Europäischer Geschichtskalender.: Europäischer Geschichtskalender. Zwanzigster Jahrgang. 1879.

Schulthess, Heinrich

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Multivolume work

Persistent identifier:: schulthess_kalender

Title:: Europäischer Geschichtskalender.

Editor:: Roloff, Gustav; Delbrück, Clemens von; Schulthess, Heinrich; Stahl, Wilhelm; Roloff, Gustav; Jäckh, Ernst

Document type:: Multivolume work

Collection:: German Empire

DDC Group:: Geschichte

Copyright:: Ewiger Bund

Volume

Persistent identifier:: schulthess_kalender_020

Title:: Europäischer Geschichtskalender. Zwanzigster Jahrgang. 1879.

Editor:: Schulthess, Heinrich

Buchgattung:: Sachbuch

Keyword:: Tagesereignisse

Volume count:: 20

Place of publication:: Nördlingen

Publishing house:: Beck’sche Verlagsbuchhandlung

Document type:: Volume

Collection:: German Empire

Year of publication.:: 1880

Scope:: 627 Seiten

DDC Group:: Geschichte

Copyright:: Ewiger Bund

Language:: German

Chapter

Title:: II. Das deutsche Reich und die Oesterreichisch-Ungarische Monarchie.

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

Chapter

Title:: II. Oesterreichisch-Ungarische Monarchie.

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

Die Gesterreichisch-Angarische Monarchie. (Juni 28—30.) 333 sungstreuen Großgrundbesitzer auf Antrieb des Grafen Taaffe zu dem Schritte die Hand boten, mit dem dieser seine Action als zukünftiger Ministerpräsident beginnen will. Die nächste Folge des Compromisses aber ist, daß die Alt- Czechen, Rieger rc., ihre bereits eingeleiteten Ausgleichs-Unterhandlungen mit den liberalen Deutschböhmen, Herbst rc., wieder fallen lafsen und ihre Zwecke vielmehr durch Verbindung mit der Regierung als durch eine solche mit der liberalen Opposition zu erreichen hoffen. Daß aber die Czechen in den Reichs- rath eintreten, das stand, so oder so, schon vorher fest. 28. Juni. (Oesterreich: Böhmen.) Reichsrathswahlen: Bei den Landgemeindewahlen in Böhmen werden sämmtliche vom Czechen- klub nominirte Kandidaten und Fürst Karl v. Schwarzenberg ge- wählt. In den 13 bisher verfassungstreuen Wahlbezirken siegen 9 Verfassungstreue, 3 Deutschliberale und der konservative Fürst Adolph Schwarzenberg. 28. Juni. (Oesterreich: Mähren.) Die vom Grafen Taaffe im böhmischen Großgrundbesitz begonnene Action soll im mährischen Großgrundbesitz fortgesetzt werden. Die feudale Partei (Graf Egbert Belcredi 2c.) des letzteren verösfentlicht ihren Wahlaufruf im cleri- calen „Vaterland“. Was Graf Clam-Martinit in ein diplomatisches Halbdunkel zu kleiden wußte, das spricht der Führer der mährischen Feudalen, der „ewige Declarant" Graf Egbert Beleredi, in rückhaltloser Form aus. Graf Beleredi erklärt es als das Programm feiner Partei, dahin zu wirken: „daß die österreichische Monarchie nur auf ihrer historischen Basis ihre providentielle Mission er- fülle."“ „Das historische Oesterreich,“ heißt es dann, „welches Gott in der Geschichte berufen hat, eine Schutzmacht unser heiligen Kirche, ein Hort des Rechtes und der Freiheit seiner Länder und Völker zu sein, soll ein durch seierliche Verträge in fortgesetzter Rechtsentwicklung unter dem Scepter der erlauchten habsburg-lothringenschen Dynastie zu Einem Reiche sich ausgestal- tender Staatsverband werden.“ Nur unter dem Vorbehalk, daß der verfas- sungstreue Adel Mährens diesem Programme seine Unterstützung zu bieten verspricht, erklärt Graf Belcredi und sein Anhang in den Reichsrath eintreten zu wollen. Das wäre freilich so ziemlich der nackte Föderalismus und die nackte Reaction! So weit will Graf Taaffe unzweifelhaft nicht gehen. Da- egen erklären die officiösen Blätter bereits unumwunden: „Angesichts der Pe#gramme der Fortschriltspartei und der sie begleitenden Reden hat sich der ganze böhmische Abel seiner conservativen Mission erinnert, und wir stehen nicht an, zu erklären, daß auch die Regierung neben denselben als eine conservative erscheinen will.“ 30. Juni. (Oesterreich.) Dieser Tag ist der wichtigste für die österreichischen Wahlen, an dem das entscheidende Treffen aus- gefochten wird, indem an diesem Tage nicht weniger als 94 Ab- geordnete von 353, also mehr als ein Viertheil aller Mitglieder des Abg. Hauses gewählt werden. Das Resultat ist der verfassungstreuen Partei nicht günstig, aber auch nicht so ungünstig, wie viele felbst befürchteten.

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