Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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Nordindien brach eine revolutionäre Bewegung aus. Die bedeutendste 
Zeitung des Sikhlandes, die „Khalsa Gazette“, wurde von der Regierung 
unterdrückt. Hinsichtlich der Ueberführung indischer Truppen auf die 
europäischen Kriegsschauplätze wird erklärt, daß hierfür in erster Linie 
die Besorgnis maßgebend war, die Truppen könnten bei einer möglichen 
Aufstandsbewegung eine bedenkliche Rolle spielen. 
Der Entsatz von Przemysl. 
W.T. B. Wien, 13. Oktober, mittags. Amtlich wird verlautbart: 
Gestern schlugen unsere gegen Przemysl anrückenden Kräfte, unter- 
stützt durch einen Ausfall der Besatzung, die Einschließungstruppen derart 
urück, daß sich der Feind jetzt nur mehr vor der Ostfront der Festung hält. 
ei seinem Rückzug stürzten mehrere Kriegsbrücken nächst Sosnica ein. 
Viele Russen ertranken im San. Der Kampf östlich Chyrow dauert noch 
an. Eine Kosakendivision wurde von unserer Kavallerie gegen Drohobycz 
geworfen. In den durch sehr ungünstige Witterung und schlechte Wege- 
verhältnisse außerordentlich erschwerten Märschen und Kämpfen der 
letzten Wochen hat sich die Leistungsfähigkeit unserer braven Truppen 
glänzend bewährt. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. 
v. Hoefer, Generalmajor. 
Die entkommenen englischen Marinesoldaten. 
W.T.B. London, 13. Oktober. „Times“ meldet: Mannschaften 
der Marinebrigade, die nach achttägiger Abwesenheit gestern von Ant- 
werpen in Dover ankamen, erzählten, sie seien acht Tage lang in der Hölle 
gewesen. Einmal seien sie zwischen belgisches und deutsches Feuer geraten 
und hätten den Belgiern telephonieren müssen, das Feuer einzustellen. 
Trotzdem einige Leute erst seit sechs Wochen im Dienst seien, hätten sie in 
den Schützengräben unter dem Granatfeuer große Kaltblütigkeit gezeigt. 
Nach dem Abmarsch von Antwerpen seien sie vierzig Meilen bis Brügge 
marschiert, von wo aus sie mit der Eisenbahn weiterbefördert worden 
eien. 
Die Anzahl der belgischen Flüchtlinge in England wird auf vierzig- 
tausend geschätzt. Im Laufe der beiden letzten Tage kamen allein fünf- 
tausend an. 
Die kommende „Riesenschlacht“ im Osten. 
London, 13. Oktober. „Morningpost“ meldet aus Petersburg: 
Hier werden augenblicklich die Kriegsoperationen in Rußland völlig 
geheim gehalten. Die Heere konzentrieren sich zu einer Riesenschlacht, die 
an Umfang alles übertreffen wird, was man bisher gekannt hat. Es 
wird wahrscheinlich noch eine Woche dauern, bis man Nachrichten von 
Bedeutung erwarten kann. (Dtsch. Tagesztg., 14. Okt.) 
Die Kämpfe bei Jwangorod. 
Petersburg, 13. Oktober. Der Große Generalstab hat am 
1. Oktober folgendes mitgeteilt: 
Auf dem linken Weichselufer haben Kämpfe in der Richtung Jwan- 
gorod und Warschau begonnen; auf der übrigen Front sind keine Ver- 
änderungen zu melden.
	        
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