Schwabering 
und der kath. Burschenverein Prulting. Auch 
einige Feldgraue gaben ihrem toten Kame- 
raden die lette Ehre. oge dem jungen Hel- 
den die Erde leicht seir 
Holzkirchen, 26. n Nicht wenig über- 
rascht wurden zu Weihnachten 50 hiesige Fa- 
milien von im Felde stehenden Kriegern durch 
eine Weihnachtsgabe der Firma Anton Beil- 
hack hier. Sie erhielten je eine Anweisung 
auf vier Jenlner Torf, die ansangs Januar 
von der Firma kostenlos entgegengenommen 
werden können. 
mühldorf, 28. Dez. Als der Nachlbauer 
von Steinlirchen bei DObertauftirchen den 
Dampfkessel einer Dreschmaschine fuhr, scheu- 
ten die Pferde und rannten in das Dorf 
Okberornau. Der Fuhrmann wurde an einen 
Gartenzann gedrückt, daß er einen doppelten 
Obetschenkelbruch erlitt. Der Verunglückte, defs- 
sen drei Söhne im Felde stehen, wird allge 
mein bedauert. 
K. Krliegsgefangenen-Depol 
Gre larolinenfeld. 
Danksagung. 
Anläßlich des Weihnachte festes sind dem hies. 
Wackkommando von allen Seiten so reichliche 
Gaben zugeslossen, daß es dem Kommando 
unmöglich ist, jedem einzelnen Spender schrift- 
lich zu danken. 
Ich spreche daher im Namen der Mannschaf- 
ten allen Gebern auf diesem Wege den ver- 
bindlichsten Dank aus. 
aderholz, 
Oberleutnant u. Führer des Kommandos. 
Weihnachtsfeiern. 
Kinder-Christbescherung in der K. 
Saline. Eine erhebende Feier veranstaltete 
das Personal der K. Saline dahier am heil. 
Christabend. Unter dem Arrangement des Hrn. 
K. Wagmeisters Vogl wurde für die Kinder der 
zum Kriegsdienste einberufenen Arbeiter eine 
Christbescherung im Portale des großen Sud- 
hauses veranflaltet. Um 5 Uhr abends versam- 
melten sich die Herren K. Beamten und das 
Arbeitspersonal nebst den Müttern mit ihren 
Kindern, deren Bäter sich im Feindesland be- 
den „vor dem fesilich dekorierten mit Tannengrün 
und weißblauen Farben geschmückten Portal. 
Auch 8H. Geistl. Rat, Stadtpfarrer Geßl be- 
ehrte edurch seine Anteilnahme diese Festfeier. 
Ein Onartett leitele mit einem patriotischen 
Liede die Feier ein, worauf ein vom K. Salinen- 
lastier Schiller verfaßter Prolog durch die Sa- 
linarbeiterstocher Fri. Marie Karl zum Vor- 
trag kam. Mnschliestend wurde von weißgellei- 
deten Mädchen ein Fürbittgebet gesprochen, das 
den Anwesenden sehr zu Herzen ging. Ein 
weitereo Lied des Sängerquartetts folgte, dem 
sich unter Harmoniumbegleitung ein Pistonsolo 
„Stille Nacht, Heilige Nacht“ anschloß. HSH. 
Geistl. Rat Gehl hielt hierauf an die versam- 
melte Kinoerschar eine zu Herzen gehende An- 
sprache über die große Bedeutung dieser Christ- 
lescherung. Sie fei unter den Kriegsverhältnis- 
sen entstanden und werde für die Kinder eine Le- 
benserinncrung bleiben. Das über 100 Jahre 
stehende Salinengebäude berge heute zum ersten 
Male ein:e solche Feier in sich. Elu die Kin- 
derherzen appellierend, den Wohltätern dieser 
Feier und dem Chriftiind stets silh dankbar zu 
* Gelen dien inhaltsreichen Worte. 
derr Kg a ister Vogl sprachs in herzlichen 
Worten den Weh 25 #inber dem 
K. Elmisvorstande swete Bergmeister Greh für 
die große finanzielle Unterstützung den Dan 
aus. Hierauf öffnete sich der Gabentempel und 
die Verteilung von nützlichen Sachen für den 
Winter sowie leckeren und angenehmen Dingen 
an die Kinder begann. Jedes Kind erhielt ein ge- 
Vertes C. ristbäumchen; dabei konne man die 
Kreude der Kinoer als auch der Mötter, denen 
ränen in den Augen slanden, beobachten; 
wenn auch der Vater und Ernährer sehlte, so 
lonnten sie sich doh sagen: wir sind nicht ver- 
lassen, auch für uns ist in jeder Weise ge 
songt. Und wenn dieses die Väler im Felde von 
1463 Angehörigen erfahren, werden sie tapfer 
1 Leben in die Schanze schlagen. 
briistbaumfefer im Genesun 
heim auf Schloß Neubeuern. Am S1 
  
  
Aeien-ei##. Augen# * 
ligen Abend versammellen sich unsere Krieger 
sowie das ganze Schloßpersonal in einem wun- 
dervollen Saale, in dessen Mitte ein mäch- 
tiger schriswaun in einem Meere von Kerzen 
erstrahlte. H. Geist! Nat Nagl hielt eine 
der 8 Zeit angemessene Ansprache mit 
dem Schlußsatze: „Wir werden siegen, denn 
Gott ist sichtbar uns.“ Ein Engel (unser 
Schloß-Baby) erschien und begrüßte als Uer- 
treterin des Christkinds, welches heule seine Be- 
suche in den Schühzengräben zu machen habe, 
die Krieger. Zwei Feidgraue (Feldponn tra 
ten auf und erzählten ihre Eriebnisse in den 
Schützengraben Frankreiche und Rußlands. Und 
nun lam der Weihnack tomann mit Schlitlen 
und Wagen, worauf die für die Anwesenden 
bestimmten Gaben prangten. Frau Gräfin 
Degenbeck hatte die Liebenswürdigtleit, die einer 
jeden Person ungedachten Verslein vorzutragen, 
worauf die Engel sowie die Felograuen die 
Gaben verteüten. Alles wurde reichlich be 
schenkt, niemanden hatle die wohllätige Schloß- 
herrin vergessen. Manches Auge wurde seucht, 
denn unsere Gedanlken hasteten teile an der 
Pracht der (Ubegenwart, lteils eillen sie hinaus 
zu den Angehorigen, welche in eisiger Nacht 
gegen den Feind ausspähen. Einen erherenden 
Eindruck wird der schöne Abend bei allen hin- 
terlassen haben, und die Gesühle des Dankes 
gegen unsere liebe Schloßherrin, Frau Baronin 
Wendelstadt, werden sich sicher in entsprechen- 
dem Maße steigern. Ihr jei auch von dieser 
Stelle aus der innigsie Dank ausgesprochen. 
Is- 
Der lath. Arbeiterverein Vran- 
neuburg hielt am Stefanitag seine Christ- 
baumfeier al. Eine marlige Ansprache er- 
öffnelte die Veranstaltung. Den musikalischen 
Teil siellte die Musilgesellschaft Großholzhau= 
sen, welche slotte Weisen spielte und dafür rei- 
chen Beifall erntete. Auch das Krippenipiel 
verfehlte seine Wirlung nicht. Aus der Ver- 
steigerung des Christraumes lonnte ein sehr 
schoner Ertrag für die Krieger erzielt werden. 
Der große Saal der Pfafssenbergerschen Wirt- 
schaft war vollstandig „hesegt. 
Meihnedtskescherungn Vereins- 
lazarett Kolbermoor. Ueberaus große 
Freude, Tränen der Dankbarkeit in Erinnerung 
an Heimat und Familie konnte man am Weih- 
nachtsabend im Vereinslazarett Kolbermoor 
sehen. Reichliche, schöne und vraktische Ge- 
schenke, vom Zweigverein des Roten Kreuzes 
Kolbermoor, waren bei brennendem, prachtvoll 
geschmücktem Christbaum aufgebaut. Herr Kom- 
merzienrat Jordan leitete die Bescherung mit 
einer tiefergreifenden Ansprache ein, wobei er 
den am heutigen Abend im Felde ehenden 
Kameraden mit warmen Worten gedachte und 
der Ueberzcugung Auedruck gab, daß alle jetzt 
im Lazarett Befindlichen, falls es ihnen Per# 
gönnt sein sollte, wieder vor den Feind zu 
kommen, ihr Ganzes und Alles fürs liebe 
Vaterland einsetzen werden. Freudig begrüßt 
wurde die Anwesenheit des Herrn Bürgermei- 
frers Vergmann, des Lazarettarztes Dr. Dur- 
ner, sowie des übrigen Lazarettausschusses. 
Oberschwester Hanna bescherte aus sich ihre 
Krieger mit einem überraschend namhaften Ge- 
schenk. Privatmann Herr Georg Lorenz, be- 
lannt durch sein von ihm erbautes mechani- 
sches Kunstwerk, schenkte jedem Vaterlands- 
verteidiger einen aus Holz geschnitzten, ohne 
Nagel und Leim zufammengesetzten Uhrenstän= 
der in Form eines VLehnsesselo mit Widmung. 
Schwester Rappenglück und die Helferinnen wur- 
den auch reichlich beschert und waren davon lief 
ergriffen. Im Namen sämtlicher Bescherten 
dankte Herr Lazarettverwalter Feldwebel Abele 
in herlichen Worten den Gebern und Gön- 
nern des heutigen Abends. Weihnacht= und 
Soldatenlieder, Musikvorträge und das will- 
kommene Weihnachtsbier füllten bei guter 
Stimmung den Abend aus. 
Cetaluachrichleu. 
Rosenheim, 29. Dez. 
Auf dem Felde der Ehre gefallen: 
Michael Heininger aus Rosenheim, Res. im 2. 
Res.-Inf.-Rgt.; Jakob Moser, Gastwirt aus 
Degerndorf, Gefreiter bei der 1. Bayer. Ers.= 
Brigade; Josef Stückler aus Hausham, Pio- 
nier im 1. Pionier-Bat.; Josef Hindlinger, 
Bahnarbeiter aus Traunstein, Landwellrmann 
im 1. Res.-Inf.-Rgt.; Philipp Eicher, Zeichner 
in Manhütee= Bergen, Inf. im 16. Inf.-Agt.:; 
Taver Haider, Bauerssohn von Tüßling, Pfar- 
rei Burglirchen, Soldat im 16. Res.-Inf.-Agt.: 
Benedilt Mairhofer, Zimmermann aus Vorder- 
thiersee (nach Erkrankung auf dem serbischen 
Kriegsschauplatz in einem ungarischen Spital 
gestorben, unter Hinterlassung einer jungen Frau 
mit zwei lleinen Kindern). · 
Auszeichnung im Felde. Der Flie- 
gerleutnant Otto Scanzoni von Lichtenfels er- 
hielt die hefsische Tapferkeitsmedaille. Mit dem 
Eisernen Kreuz ist er bekanntlich schon früher 
ausgezeichnet worden. 
nachten im Felde. Ein Mit- 
kämpfer in Nordfrankreich ist von der Familie 
. R. in Rosenheim zu Weihnachten mit Lie- 
besgaben bedacht worden. Seinen“. Teapt dafür 
spricht er in einem Schreiben jetzt 
hier eingetroffen ist. VGeicrretigs schiiteri er 
—. 
  
  
— — 
uns, wie Weihnachten von ihm und seinen 
Kameraden geseiert wurde. Er schreibt: „Herz- 
lichen aufrichtigen Dank für Ihre Weihnachts- 
palete. Es ist mir unmöglich, die Gefühla 
niederzuschreiben, die mein Herz bewegten, als 
ich Ihre Pakete öffnete. Gott der Herr, der 
Lenker unserer Schicksale und Schlachten, möge 
es Ihnen vergelten! Weihnachten im Felde! 
Fern der Heimat, in fremdem Lande, unter 
dem Donner der Kanonen, ist es uns doch 
vergönnt, Weihnach ten zu feiern. Wahrhaft 
denkwürdige Tage! Niemals werde ich Weih- 
nachten 1014 vergeisen! Tausend Dank für 
die Freude, die Sie mir und meinen Kamera- 
den bereitet haben! Es waren zum Teil ver- 
heiratete Leute. Nur einen Blick in unsere 
Runde hätte ich Ihnen gegönnt! Alle umarm- 
ten mich und danlien unaufhörlich. So feier- 
ten wir unter dem Lichterglanze des Christbau- 
mes, die Gedanlen bei Euck daheim, mit 
feurigem Punsch unser stilles, erhebendes Weih- 
nachten, wihrend draußen die Kanonen brüll- 
ten. Zzum Schluß sangen wir das Lied 
„Stille Nacht“", da war es vorbei mit der 
Selbstbeherrschung. Tränen traten uns in die 
Augen und rannen hinab in den Bart. Noch nie 
war mir meine Heimat so teuer wie in die- 
sen Stunden. Wir werden aber kämpfen, bis 
der Tod uns das Auge bricht!“ 
In xussischer Gefangenschaft. Herr 
Oberlolomotirführer Gareis war mit seiner Fa- 
milie seit Monaten schwer besorgt um das 
Schicksal seines Sohnes Martin, welcher bis 
zum Ausbruch des Krieges Küchenchef des Ho- 
tels „Bologna“ in Warschau war. Nunmehr 
ist ein Lebenszeichen von dem Verschollenen 
in der Heimat cingetroffen. In einem vom 
30. Oltober datierten Briefe, welcher durch 
Vermittlung des Roten Kreuzes hieher gelangt 
ist, teilt er mit, daß er bereits am 1. August 
mit den riee Deutschen gefangen genom- 
men wurde. Nach vierwöchiger Bahnfahrt durch 
das europäische Rußland wurden sie dann nach 
Wiazk im Uralgebiet gebracht. Dort liegen sie 
heute noch in Gefangenschaft. Soweit aus sei- 
nem Briefe ersicktlich ist, geht es ihm nicht 
schlecht. Kann er doch sreiben: „Die Dorf- 
einwohner lieben uns“. Der Winter hat dort 
schon seit Wochen sehr sireng eingesetzt. Schon 
vor dem 30. Oktober waren 20 Grad Kälte 
zu verzeichnen. Dabei verfügen die Gefangenen 
nicht über warme Kleider; er selbst verspüre 
aber nicht viel von der Kälte, da er im Zim- 
mer für die übrigen zu kochen habe. 
Weihnachtsverkehr. Während der 3 
Weihnachtsfeiertage wurden an den Fahrkarten- 
schaltern in Nosenheim, Kufstein, Aibling und 
Prien zusammen 12741 Fahrkarten verkauft. 
Das sind um 2480 mehr wie an den Weih- 
nachtsfeiertagen des Vorfahres. 
Legitimationspapiere mitführen! 
Die Kriegszeit erfordert es, auch bei Reisen 
im Inland Ausweispapiere mit sich zu führen. 
Das gilt namentlich auch für eine Fahrt nach 
München. Am Bahnsteig im Münchener Haupt- 
bahnhof werden mitunter Ausweispapiere ge 
fordert; mehrere Herren aus Rosenheim sind 
dadurck schon in Unannehmlichkeiten versetzt 
worden. Ueberhaupt erfährt die Paßzpflicht vom 
1. Januar 1915 an eine Verschärfung. Dar- 
nach muß jeder, der das Reichsgebiet verläß: 
oder aus dem Auslande i in das Reichgebiet ein- 
tritt, sich durch einen Paß uber seine Person 
ausweisen. Dieser Paß muß mit einer Personat 
beschreibung und Photographie des Paßinha- 
bers, mit dessen Unierschrift und der amt. 
lichen Bestätigung über die Identität versehen 
sein. Dem wehrpflichtigen Deutschen im Im- 
lande dürfen Pässe nur mit Zustimmung des 
Bezirkskommandos ausgestellt werden. 
„Liller Rriegszeitung“. Sanilätsfeld 
webel Leopold Niklas, dessen Mutter hier Inn- 
straße 76 wohnt, übersandte uns die „Liller 
Kriegszeitung“ mit ihren verschiedenen Bei- 
lagen. Dem Begleitschreiben dazu entnehmen 
wir folgendes- „Ein alter Rosenheimer und 
auch eifriger Leser des „Rosenheimer Anzeiger“ 
im Felde in Nordfrankreich erlaubt sich der 
Redaktion die „Liller Kriegszeitung“" zu über- 
senden. Es ist dies eine Zeitung, die wir 
Bayern uns im Feindesland selbst fertigen. Ich 
nehme an, dabß die Zeitung auch zu Hause nicht 
ganz uninterefsant sein dürfte. Die „Kriegs- 
nachrichten“ erscheinen jeden Tag und enthal- 
ten immer das Neueste vom Kriegsleben, wäh- 
rend die beiliegenden Flugblätter in der Woche 
zweimal erscheinen. Sollte ich Ihnen mit der 
Zeitung einen Gefallen erwiesen haben, so 
freut es mich sehr.“ Auch wir sprechen unsere 
Freude über die Zusendung dieser eigenartigen 
Kriegszeitung aus. Um sie auch unseren Le- 
sern zugänglich zu machen, stellen wir die Blät- 
ter in unserem Schaufenster aus. Sie werden 
gewiß allgemeinem Interesse begegnen. 
Weihnachtstheater zugunsten der 
Krieger. Dank des äuherst zahlreichen Be 
suches des Weihnachtsfestspieles Bethlehem sieht 
sich der kath. Arbeiterinnenverein Rosenheim 
in die glückliche Lage versetzt, nach Abzug vieler 
Ausgaben als Reinertrag 160 Mk. für die 
Krieger im Felde verwenden zu können. 
Aus dem Inn gerettel! Im Nachtrag 
zu unserer gestrigen Notiz teilen wir mit, 
daß der mutige Lebensretter nicht Herr Orgel 
besbeiser Hackl, sondern Herr Satner Georg 
ist. Ehre dem waderen Manne! 
  
Mitt#och, 36. Dezember 1917 
— 
Der Weltkrieg. 
Die Reieoslage. 
WIB. Großes Hauptquartier, 
Dezember, vormittags. Amtlich. 
Bei Nieuport und südwestlich Dpern gewan- 
nen wir in kleineren Gefechten einigen Boden. 
Mehrfache starke französische Angriffe nord- 
westlich St. Menehould wurden unter schweren 
Verlusten für die Franzosen zurückgewiesen. Da- 
bei machten wir einige Hundert Gefangene. 
Ein Vorsioß im Bois brule, westlich Apre- 
mont, führte zur Eroberung von drei Maschi- 
nengewehren und zur Fortnahme eines fran- 
zösischen Schützengrabens. 
Französische Angriffe westlich Sennheim wur- 
den abgewiesen. 
In Ostpreußen und Polen kechts der Weich- 
sel, keine Veränderung. Im Bsura-Rawka-Ab- 
schnitt schritt unfer Angriff fort. In der Gegend 
südlich Inowlodz wurden starke russische An- 
griffe zurüctgeschlagen. 
29. 
Oberste Heeresleitung. 
Der Kamof an der Öer. 
Berlin, 29. Dez. Der Kampf an der Mer 
ist nach übcreinstimmenden Berichten der „Voss. 
Zeitung“ und des „Berliner Tageblattes“ zur- 
zeit heftiger, als je. Ein Offizier der Verbünde- 
ten sagte zu einem Korrespondenten: Wir müs- 
sen jetzt vorrüclen. lone es, wos ees wolle. Die 
Verluste der Verbündeten seien ungeheuerlich. 
Nach einer Meldung der „Times- hätten die 
Deutschen zu Weihnachten eine Stunde hin- 
durch Furnes, das belgische Hauptquartier, 
bombardiert. 
Die Stiimmung in Paris. 
Genf, 29. Dez. Bezeicknend für die pestimi- 
stische Jtimmung in Paris ist, daß seit drei 
Tagen der „Matin“ die Spezialrubrik des Ge- 
rals Bonual mit dem Titel „Dem Endsiege ent- 
gegen“, abschaffie. Bisher wurde die bevorste- 
hende Vertreibung des Feindes jedesmal für 
die nächste Woche angesagt. (.3.) 
General Pau bei Nikolajewitsch? 
Brüssel, 29. Des. Wie die Zeitung „La 
Belgique“ meldet, hat sich General Pau, der 
die franz. Streitmacht von Verdun komman- 
diert, nach dem Hauptquartier des Großfür- 
sten Nikolajewitsch nach Polen begeben, um ei- 
nen neuen kombinierten Kriegsplan zu vereinba- 
ren. (33.) 
Die Verbdündeten unter sich. 
WIB. Rotterdam, 293. Dez# Der „Ni- 
euwe Notterdamsche Courant“ meldet aus Lon- 
don: Die „Morningpost“ erfährt aus Peters- 
Purg, daß die Unzufriedenheit des russischen 
Volkes darüber, daß die westlichen Bundes- 
genoisen nickt den vollen Anteil an der Kriegs- 
leinung trügen, immer mehr wachse, da es den 
Engländern und Franzosen, obgleick die deutsche 
Hauptmackht sich im Osten befinde. noch immer 
nicht gelungen ist, die Deutichen aus ihren Stel- 
lungen zu wersen. Man glaubt, daß die Ar- 
meen der Verbundeten stark genug dazu sein 
müßten. Die „Morningpost“ schreibt hierzu in 
einem Leitarriiel. daß Englands Anteil am 
Kriege jebzt noch hauptsächlich in der Aufseel. 
lung seiner neuen Armee besiehe. Von Joffre 
würde es unoorsichtig sein, eine große Schlacht 
zu schlagen, ehe die Engländer über eine starke 
Streimackt verfügen. 
Ein neuer Sieg der 
Russe 
WTB. Koanttnsv 29. Dez. Un— 
sere Truppen lieferten dem Feinde eine Schlacht 
im Tale des Muradsflusses und brachten ihm 
eine völlige Niederlage bei. Wir eroberten zwei 
Kanonen mit Zubehör, ein Masckinengewehr, 
zwei Artillerie-Munitionswagen, 36 Maultiere 
und machten zahlreiche Offinere und Mann- 
schaften zu Gefangenen. 
Eine russiscke amtliche Mitteilung vom 22. 
Dezember erklärt, daß die NRussen bei Sari- 
kamissch die Offensive ergriffen hätten. Dieser 
Ort liegt im russischen Kaukasus, woraus ber- 
vorgeht, daß unsere Truppen sich auf russi- 
schem Gebiete befinden. 
WITB. Konstantinopel. 29. Dez. Das 
Hauptquartier leilt mit: Eine von unserer 
Kaukasus-Armee eingelangte Nachricht besagt: 
Wir verfolgten den Feind. Eine beträchtliche 
Anzahl Russen wurden gefangen genommen und 
eine Menge Kriegsmaterial erbeutet. 
Ein franzosisches Torpedoboot seuerte meh- 
rere Granaten auf die Küsie von Nilili ab, 
aber erfolglos. Die Engländer versuchten 
neuerlich eine Landung bei Akaba. Zwei feind- 
licke Boote versuchten, sich der Küste zu nähern. 
Sie kehrten aber unter dem Feuer unserer Gen- 
darmerieposten um; sie hatien 4 Tote. 
158. Dezember 1914. 
2 errd von 96 82 Gea 
Türken über die 
  
2 
sebit der * ur- 3 Sen 
X soll doch Ferude sein. 
0851 Gefreiter Joseph Se##
	        

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