Europäischer Geschichtskalender.: Europäischer Geschichtskalender. Fünfundzwanzigster Jahrgang. 1884.

Bibliographic data

Multivolume work

Persistent identifier:: schulthess_kalender

Title:: Europäischer Geschichtskalender.

Editor:: Riess, Ludwig; Delbrück, Clemens von; Schulthess, Heinrich; Stahl, Wilhelm; Roloff, Gustav; Jäckh, Ernst

Document type:: Multivolume work

Collection:: deutschesreich

DDC Group:: Geschichte

Copyright:: Ewiger Bund

Volume

Persistent identifier:: schulthess_kalender_025

Title:: Europäischer Geschichtskalender. Fünfundzwanzigster Jahrgang. 1884.

Editor:: Schulthess, Heinrich

Volume count:: 25

Place of publication:: Nördlingen

Publisher:: Beck’sche Verlagsbuchhandlung

Document type:: Volume

Collection:: deutschesreich

Publication year:: 1885

Scope:: 563 Seiten

DDC Group:: Geschichte

Copyright:: Ewiger Bund

Language:: German

Chapter

Title:: III. Außerdeutsche Staaten.

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

Chapter

Title:: 12. Die Ottomanische Pforte, die Balkanstaaten und Aegypten.

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

Chapter

Title:: 2. Rumänien.

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

Rumänien. (April 1 — Mai 15.) 383 ein Hehl gemacht, und war er daher auch nicht jonderlich erbani, als der Auschluß Rumäniens an die mittetenropaiiche Friedenrliga das junge Nönig- reich auf Wege führte, welche dar Fjelbe den Einslüssen Frankreichs wenigstens in Bezug auf die außere Politik ganglich entziehen mussen. 1. April. Die Regierung veröffentlicht ihren Entwurf der Verfassungsrevision. Derselbe hält die vollständige Preßfreiheit auf- recht, hebt dagegen die Nationalgarde auf und reduziert die Wahl- kollegien für die lII. Kammer von vier auf drei. 7.—8. April. Momenlane Ministerkrisls. Bei Beratung der II. Rammer über die Form der parlamentarischen Behandlung der vom Verfassungs-Revisionzausschusse in Ubereinstimmung mit der Negierung ausgearbeiteten Vorlagen stellt die Regierung den Autrag, sofort in die Spezialdebatte des seit Monaten in der öffentlichen Meinung genügend vorbereiteten Revisionsprojeltes einzutreien, verlangt dagegen Nosrtti die Eröffnung einer Generaldebatte und setzt ee auch mit 57 gegen 8 Stim- men durch. Bratiano erklärt den Beschluß al# ein Mißtrauensvotum gegen die Regierung, die daher sofort ihre Entlassung eingeben werde. Beide Kammern votieren jedoch dem Ministerium Vratiano Vertrauensvoten, die II. Kammer mit 389 Stimmen, während die Jungkonservaliven und der engere Anhang Nosetti's sich der Abstimmung enthalten, der Senat einstimmig. Das Kabinett Bratiano versichtet darauf auf seine Demission. Der erste Versuch Nosetti's gegen Bratiano in der Verfassungerevisionsfrage ist damit kläglich gescheitert. und erscheint die Durchführung derselben in einem ge- mäßigt liberalen Sinne ale ziemlich gesichert. 15. April. Kammer: Beratung der Versassungsresorm. Der Verichterstatter verliest den vom Delegiertenkomiter redigierten Artikel, welcher dahin lantet, daß der Wahllörper jedes Distriktes aus drei Kollegien zu bestehen habe, und unmittelbar nach dieser Lesung fordert eine Anzahl von Deputierten den Schluß der Debatte, obschon eine solche noch gar nicht stattgesunden hat. Nosekti verlangt mit lanter Stimme das Wort, um ein Amendement einzubringen, mehrere andere Deputierte dringen darauf. daß laut Reglement eine Debatte eröffnet werde; allein die Majorität bricht in wüstes Geschrei aus, und als es dem Präsidenten endlich gelingt, sich Gehör zu verschaffen, erklärt er die Debatte für geschlossen; die Abstimmung wird vorgenommen, und das Projekt wird in der Fassung des Delegierten- komitees angenommen. Daraufhin erklärt Noselli, dessen Anhang übrigens in dieser Situng urplößlich jehr zusammengeschmolzen war, der Präsident habe absichtlich das Gesetz verletzt, und entfernt sich mit den wenigen Ge- treuen, die ihm noch geblieben waren, iudem er gleichzeitig seinen Austritt aus der Kammer aumeldtt. 15. Mai. Erinnerungsfeier an die seinerzeitige Erhebung der siebenbürgischen Rumänen, wobei es nicht ohne leidenschaftliche An- griffe auf Oesterreich abgeht Der österreichische Gesandte sieht sich genötigt, gegen diese Ausschreitungen zu reklamieren, da sich dabei auch zwei Professoren der Bukarester Universität, also Staatsange- stellte, und ein der aktiven Armee angehöriger höherer Offizier be- sonders hervorthaten.

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