Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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Englische Kriegsschiffe vor Ostende. 
Stockholm, 14. Oktober. Aus dem Haag wird hierher telegra- 
phiert, daß eine starke englische Flotte vor Ostende eingetroffen ist, die 
den Auftrag hat, die Trümmer des belgisch-englischen Heeres, das sich auf 
der Flucht aus Antwerpen befindet, an Bord zu nehmen, falls sich dies als 
notwendig erweisen sollte. 
London,, 14. Oktober. Nach den letzten Nachrichten der „Times“ 
rückten die deutschen Kolonnen sehr stark vor in der Richtung Dpern. In 
der Umgegend dieser Stadt scheinen die Deutschen sehr zahlreich zu sein. 
London,, 14. Oktober. Die „Times“ erfährt aus Calais, daß dort 
Hunderte von Flüchtlingen ankommen, und daß sich das Gefechtsterrain 
immer mehr nach dieser Richtung ausbreitet. 
Zurückbehaltung englischer Truppen in Südafrika 
London, 14. Oktober. „Times"“ meldet aus Salisbury#: Das 
Rhodesische Kontingent, das heute nach England abreisen sollte, hat be- 
schlossen, in Afrika zu bleiben. (Tägl. Rundsch., 15. Okt.) 
Ein Kampf bei Seebrügge. 
W.T. B. Amsterdam,, 14. Oktober. „Nieuwms van den Dag“ 
meldet aus Selzaete vom 13. Oktober: Die gestern hier eingetroffenen 
Deutschen stellten die von den Belgiern zerstörte Brücke wieder her. 
Landwehrtruppen waren heute morgen damit beschäftigt, westlich von Sel- 
zaete Laufgräben aufzuwerfen. Einige Bahngleise waren zerstört und 
die Telegraphen= und Telephonapparate vom Bahnhofe weggenommen. 
— In der Richtung auf Seebrügge ist anscheinend ein Gefecht im Gange. 
er hanzen Vormittag über war von dort her Kanonendonner ver- 
nehmbar. 
Bestien — keine Soldaten. 
Interessante Notizen über die Art der Kriegführung durch die Fran- 
zosen und die Zustände im Heere wurden in dem Tagebuch eines franzö- 
sischen Offiziers (Hauptmanns im 321. französischen Reserve-Infanterie- 
Regiment) gefunden. Der Offizier fiel in den großen Kämpfen vor 
Paris. Außer einer Anzahl von belanglosen Aufzeichnungen, die lediglich 
Tagesereignisse registrieren, finden sich in dem Tagebuch folgende be- 
zeichnende Stellen: 
„Den 17. 8. Wir kommen durch Fontaines bei Belfort. Man sieht 
die ersten Helme, die den Deutschen abgenommen sind . Die Einwoh- 
ner sind buchstäblich ausgeplündert durch französische Regimenter, welche 
hier einquartiert waren (das 60. Regiment). (Also französische Ein- 
wohner durch französische Soldaten!) Der Oberst ist vor das Kriegsgericht 
geladen worden. 
Den 18. 8. Wir überschreiten die Grenze. 
Den 31. 8. Wir reihen in unsere Kompagnie einige Schwarze und 
einige Jäger ein. Es kommen auch einige Marokkaner vorbei. Einer 
hat, wie es scheint, 16 Ohren in seinem Brotbeutel. Ein anderer ist an 
der Hand verwundet; als ihn jemand fragt, wer ihm diese Verwundung
	        
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