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Lesebuch für Landwirtschaftliche Winterschulen und ähnliche Anstalten im Königreich Bayern.

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Bibliographic data

fullscreen: Lesebuch für Landwirtschaftliche Winterschulen und ähnliche Anstalten im Königreich Bayern.

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Monograph

Persistent identifier:
wilhelm_leben_1928
Title:
Kaiser Wilhelm II. Aus meinem Leben 1859-1888.
Author:
Wilhelm II.
Buchgattung:
Biographie
Keyword:
Wilhelm II.
Place of publication:
Leipzig
Publishing house:
K. F. Koehler
Document type:
Monograph
Collection:
German Empire
Year of publication.:
1928
DDC Group:
Geschichte
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Cover

Document type:
Monograph
Structure type:
Cover

Full text

— 137 — 
bekümmert um öffentliche Angelegenheiten, teilten gleichmäßig das allgemeine 
Gefühl. Es war kein Mann, kein Weib, keine Familie im ganzen Lande, die 
nicht schwere Unbill von den Franzosen erlitten hatte. Ganz abgesehen von der 
allgemeinen Schmach, die tief gefühlt wurde, hatte fast jeder persönliche 
Beleidigungen zu rächen und bittere Verluste zu beklagen. Seit beinahe 
sieben Jahren waren tausend und abertausend Feinde im Lande, die auf 
Kosten desselben lebten und denen man noch eine unerschwingliche Kriegs- 
steuer hatte zahlen müssen. Des Siegers ÜUbermut und Hohn hatte beleidigt; 
aus Kriegstrotz war von ihm so mancher gemißhandelt, nicht wenige, die 
Widerstand versucht, geschlagen, so viele beraubt worden. Beständige 
Einquartierungen, nie aufhörende Lieferungen aller Art, immerwährendes 
Liegen auf der Landstraße mit den Gespannen u. s. w. hatten Bürger und 
Landmann zur Verzweiflung gebracht. Daher in allen Herzen das eine 
Gefühl, das schimpfliche Joch abzuwerfen und blutige Rache zu nehmen; 
daher der freudige Entschluß, mit Daransetzung des letzten Blutstropfens 
und des letzten Gutes bis zur Vernichtung zu kämpfen; daher der Aufstand 
des ganzen Volkes auf den Ruf des Königs. Wie der Dichter gesungen hatte, 
so geschah es: „Das Volk stand auf, der Sturm brach los.“ Die Universi- 
täten lösten sich auf, weil Studierende und Professoren zusammen die Waffen 
ergriffen; die oberen Klassen der Gymnasien wurden leer; die Regierungs- 
kollegien und die Gerichtshöfe schmolzen zusammen; der Landmann verließ 
seinen Pflug, der Handwerker seine Werkstatt, der Kaufmann sein Geschäft 
um zur Wehr zu greifen. Der Unterschied der Stände schien vergessen; 
denn in den Reihen der Freiwilligen stand der Prinz neben dem Bürger- 
sohne der Städte; die Selbstsucht schwieg, es gab nur ein Gefühl, einen 
Willen. Niemand wollte von der allgemeinen Bewegung zurückbleiben. 
Jünglinge unter 16 Jahren, Männer über 50 Jahre stellten sich zur Ver- 
fügung. Der Familienvater verließ Weib und Kind. Vater und Mutter, 
Bräute und Verwandte waren stolz darauf ihre Söhne und Angehörigen 
im heiligen Kampfe zu wissen. Viele überschätzten ihre Kräfte, mußten zu- 
rückgewiesen werden und trauerten, nicht mitstreiten zu können. Nicht 
minder zeigte sich das weibliche Geschlecht der großen Sache würdig. Von 
der Zeitströmung ergriffen, wurden manche über ihren Berufskreis hinaus- 
geführt und kämpften in dem Freiheitskriege mit. Die sich zu solchem 
ußersten nicht entschließen mochten, wirkten mit Aufbietung aller ihrer 
Kräfte arbeitend für die Sache des Vaterlandes. Jeder Ort wurde zur 
kriegerischen Werkstatt. Das ganze Land zum Kriegslager. Was die freien 
Staaten des Altertums, was Rom und Sparta an Vaterlandsliebe aufzu- 
weisen haben, es übertrifft nicht das erhabene Gefühl, welches Preußen 
letzt entflammte. Die Flammen dieser Begeisterung wuchsen höher und 
höher und stiegen auf zu einer Riesenlohe, daß ganz Europa sich daran er- 
wärmte. Nicht anders, als wenn von jedem Hügel Alarm geblasen, der 
Generalmarsch auf allen Straßen geschlagen würde, auf den Bergen die 
zeuerzeichen gebrannt hätten, raffte sich jedermann auf und griff zu den 
Waffen. Immer von neuem klang der laute Ruf durchs Land: Das Vater- 
land ist in Gefahr! Begeistert sang Theodor Körner: 
 
	        

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