Europäischer Geschichtskalender.: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtzehnter Jahrgang. 1902.

Bibliographic data

Multivolume work

Persistent identifier:: schulthess_kalender

Title:: Europäischer Geschichtskalender.

Editor:: Riess, Ludwig; Delbrück, Clemens von; Schulthess, Heinrich; Stahl, Wilhelm; Roloff, Gustav; Jäckh, Ernst

Document type:: Multivolume work

Collection:: deutschesreich

DDC Group:: Geschichte

Copyright:: Ewiger Bund

Volume

Persistent identifier:: schulthess_kalender_043

Title:: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtzehnter Jahrgang. 1902.

Editor:: Roloff, Gustav

Volume count:: 43

Place of publication:: München

Publisher:: Beck’sche Verlagsbuchhandlung

Document type:: Volume

Collection:: deutschesreich

Publication year:: 1903

Scope:: 401 Seiten

DDC Group:: Geschichte

Copyright:: Ewiger Bund

Language:: German

Subtitle:: Der ganzen Reihe XLIII. Band.

Chapter

Title:: V. Großbritannien.

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

Großbritannien. (Juni 24.—Juli 9.) 227 die Offiziere und die Mannschaften Ihres Heeres ihre Aufgabe mit der äußersten Hingabe, mit Tapferkeit und Menschlichkeit erfüllt haben.“ Die Rede wird in Deutschland vielfach ungünstig kritisiert. 24. Juni. (London.) Der König erkrankt an Blinddarm- entzündung. Die auf den 26. Juni festgesetzte Krönung wird ver- schoben, die fremden Gäste verlassen England. 30. Juni. (London.) Unterhandlungen des Kolonialmini- sters mit den Premierministern der autonomen Kolonien. Die beiden Hauptgegenstände der Erörterung bilden die Fragen der Handelsbeziehungen und der Reichsverteidigung. In Bezug auf das erstere Thema stehen folgende Punkte zur Erörterung: 1. Reziprozität zwischen allen Teilen des Reiches und 2. zwischen den verschiedenen Kolonien. 3. Vorzugstarife zu gunsten des Mutterlandes in den Kolonien. 4. Schaf- fung und Subsidiierung von Schnelldampferlinien. Bezüglich der Reichs- verteidigung handelt es sich um die folgenden Fragen: 1. Ist die Zeit ge- kommen für die Erhaltung der Armee und der Kriegsflotte auf gemeinsame Kosten aller Teile des Reiches? Welche Beiträge sollen zum Zwecke der Reichsverteidigung von den Kolonien geleistet werden? 3. Ist es geratener, bei dem gegenwärtigen System zu bleiben oder soll dasselbe in Bezug auf die Beitragsziffern und die Verteidigungskraft (die Miliz in den Kolonien selbst) erweitert werden? Es sind auf der Konferenz vertreten: Das Ver- einigte Königreich durch Mr. Chamberlain, die Vereinigten Staaten von Australien durch Sir Edmund Barton, Neuseeland durch R. Seddon, Canada durch Sir Wilfried Laurier, die Kapkolonie durch Sir Gordon Sprigg, Natal durch Sir A. Hime und Neufundland durch Sir R. Bond. Anfang Juli. Die Regierung lehnt die von Milner, dem Oberkommissar Südafrikas, vorgeschlagene Suspendierung der Ver- fassung der Kapkolonie ab, weil hierdurch anstatt Beruhigung Verschärfung des Rassenhasses hervorgerufen werde. 9. Juli. (Oberhaus.) Debatte über den amerikanischen Schiffahrtstrust und den Bau von Ersatzkreuzern. Lord Brassey bespricht die Abnahme des Baues von Handels- dampfern, die sich für den Dienst als Hilfskreuzer eignen, und legt dar, daß England seine von ihm einst eingenommene Position bezüglich der schnellfahrenden Handelsdampfer verloren habe, und daß die englischen Schiffsbauer nicht versucht hätten, mit den deutschen Reedern in Bezug auf die Schnelligkeit der Dampfer zu wetteifern. Erster Lord der Admi- ralität Earl of Selborne: Die Handelskreuzer seien von Wert, aber in keiner Weise als Ersatz für gepanzerte Kreuzer anzusehen. Das Zurück- bleiben Englands im Bau sehr schneller Dampfer sei darauf zurückzuführen, daß die auswärtigen Subsidien in höherem Betrage gezahlt hätten, als sie von England je in Erwägung gezogen worden seien. Solche Schiffe machten sich in kommerzieller Beziehung nicht bezahlt, sie benötigten des- halb Subsidien. Bezüglich des atlantischen Schiffahrtstrustes hegte die englische Regierung keinerlei Eifersucht gegenüber dem Verlangen Amerikas, eine eigene Handelsflotte zu besitzen. Amerika sei zu der vollen Beteiligung am atlantischen Handel durchaus berechtigt. England könne aber nicht zugeben, daß es selbst aus dem atlantischen Handel vertrieben werde. Die Regierung stehe dem Truste in keiner Weise feindlich, wohl aber voller 157

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