Die Gründung des Deutschen Ordenstaates in Preußen.

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: watterich_gruendung_orden_preussen_1857

Title:: Die Gründung des Deutschen Ordenstaates in Preußen.

Place of publication:: Leipzig

Publisher:: Wilhelm Engelmann

Document type:: Monograph

Collection:: preussen

Publication year:: 1857

DDC Group:: Geschichte

Copyright:: Ewiger Bund

Language:: German

55 Orden ging auch Preußen ihm verloren! Christian durchschaute die ganze Intrigue des Herzogs; Alles stand auf dem Spiele. Da zer- riß er denn das Netz der Lüge vor den Rittern, indem er ihnen be- wies, daß der Herzog in der dem Orden vor zehn Tagen ausgestell- ten Schenkung einen schmachvollen Wortbruch begangen, daß dieselbe folglich so allgemein, wie ihre Worte lauteten, null und nichtig sei.“) Sodann verfehlte er gewiß nicht, ihnen zu erklären, daß nach päpst- lichem Gebote Niemand, auch die Ordeneritter nicht, ohne seine, des Bischofs, freie Einwilligung das Kulmische, überhaupt das Preu- ßische Gebiet betreten und dort irgend Etwas thun dürfte. Wolle der Orden aber, fügte er dann etwa hinzu, in rechter Unterordnung unter ihn, dem auch der größte und wichtigste Theil des Kulmischen, die Conradus . .. notum facimus .. . ., quod Hospitali . .. domus Toutoni- corum . . .. terram Colmensem .. ... et villam Orlow . ... contuli- mus.“ Die Art, wie Voigt# II, 186. den Widerspruch dieser Schenkung mit der 1222 gemachten zu versöhnen meint, ist also wohl zu leicht. Nachdem er „die Schen- kung des Kulmerlandes an den Orden“ vom 23. April 1228 a. a. O. erwähnt, sügt er, dem Zweisel begegnend, hinzu: „Diese Schenkung betraf indessen natür- lich nur den Theil des Kulmischen Gebietes, welcher zur Zeit noch in des Herzogs# Besitz war, denn bereits früher — 1222 — hatte er einen Theil dieses Landes dem Bischofe Christian von Preußen verliehen.“ Allein „terram Culmensem cum omnibus attinentiis aus.. contulimus“ kann nicht heißen: „den Theil von dem Kulmerlande —,"“ sondern nur „das Kulmerland.“ Auch war der 1222 dem Bischofe abgetretene Theil nicht, wie Voigt zu glauben scheint, ein unbedeutender, sondern der größte undwichtigste Theil, es waren die Hauptplätze des Landes sammt den dazu gehöri- gen Dörfern und Ländereien. 96) Die von Christian am 3. Mai 1228 den Rittern ausgestellte Urkunde ist ganz offenbar gegen die rechtswidrige Schenkung des Herzogs ge- tichtet, indem sie der Allgemeinheit dieser das Recht des Bischofs im Kulmischen entgegenstellt, und, dieses feierlich wahrend, der Befugniß des Herzogs zu Schenkungen daselbst mit entschiedenen Worten Schranken setzt: ,„ in terri- torio Culmensi — in iis bonis, que duæ Conradus Masovie et Cuyavio pre- dicers militibus aalvo iure nostro licite eonserre potuit. Weiter also, will Christian sagen, ist das territorium Culmense dem Orden auch nicht licito vom Herzog verliehen. Voigt überfieht ganz diesen Protest, wodurch die Urkunde ein so helles Licht auf die Situation wirft.

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