Dorwort zur vierten Kuflage.
Die zweite Auflage war wenige Wochen nach ihrem Erscheinen ver-
griffen. Die dritte Auflage erschien deshalb als ein unveränderter Abdruck
der zweiten Auflage. In einem Nachtrag waren die Gesetzesänderungen und
wichtigeren neuen Entscheidungen angeführt. In der vorliegenden Auflage
sind die Gesetzesänderungen, die ergangenen bemerkenswerten Entscheidungen
sowie die neuere Literatur nach Möglichkeit berücksichtigt.
Berlin, November 1917.
Dr. Max Alsberg.
Dorwort zur zweiten Zuflage.
Die erste Auflage war kaum drei Monate nach ihrem Erscheinen vergriffen.
In ihrem schnellen Absatz und der reichlich wohlwollenden Besprechung, die sie
von allen Seiten erfahren hatte, lag ein starker Anreiz, das Buch in einem
im wesentlichen unveränderten Neudruck möglichst schnell wieder auf den Markt zu
bringen. Selbstkritik hielt mich davon ab. Das Bedürfnis, die Darstellung
der Tatbestände zu vertiefen, drängte sich mir unabweislich auf. Das Delikt
des Preiswuchers hat die Praxis vor ungeahnte Schwierigkeiten gestellt.
Sie soll ein Problem meistern, das ihr ein neues und fremdes ist: das Problem
der kaufmännischen Gewinnkalkulation. Man mäöchte glauben: die handels-
technische Literatur habe es bereits gelöst und es bedürfe nur einer Übernahme
der von dieser gefundenen Ergebnisse. In Wirklichkeit birgt die handelstechnische
Literatur nur geringe Ansätze hierzu. Ihr trat das Problem in der
Friedenszeit lediglich unter dem Gefahrgedanken entgegen, der Kaufmann könne
durch eine Vernachlässigung der Kalkulation Schaden erleiden. Für die
Preissteigerungsverordnung hat es unter dem gerade ent-
gegengesetzten Gesichtspunkt Interesse: dem Gesichtspunkt eines über-
mäßigen Nutzens des Kaufmanns. Trotzdem liegen in den bisherigen
Erörterungen der handelstechnischen und der allgemeinen volkswirtschaftlichen
Literatur Wahrheiten, die auch durch die Kriegswirtschaftsverhältnisse nicht
obsolet geworden sind. Ihnen Geltung zu verschaffen, war bei der Neu-
1