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Bogern! Es gilt bas Feich zu schühen, das wir in blutigen Kämpfen
0 mit erstritten haben. Wir kennen unsere Soldaten und wissen, was wir von
* ihrem Mut, ihrer Manneszucht und Opferwilligkeit zu erwarten haben. Gott
3n segne unser kapferes deutsches Heer, unsere machtvolle Flotte und unsere treuen
ösierreichischungarlschen Waffenbrüder. Er schütze den Kaiser, unser großes
deutsches Zaterland, unser geliebtes Zayern. Ludwig. (W. T. B.)
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"!
Sir Edward Grey über die Haltung Englands.
London, 4. August. In der gestrigen Sitzung des Unterhauses gab Stir
* Edward Grey folgende Erklärung ab:
* Es ist jetzt klar, daß der Frlede Europas nicht gewahrt werden kann. Staats-
* sekretär Sir Edward Grey forderte das Haus auf, die Frage des Friedensbruches
* vom Gesichtspunkte der britischen Interessen, Ehre und Verpflichtungen und frei
; von Leidenschaft ins Auge zu fassen. Wenn die Dokumente veröffentlicht wären,
"7. würde es sich zeigen, wie aufrichtig und mit vollem Herzen England bestrebt war,
F den Frieden zu bewahren. Betreffs der Frage der Verpflichtungen sagte Greh:
* Wir haben bis gestern nichts mehr als diplomatische Unterstützung versprochen. Er
sei zur Zeit der Algeciraskonferenz gefragt worden, ob England bewaffnete Unter-
stützung geben würde. Er habe gesagt, er könne kelner fremden Macht etwas ver-
sprechen, was nicht von vollem Herzen die Unterstützung der öffentlichen Meinung
erhielte. Er habe kein Versprechen gegeben, aber sowohl dem französtschen wie auch
*° dem deutschen Botschafter erklärt, daß, wenn Frankreich der Krieg aufgezwungen
* würde, die öffentliche Meinung auf Frankreichs Seite treten würde. Er habe in
den französischen Vorschlag auf eine Besprechung militärischer und seemännischer
* Sachverständigen Englands und Frankreichs eingewilligt, da England sonst nicht in
* der Lage sein würde, im Falle einer plötzlich eintretenden Krisis Frankreich Beistand
* zu gewähren, wenn es ihn gewähren wollte. Er habe seine Ermächtigung zu jenen
Besprechungen gegeben, jedoch unter der ausdrücklichen Voraussetzung, daß nichis,
* was zwischen den militärischen und seemännischen Sachverständigen vor sich gehen
* würde, eine der beiden Regierungen binden oder ihre Beschlußfreiheit beschränken
* würde. Während der Marokkokrisis von 1911 habe seine Politil sich auf genau der
ß gleichen Linie bewegt. Im Jahre 1912 sei beschlossen worden, daß England eine
* bestimmte schriftliche Berskändigung haben solle des Inhalts, daß jene Besprechungen
die Freiheit der Regierungen nicht bänden. Grey verlas den Brief, den er am
22. Dezember 1912 an den französischen Zotschafter geschrieben hatte und der das
soeben Gesagte und ferner seine Zustimmung dazu enthielt, daß, wenn einer der
beiden Staaten oder eine der beiden Regierungen ernstliche Irsache hätte, einen
nicht provozierten Angriff seitens einer dritten Macht zu erwarten, in Zeratung ein-
getreten würde darüber, ob beide Regierungen gemeinsam handeln wollen, um diesen
Angriff zu verhindern. Dies, so sagte Grey, war unser Ausgangspunkt. Diese
Erklärung schafft Klarheit über die Verpflichtungen Englands. Die jetzige Krisis
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