Die Zeit des Deutschen Bundes, $ 40. 119
Am 8./20. Juni 1825 kam ein vom Bunde garantiertes Abkommen
mit Oldenburg zustande?!, wonach er die Landesregierung in dem
Maße, in welchem er sie zur Reichszeit besessen hatte??, zurück-
erhielt, Oldenburg dagegen zu ihm in das frühare Verhältnis von
Kaiser und Reich trat. Durch Verträge vom 13. April und
20. Juni 18542® ist die Grafschaft von Oldenburg vollständig er-
worben worden.
Im Deutschen Bunde waren ursprünglich 40 Mitglieder
vertreten, obwohl in der Bundesakte nur 38 namentlich aufgeführt
sind ?*: der Kaiser von Österreich, der König von Preußen, welche
beide nur mit ihren früher zum Reiche gehörigen Besitzungen
in den Bund eintraten®®, der Känig von Bayern, der König von
Sachsen, der König von Hannover, der König von Württemberg,
der Großherzog von Baden, der Kurfürst von Hessen, der Groß-
herzog von Hessen, der König von Dänemark für Holstein und
Lauenburg ®®, der König der Niederlande für Luxemburg, der
Herzog von Braunschweig, der Großherzog?’ von Mecklenburg-
Schwerin, der Herzog von Nassau, der Großherzog ?® von Sachsen-
Weimar, die Herzöge von Sachsen-Gotha, Sachsen-Koburg, Sachsen-
Meiningen und Sachsen-Hildburghausen, der Großherzog? von
Mecklenburg-Strelitz, der Großherzog®° von Oldenburg, die Her-
zöge von Anhalt-Dessau, Anhalt-Bernburg und Anhalt-Köthen, die
Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen und Schwarzburg-Rudol-
stadt, die Fürsten von Hohenzollern.Hechingen und Hohenzollern-
Sigmaringen, der Fürst von Liechtenstein, der Fürst von Waldeck,
die Fürsten von Reuß-Greiz (&. L.), Reuß-Schleiz, Reuß-Loben-
stein und Reuß-Ebersdorf (j. L.), die Fürsten von Schaumburg-
Lippe und Lippe, die Freien Städte Lübeck, Frankfurt, Bremen
und Hamburg. Zu diesen 40 Mitgliedern trat durch Plenar-
beschluß vom 7. Juli 18173! noch hinzu der Landgraf von Hessen-
sı W. K. A. Art. 65 u. 67.
92 (5. v. Meyer a, a, 0. 2 180 ff.
38 (5. v. Meyer a. a. O. 610 fl.
24 Dies rührt daher, daß die drei Häuser: Reuß-Schleiz, Reuß-Lobenstein
und Reuß-Ebersdorf unter der Gesamtbezeichnung Reuß j. L. zusammen-
efaßt wurden. Dasselbe war schon in dem Akzessionsvertrage zum Rhein-
und vom 18. April 1807 geschehen.
26 Die Aufnahme der Provinz Preußen und eines Teiles der Provinz
Posen in den Deutschen Bund, welche durch B. B. vom 11. und 22. April,
1. und 2, Mai 1848 (G. v. Meyer a. a. O. 481, 487, 493 u. 499) erfolgte,
wurde durch den B. B. vom 3. Oktober 1851 (a. a. O. 564) wieder rück-
gängig gemacht,
n der B. A. ist nur von Holstein die Rede, der König von Däne-
mark gab jedoch am 5. November 1816 die Erklärung ab (G. v. Meyer
a. a. OÖ. 16), daß sich seine Mitgliedschaft auch auf Lauenburg er-
strecken solle.
»” W. K. A. Art. 4.
” W.K.A. Art, 38,
sı Q&. v. Meyer a. a. 0. 5l.