Europäischer Geschichtskalender.: Europäischer Geschichtskalender. Fünfundzwanzigster Jahrgang. 1884.

Bibliographic data

Multivolume work

Persistent identifier:: schulthess_kalender

Title:: Europäischer Geschichtskalender.

Editor:: Riess, Ludwig; Delbrück, Clemens von; Schulthess, Heinrich; Stahl, Wilhelm; Roloff, Gustav; Jäckh, Ernst

Document type:: Multivolume work

Collection:: deutschesreich

DDC Group:: Geschichte

Copyright:: Ewiger Bund

Volume

Persistent identifier:: schulthess_kalender_025

Title:: Europäischer Geschichtskalender. Fünfundzwanzigster Jahrgang. 1884.

Editor:: Schulthess, Heinrich

Volume count:: 25

Place of publication:: Nördlingen

Publisher:: Beck’sche Verlagsbuchhandlung

Document type:: Volume

Collection:: deutschesreich

Publication year:: 1885

Scope:: 563 Seiten

DDC Group:: Geschichte

Copyright:: Ewiger Bund

Language:: German

Chapter

Title:: III. Außerdeutsche Staaten.

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

Chapter

Title:: 4. Frankreich.

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

frankreich. (Nov. 13 17, 1— 7. gegen 58 Stimmen algelehnt, und mit 132 gegen 120 Stimmen der Art. 1 mit der Abänderung angenommen, wonach 225 Senaloren durch die Departements und Kolonien und 75 durch den Senat, allerdings nur auf 9 Jahre gewählt werden sollen. Der Art. 2, welcher die Zahl der von jedem einzelnen Departement zu wählenden Senatoren festsetzt und der Art. 3, welcher die Kronprätendenten für nicht wählbar erklärt, wird genehmigt; ebenso der Rest des Gesetzes. 13. November. Kammer: lehnt den ersten Artilel einer Negie- rungsvorlage über die Weinabgaben mit 256 gegen 211 Stimmen ab. Damit ist die Vorlage gefallen. 15. November. Kammer: beginn! die Veratung des Budgets für 1885. Am 28. Februar d. J. brachte Tirard sein ordentliche# Budget ein, welches Milliarden 48 Mill. Fr. in Ansgaben verzeichnete und einen Uberschuß von 176,000 Fr. aufwies. Diesem Andget lag, wie den drei letztjährigen, die Idee einer abwartenden Haltung zu Grunde. Für 1881 hatte man noch den durch die Herabsezung der Zuckerstener verursachten Aussall von 16 Mill. aus früheren Uberschüssen gedeckt: für 1885 wollte Tirard nichts ähnliches vorschlagen. Ebenjowenig erhob er irgendeine Berech- nungemetode zum Prinzip; er legte einjach und ehrlich die vorhandenen Schwierigkeiten dar, verlangte, das man ihm Zeit gonne, um sich heraus- Zuarbeiten. und hätte dieß vielleicht auch erreicht, wenn seine Kollegen ihm eine eruste Auntorität über ihre Fachbudgets eingeräumt hälten. Der Aue- schuß siellle alles wieder auf den Kopf, erreichte aber leine einfige erwähneus- werte Resorm. Er hat Kredite herabgesenzt, aber nur von ungefähr und ist so zu einer Totalausgabe von 3 Milliarden 19 Mill. gelangt, welche bis auf 700,000 Fr. durch 11 Mill., die der schwebenden Schuld zu entnehmen sind, beglichen werden. Am meisten ist der Ausschuß stolz darauf, das Er- gebnis eines neuen Zolliystems für Algerien in seinen (Eiinnahmen ausgrzählt zu haben — eines Zollsystem#, welches der Wiedereinführung eines jämmer- lichen Kolonialsystems gleichlommt. Dagegen hat er das außerordeut= liche Budget nicht im geringsten der Liquidierung entgegengeführt. Die große, die einzige Idec der Budgetausschusses ist also die Wiederherstellung des Kolonialsystems, eines der Universalheilmittel der Schutzzöllner. 17. November. Der Gemeinderal von Paris beschließt mit großer Mehrheit, den Seinepräfekten aufzufordern, provisorisch die Broltare wieder hergustellen. Es ist vielleicht zum erstenmal in der Geschichte,“ daß die Brotklare nicht in Folge schlechter Ernleu, jondern inmillen des lberflusses und der Wohlseilheit wieder hergestellt wird. Im Grunde entspricht die Maßregel vollständig nur den sozialistischen Doktrinen, deren Vertreter die Minderheit des Gemeinderats bilden. Die Mehrheit ließ sich das Votum von der Volksmeinung aufzwingen, nämlich von ihren Wählern, welchr meistens dem Arbeiterstande angehören. Es erregt nämlich allgemeines Argernis, daß die Brotpreise trotz des beträchtlichen Sinlens der Preise von Meisen und Mehl unweränderlich hoch bleiben. Ein Hauptgrund dieses übelstandes oder Un- jugs besteht in der viel zu großen Angahl von Bäckern, welche, um zu leben, bei geringer Erzeugung und bei beschränktem Absatz viel verdienen müssen.

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