Europäischer Geschichtskalender.: Europäischer Geschichtskalender. Einundzwanzigster Jahrgang. 1880.

Bibliographic data

Multivolume work

Persistent identifier:: schulthess_kalender

Title:: Europäischer Geschichtskalender.

Editor:: Riess, Ludwig; Delbrück, Clemens von; Schulthess, Heinrich; Stahl, Wilhelm; Roloff, Gustav; Jäckh, Ernst

Document type:: Multivolume work

Collection:: deutschesreich

DDC Group:: Geschichte

Copyright:: Ewiger Bund

Volume

Persistent identifier:: schulthess_kalender_021

Title:: Europäischer Geschichtskalender. Einundzwanzigster Jahrgang. 1880.

Editor:: Schulthess, Heinrich

Volume count:: 21

Place of publication:: Nördlingen

Publisher:: Beck’sche Verlagsbuchhandlung

Document type:: Volume

Collection:: deutschesreich

Publication year:: 1881

Scope:: 601 Seiten

DDC Group:: Geschichte

Copyright:: Ewiger Bund

Language:: German

Chapter

Title:: II. Das deutsche Reich und die Oesterreichisch-Ungarische Monarchie.

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

Chapter

Title:: I. Das deutsche Reich und seine einzelnen Glieder.

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

Das denische Reich und seine einzelnen Glieder. (Oct. 29.) 235 Namen der Nationalliberalen, so daß die Neuwahl mittelst Stimm- zektel erfolgen muß: Im ersten Wahlgang werden 325 Stimmzettel gbacgeben 4are 22 unbeschriebene. Abg. v. Köller (conserv.) erhält 276, Hänel 22 Stim- men, die übeigen Stimmen sind zersplittert. v. Köller nimmt dankend die ahl an. Bei der Wahl des erslen Vicepräsidenten werden 27 Stimm- zettlel abgegeben, berunter 19 unbeschriebene. v. Benda (nat.-lib.) wird mit 267 #nne gewählt, Hänel erhält 23, Frhr. v. #nt 13 Stim- men, die übrigen Stimmen sind zersplittert. Bei der Wahl des zweiten Vicepräsidenten werden 325 Stimmzettel abgegeben; davon erhält Stengel (freiconserv.) 145. Frhr. v. Heereman (elerical) 141, Häuel 30 Stimmen. Es ist also eine Stichwahl nothwendig, bei welcher Stengel mit 170 Stimmen gegen Heereman, der nur 144 erhält, LHewählt wird. v. Benda und Stengel nehmen dankend die Wahl an. — Der „Wahl gingen lebhafte Verhandlungen der Fractionen vorher. Die Nationalliberalen, die Freiconservativen, die Secessionisten und die Fortschrittspartei beschlossen. gegen das Centrum zu stimmen. Die Nationalliberalen beschlossen ferner, die Wahl eines ihrer Mitglieder in das Präsidium abzulehnen, jfalls ein Centrumsmitglied gewählt würde. Wäre dieser Fall eingetreten, so war als weiterer Candidat für das Präsidium der conservative Hr. v. Liebermann in Aussicht genommen. Ueber die Anzahl der Conservativen, welche bei der Wahl des zweiten Bicepräsidenten für Hrn. Stengel gestimmt haben, bringen die „Germania“ und die „Boss. Z#g.“ Angaben, die jedoch von ein- ander abweichen, Nach der „Germania" hoben von den 64 anwesenden Mitgliedern der conservativen“ Fraction 26 dem Cenkrum einen Siß im Präsidium verweigert, 38 ihre Stimmen Hrn. v. Heeremann gegeben, wäh- rend 43 Conservative fehlten Wie die „Voss. Ztg.“ dagegen erfährt, haben aus der conservativen Fraction 39 Mitglieder für den Abg. Stengel und 39 Mitglieder für den Abg. Frhrn. v. Heereman gestimmt, so daß also die Conservativen in dieser Frage zur Hälfte gespalten waren. Die Führer haben fast sämmtlich für Stengel gestimmt. Das Ergebniß der er war mit großer Spannung er- wartet worden. Zunächst für das prenßische Parteiwesen sollten nach den Verwirrungen der leyzten Monate die neuen Directiven festgestellt und die leitende Strömung erkannt werden. In der Natur der Dinge aber liegt, daß die Verhältnisse in der Volksvertretung von fünf Achteln des deutschen Reichsgebietes auch für die Parteipolitik des Reiches als solchen nicht ohne eingreifende Bedeutung bleiben können. Nun sind die Ultramontanen unter- legen: die bisherige Coalition zwischen Conservativen und Centrum ist allem Anschein nach in die Brüche gegangen und hat, wenigsteus zunächst soweit, wieder einem Zusammengehen zwischen Conservativen und Liberalen Platz gemacht. Damit sind zunächst für die preußische Kammer jene Vorgänge wettgemacht, welche in beiden Berliner Parlamentshäusern zur Betheiligung der Clericalen an dem Präsidium geführt hakten. Ein Zusammenwirken zwischen den Liberalen und den Conservativen ist ersichtlich: auch die Fortschrittspartei hat wenigstens im lehten Wahlgange mit wenigen kunsnihn hegen das Centrum und für den Freieonservativen gestimmt, ebenso die 14 preußischen Kammermitglieder unter den 28 Seressionisten. Bekanntlich erfolgte der entscheidende Riß zwischen Liberalen und Conser- vativen bei der Reichstagswahl des Seplember 1878, als die Parteier- bitterung zwischen den Hochconservativen und den Linksliberalen nach der Wiederwahl des Herrn v. Forckenbeck zum I. Präsidenten zu der Wieder- besetzung des I. Vioepräfidenke mit dem Frhrn. v. Stauffenberg gegen dessen

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