Europäischer Geschichtskalender.: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achter Jahrgang. 1892.

Bibliographic data

Multivolume work

Persistent identifier:: schulthess_kalender

Title:: Europäischer Geschichtskalender.

Editor:: Riess, Ludwig; Delbrück, Clemens von; Schulthess, Heinrich; Stahl, Wilhelm; Roloff, Gustav; Jäckh, Ernst

Document type:: Multivolume work

Collection:: deutschesreich

DDC Group:: Geschichte

Copyright:: Ewiger Bund

Volume

Persistent identifier:: schulthess_kalender_033

Title:: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achter Jahrgang. 1892.

Editor:: Delbrück, Hans

Volume count:: 33

Place of publication:: München

Publisher:: Beck’sche Verlagsbuchhandlung

Document type:: Volume

Collection:: deutschesreich

Publication year:: 1893

Scope:: 405 Seiten

DDC Group:: Geschichte

Copyright:: Ewiger Bund

Language:: German

Subtitle:: Der ganzen Reihe XXXIII. Band.

Chapter

Title:: XIV. Rußland.

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

302 Rußland. (Anf. September —Oktober 7.) Stambulow's in Konstantinopel weder in Bezug auf die Achtung, die sie einer Macht schuldig ist, welche die Türkei stets mit Versicherungen der Freundschaft überschwemmt hat, noch in Bezug auf die allgemeine Politik ein befriedigendes Ergebnis erzielt zu haben. Wir fühlen uns verpflichtet, die ernsteste Aufmerksamkeit der hohen Pforte auf obige Erwägungen zu lenken. Sie zeigen vielleicht die Quelle einer Gefahr für die Zukunft an, da die Interessen und die vitalsten Rechte des ottomanischen Reichs auf der gewissenhaften Beobachtung gerade jener Verträge beruhen, mit denen die gegenwärtige Lage in Bulgarien in direktem Widerspruche steht. Teilen Sie gefälligst diese Note Said Pascha mit und überlassen Sie ihm eine Abschrift Schischkin. Anf. September. Zum Finanzminister wird Witte, zum Ver- kehrsminister der Geheimrat Kriwoschein ernannt. Anf. September. Oberst Jonow nimmt das Pamir-Plateau in Besitz. 23. September. Die „Nowoje Wremja“ bringt einen Artikel über die russisch-französischen Beziehungen, worin es heißt: „Ein formeller Vertrag zwischen Rußland und Frankreich, abge- schlossen zum Zwecke des Schutzes des Friedens und der Ruhe Europas, kann früher oder später sich als eine solche unumgänglich notwendige Vor- sichtsmaßregel erweisen. Mann kann kühn versichern, daß, wenn ein solcher Traktat einmal abgeschlossen wird, dies nur zu ausschließlich defenfiven Zwecken geschieht und als Aequivalent zu dem Bündnis-Vertrage, durch den Deutschland, Oesterreich-Ungarn und Italien vereint sind. Kein gewissen- hafter und mit der allgemeinen Lage der europäischen Angelegenheiten ver- trauter Politiker zweifelt an der Aufrichtigkeit der Friedensliebe Rußlands und was Frankreich anbetrifft, so dürfte nach der feierlichen Kundgebung des Herrn Carnot, das Land „fordere“ den Frieden, und die franzöfsische Regierung erachte es als ihre Pflicht, sich dieser Forderung zu unterwerfen, — wohl kaum irgend jemand, ausgenommen die deutschen Chauvinisten, sich dazu entschließen, das Gegenteil zu behaupten. Wir sind indessen keineswegs geneigt, zu bestreiten, daß ein solcher schriftlicher Traktat, der bis zu einem gewissen Grade die Freiheit des Handelns der ihn abschließenden Parteien bindet, trotz alledem ein solcher Schritt bleibt, welchen nicht thun zu müssen, den Vorzug verdienen würde. Leider aber wohnt den politischen Ereignissen bisweilen der Charakter des verhängnisvollen absoluten Zwanges inne, und wider Willen können sie die Federn der Diplomatie in Bewegung setzen. In Berlin und in Wien thäte man gut, dies nicht außer acht zu lassen, so lange es dazu noch Zeit ist." Mitte September. Schreiben Virchows an das Stadthaupt von Moskau, Herrn Alexejew; vgl. Deutschland. 6. Oktober. Verordnung des Leiters des Finanzministeriums Witte über die neue temporäre Emission von 25 Millionen Kredit- rubel gegen Sicherstellung durch Gold. 7. Oktober. Zeitungsgerüchten zufolge findet bei Ankunft der kaiserlichen Familie in Skierniewice auf dem Bahngeleise eine Explo- sion durch eine Dynamitbombe statt, wobei mehrere Todesfälle und Verletzungen vorkommen.

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