Europäischer Geschichtskalender.: Europäischer Geschichtskalender. Fünfundzwanzigster Jahrgang. 1884.

Bibliographic data

Multivolume work

Persistent identifier:: schulthess_kalender

Title:: Europäischer Geschichtskalender.

Editor:: Riess, Ludwig; Delbrück, Clemens von; Schulthess, Heinrich; Stahl, Wilhelm; Roloff, Gustav; Jäckh, Ernst

Document type:: Multivolume work

Collection:: deutschesreich

DDC Group:: Geschichte

Copyright:: Ewiger Bund

Volume

Persistent identifier:: schulthess_kalender_025

Title:: Europäischer Geschichtskalender. Fünfundzwanzigster Jahrgang. 1884.

Editor:: Schulthess, Heinrich

Volume count:: 25

Place of publication:: Nördlingen

Publisher:: Beck’sche Verlagsbuchhandlung

Document type:: Volume

Collection:: deutschesreich

Publication year:: 1885

Scope:: 563 Seiten

DDC Group:: Geschichte

Copyright:: Ewiger Bund

Language:: German

Chapter

Title:: I. Chronik der wichtigsten Ereignisse im europäischen Staatensysteme im Jahre 1884.

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

Allgemeine Chronik. XXI leiden die Liberalen eine totale Niederlage. Die Mehrheit gehl ent- schieden auf die Ultramontanen über. Das Kabinett Frère-Orban nimmt seine Entlassung. Der König löst auch den Senat auf und ordnet Neuwahlen an. 11. Juni. [Deutsches Reich.] Große Hafenverteidigungs-Manöver der deutschen Flotte bei Kiel. „ „ [Deutsches Reich: Preußen.] Eine kgl. Kabinettsordre ernennt 71 neue Mitglieder in den reaktivierten Staatsrat, meist Konservative; auf mehr als ein Achtel ist die Zahl der nicht- konservativen Mit- glieder schwerlich anzuschlagen. Geschäftserfahrene Männer sind indes unstreitig alle. 12. „ (Großbritannien — Pforte.) Da die Türkei auf die dreimalige Ein- ladung Englands, türkische Truppen nach dem Sudan zur Paeisikation, eventuell Okkupation abzusenden, gezögert und Vorbehalte gemacht hat, zieht England das Auerbieten zurück und erklärt, die Türkei habe jetzt kein Recht mehr, Truppen dahin zu schicken und England würde es auch nicht mehr gestatten. 13. „ [Deutsches Reich.] Der Bundesrat genehmigt die Zolltarif- Erhöhungs-Vorlage des Reichskanzlers. Die schutzzöllnerische Strömung tritt im Bundesrat immer stärker hervor 14. „ [Deutsches Reich.] Reichstag: I. Lesung- der Dampfersubventions Vorlage. Die Deutsch-Freisinnigen bekämpfen sie lebhaft. Das Zentrum schweigt, hilft aber den Radikalen sie. an die Budgetkommission zu weisen und dort wenigstens für diese Session zu begraben. 15. ,, (Oesterreich-Ungarn: Oesterreich.] Die Regierung ist geradezu uner- müdlich in Gewährung von Schulbesuchserleichterungen auf Grund der vom Reichsrate im vorigen Jahr gefaßten Beschlüsse. Das Volks- unterrichtswesen muß auf diesem Wege allmählich in Oesterreich stark zurückgehen. 16. „ [Londoner Konferenz.] England und Frankreich haben sich über die politische Frage bez. Aegypten geeinigt: England verpflichtet sich unter einigen Vorbehalten, seine Truppen anfangs 1888 aus Agypten zu- rückzuziehen. 17.—25. Juni. [Deutsches Reich.] Reichstag: Budgetkommission: Verhand- lungen über die Dampfersubventionsfrage und die in Sicht gekommene Kolonialpolitik des Reichskanzlers. Radikale und Ultramontane wollen von beiden nichts wissen. Die Kommission faßt schließlich keinen Be- schluß und die Frage bleibt für diese Session unerledigt trotz aller Bemühungen des Reichskanzlers, der sich bei dieser Gelegenheit zum erstenmal über die Natur und Tragweite seiner Kolonialpolitik aus- spricht. „ Juni. [Frankreich: Kambodscha.) Abschluß eines neuen Vertrags, der die Oberherrschaft Frankreichs noch erweitert. ,, ,, [Belgien.] Bildung eines ultramontanen Kabinetts Malou erhält in demselben das Präsidium, Jacobs das Innere, Woeste die Justiz. 18. „ [Frankreich.] Der Ertrag des Pariser Oktroi hat seit 1883 um ca. 6 Mill. abgenommen. Auch das Budget der Stadt Paris wird nachgerade ein sehr knappes. „ „ [Schweiz.] Bundesrat: schlägt den Räten Maßregeln gegen die überhandnehmende Alkoholpest vor. 19. ,, [Oesterreich-Ungarn: Oesterreich.] Auch in Istrien kämpfen Slaven und Italiener um das Ubergewicht und die ersteren erlangen im Landtag von der italienischen Mehrheit vorerst wenigstens erhebliche Zugeständnisse.

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