Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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Die bei Kuty sowie nördlich von Czernowitz bei Kootyornik geschla- 
genen russischen Abteilungen haben sich gegen Sniatyn zurückgezogen. Sie 
versuchten sich dort zu vereinigen, was jedoch mißlang. Die Verluste der 
Russen find sehr bedeutend. Sniatyn wurde von uns wieder besetzt. Vor 
Czernowitz bleiben die Russen ruhig. 
Ein Durchbruchsversuch bei Nieuport abgewiesen. 
Amtlich. Großes Hauptquartier, 5. November, vormittags. 
Eestern unternahmen Belgier, unterstützt von Engländern und Fran- 
zosen, einen heftigen Ausfall, über Nieuport zwischen Meer und Ueber- 
schwemmungsgebiet. Sie wurden mühelos abgewiesen. 
Bei Pypres und südwestlich Lille sowie südlich Berry-au-Bac, in den 
Argonnen und in den Vogesen schritten unsere Angriffe vorwärts. 
Auf dem östlichen Kriegsschauplatz hat sich nichts Wesentliches ereigmet. 
(W.T.B.) Oberste Heeresleitung. 
Der türkische Einmarsch auf die Sinai-Halbinsel. 
Konstantinopel, 5. November. Nach dem „Taswiri-Efkiar“ 
haben die türkischen Truppen, die zusammen mit 3000 Beduinen die 
ägyptische Grenze überschritten, ihre Tätigkeit an verschiedenen von den 
Engländern besetzten Punkten begonnen. Die Beduinen haben einige 
Stellungen angegriffen und beunruhigen diese nun unausgesetzt, wodurch 
die Operationen der türkischen Truppen erleichtert werden. Ihre letzte 
Attacke hatte den Erfolg, daß die Engländer aus Beir--Saba bei Nachel 
auf der Sinai-Halbinsel vertrieben wurden. Der Platz wurde darauf von 
den Türken besetzt. 
Die Russen haben begonnen, ihre Stellungen an der Grenze zu be- 
festigen; sie sind indessen aus den Bezirken von Karan-Kilisse und Ich-han 
vollständig vertrieben worden. Die türkischen Truppen haben bei diesen 
Operationen außerordentliche Tapferkeit gezeigt. (Berl. Tagebl., 5. Nov.) 
Gruß des deutschen Kronprinzen an den türkischen Kriegsminister. 
(W.T. B.) Konstantinopel, 4. November. Der deutsche 
Kronprinz hat an den Kriegsminister Enver Pascha folgendes Telegramm 
gerichtet: „Die fünfte Armee und ihr Führer entbieten der ottomanischen 
Armee brüderliche Grüße.“ 
Der Dank Enver Paschas an den Kronprinzen. 
Pera, 5. November. Enver Pascha dankte im Namen der ottoma- 
nischen Armee mit kameradschaftlichen Worten dem Kronprinzen und der 
fünften deutschen Armee für die brüderlichen Grüße und sprach die Ueber- 
zeugung eines gemeinsamen Sieges über alle Feinde aus. 
Ein japanischer Gouverneur auf chinesischem Gebiet. 
Die „Frankfurter Zeitung“ meldet aus Zürich: Nach japanischen 
Meldungen haben die Japaner auf beiden Seiten der Schantungbahn je 
100 Kilometer Land besetzt, In Kinanfu wurde ein japanischer Gouver- 
neur ßr:e Die chinesischen Behörden haben unter Protest die Stadt 
verlassen. 
 
	        
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