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Genehmigung ist nach mehreren Gesetzgebungen zum Eintritt in
den Vorstand, Verwaltungs- oder Aufsichtsrat einer Erwerbs-
gesellschaft erforderlich, und diese muß regelmäßig verweigert
werden, wenn mit der Stelle eine Entlohnung verbunden ist®.
Weitergehende Beschränkungen sind oft für einzelne Beamten-
klassen getroffen®. Mitunter wird auch zur Übernahme von Vor-
mundschaften (vgl. 88 1784, 1888 BGB), von Kommunalämtern usw.
eine Genehmigung verlangt. Alle derartigen Beschränkungen be-
ziehen sich jedoch nur auf Berufsbeamte. Beamte, welche den
öffentlichen Dienst nur als Nebenbeschäftigung übernommen haben,
sind der Natur der Sache nach von der Betreibung eines anderen
Berufes nicht ausgeschlossen.
2. Die Beamten dürfen Titel, Ehrenzeichen, Ge-
haltsbezüge, Geschenke und Belohnungen von
anderen Staaten nur mit Genehmigung des Monarchen, die
Reichsbeamten nur mit Genehmigung des Kaisers annehmen“.
Diese Beschränkung besteht für die Beamten der deutschen Staaten
auch gegenüber anderen deutschen Staaten und für die Reichs-
beamten gegenüber den Einzelstaaten. Auch ist den Beamten
mitunter die Annahme von Geschenken in bezug auf
das Amt ohne Genehmigung der vorgesetzten Behörde5 oder
die Annahme von Geschenken seitens der Amtsuntergebenen® ver-
oten.
Sinn dieser Vorschriften ist doch der, daß der Beamte an der Ausübung
seines parlamentarischen Mandats durch die vorgesetzte Behörde nicht ge-
hindert werden darf. A. M. Pieper, RBG N. 4 zu $ 16; Reindl, Bay. G
110 N. 1, richtig dagegen Piloty, ArchÖtHR 88 21, 28, auch Rehm, A lgStL
(1899) 106, 107.)
® RBG 8 16, Preuß. G. vom 10. Juni 1874, Bay. BG Art. 18 Abs. 3, 4,
Sächs. G. vom 3. Juni 1876 $ 2, Württ. BG Art. 8, Bad. BG $ 12, Hess. G.
vom 4. Jan. 1875, S-Mein. StBG Art. 7, S.-Alt. StDG $ 22, Braunschw.
StDG $ 22, Old. G. vom 2. Jan. 1873 Art. 4, G. vom 28. Dez. 1831, Anh.
StDG 5 18, Reuß j. L StDG 8 20, Lüb. BG $ 23, Brem BG $ 28, AusfG
zum RGVG $ 32, Hamb. AusfG zum RGVG 8 16, Vertr. der Hansestädte
vom 28. Febr. 1879 Art. 20,
® Reichsbankbeamte dürfen keine Anteilscheine der Reichsbank be-
sitzen (RBkG vom 14 März 1875 $ 28. Gewisse Beamte können nicht
Schöffen oder Geschworene sein (RGVG $$ 34 und 85). Über die Beschränkun-
gen der preußischen Domänen-, Forst- und Bergbeamten vgl. v. Roenne-Zorn,
rStR 1 457 f. Über die besonderen Beschränkungen, denen in Bayern
einzelne Beamtenklassen unterliegen vgl. Reindl. Bay. BG.1:6, 117.
“ RBG 8 15, Bay. BG Art. 20, Württ. BG Art. 9, Bad. BG $ 13,
8S.-Weim. StDG $ 16, S.-Mein. StBG Art. 6, S.-Alt StDG 8 21, S.-Kob.-Goth.
StDG $ 17, Braunschw. StDG $ 21, Old. StDG Art. 30, Anh. StDG $ 18,
Schw.-Sondh. StDG 8 24, Schw -Rud. StDG 8 16, G. vom 10. Mai 1858 8 6,
Reuß j. L. StDG $ 19, Lipp. StDG $ 17, Schaumb.-Lipp. StDG $ 15, Wald.
StDG $ 21, Hamb. AusfG zum RGVG 8 15, Brem. Bo Ss 31. — Els.-Lothr.
G. vom 18. Juni 1890 3 4.
6 RBG 2 15, Bay. BG Art. 20, Sächs. G. vom 8. Juni 1876 $ 5, Württ.
BG Art. 9, Bad. BG $ 13, S.-Mein. StBG Art. 6, Braunschw. StDG 8$ 21,
Reuß j. L. StDG $ 20, Lüb. BG $ 26, Brem. BG $ 31.
8& Württ. BG Art. 9.