Full text: Lehrbuch des Deutschen Staatsrechts.

309 Zweiter Teil. Zweites Buch. 8 107. 
beamten (Grafen, Herzöge) mit lehn- und grundherrlichen Rechten 
entwickelt. Während des Mittelalters konzentrierte sich die ge- 
samte Verwaltung des Territoriums in der Person des Landes- 
herrn. Dieser erledigte einen großen Teil der Regierungs- 
geschäfte selbst und wurde darin von seinen Hofbeamten und 
Ministerialen unterstützt. Bei Besprechung wichtiger Angelegen- 
heiten vereinigte er diese zu einem Rat, zu welchem außerdem 
Vasallen und Beamte aus den einzelnen Teilen des Landes be- 
rufen wurden®. Unter den Hofbeamten tritt als der bedeutendste 
Berlin 1888; R. Koser, Geschichte der brandenburgisch-preußischen Politik, 
Bd. 1 (1913); Loening, Gerichte und Verwaltungsbehörden in Brandenburg- 
Preußen (Abhandlungen und Aufsätze Bd. 1), 1914; Acta. ic; De 
mäler der preußischen Staatsverwaltung i “I8-"" Jahrhundert. Die 
Behördenorganisation und die allgemeine Staatsverwaltung Preußens im 
18. Jahrhundert (1894 fi), Diesem grundlegenden und erschöpfenden 
Quellenwerk sind beigegeben: im 1. Bd. eine einleitende Abhandlung von 
Schmoller, über „Behördenorganisation, Amtswesen und Beamtentum im all- 
emeinen und speziell in Deutschland und Preußen bis zum Jahre 1713“, im 
. Bd. eine „Einleitende Darstellung der Behördenorganisation und all- 
emeinen Verwaltung in Preußen für die Zeit vor 1740“ von Hintze; auf 
fetztere Arbeit ist schon oben $ 31 N. g hingewiesen worden. Vgl. über 
einzelne spätere Epochen der Geschichte der preußischen Verwaltungs- 
organisation noch: E. v, Meier, Reform der Verwaltungsorganisation unter 
Stein und Hardenberg; Max Lehmann, Freiherr vom Stein; Hintze, Staat 
und Gesellschaft zur Zeit des ersten Königs (historische und politische Auf- 
sätze 1 42 ff), Der preußische Militär- und Beamtenstaat des 18. Jahr- 
hunderts (das. 1 179ff.), Hof- und Landesverwaltung in der Mark Branden- 
burg unter Joachim II. (das. 2 3f.), preußische Reformbestrebungen vor 1806 
(das. 3 29 ff,); Cavaignac, La formation de la Prusse contemporaine (2 Bde., 
1891 und 1898): Kloeppel, Dreißig Jahre deutscher Verfassungsgeschichte 1 
385 ff. Für einzelne preußische Landesteile: Hintze in der zitierten 
„Einleitenden Darstellung“ 289 ff.; F. Rachfahl, Die Organisation der Gesamt- 
staatsverwaltung Schlesiens vor dem dreißigjährigen Kriege, Leipzig 1894 
(Staats- und sozialwissenschaftl. Forschungen von Schmoller Bd. 13, H. 1); 
M. Spahn, Verfassungs- und Wirtschaftsgeschichte des Herzogtums Pommern 
1478—1625, Leipzig 1894 (ebenda Bd. 14, H. 1); H. Schottmüller, Die Organi- 
sation in Kleve-Mark vor der brandenburgischen Besitzergreifung im Jahre 
1609, Leipzig 1897 (ebenda Bd. 14, H. 4, Für Osterreich: S. Adler, Die 
Organisation der Zentralverwaltung unter Kaiser Maximilian I., Leipzig 
1886; E. Rosenthal, Die Behördenorganisation Kaiser Ferdinands I., Wien 
1887; Fellmer, Geschichte der österreichischen Zentralverwaltung, in den 
Mitteil. d. Instituts für österreich. Geschichtsforschung 8 258 ff.; Seidler, 
Studien zur Geschichte und Dogmatik des österreichischen Staater. 72 ff.; 
Hintze, Der Österreichische und der preußische Beamtenstaat im 17. 
und 18 Jahrhundert, Histor. Zeitschr. 86 401 f. — Für Bayern: 
E. Rosenthal, Geschichte des Gerichtswesens und der Verwaltungsorgani- 
sation Bayerns, 2 Bde. (1289, 1906). Für Württemberg: Waechter, Ge- 
schichte des württemb. Privatrechts (1839), 42 ff., 48ff., 295 ff., 328 ff. usw.; 
Fricker und Gessler, Geschichte der Verfassung Württembergs 1876; Wintter- 
lin, Geschichte der Behördenorganisation in Württemberg, 2 Bde. (1902, 1906). 
Für Baden: P. Lenel. Badens Rechtsverwaltung und Rechtsverfassung 
unter Markgraf Karl Friedrich (1913). Für Hessen: W. van Calker, Die 
Entwicklung der hessischen Verwaltungsorganisation im 19. Jahrhundert, 
JahrbÜffentIR 2 125f. Für Hannover: E. v. Meier, Hannoversche 
Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte 2 Bde., Leipzig 1898, 1899.] 
% Hintze in der Histor. Zeitschr. 100 56 fl.