Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 1 (1)

— G ——— — J—— —2 3 
- ; 
DODie Lemberger Schlacht. 2 
* t 
Wien, 3. September. Die Schlachten, die sich auf dem russischen Kriegs- * 
* schauplatze aus unserer Offensive entwickelten, haben eine Entscheidung des Feld- 4 
7 zuges noch nicht gebracht. Am westlichen Flügel tief in feindliches Gebiet vor- 2 
t dringend, in Ostgalizien den vaterländischen Zoden gegen den überlegenen Feind 
* Schritt für Schritt verteidigend, haben unsere Truppen allenthalben den alten Ruf 1½ 
* 
; ihrer Tapferkeit gerechtfertigt und sehen den noch bevorstehenden ernsten Kämpfen 8 
ct mit Zuversscht entgegen. Eine Schilderung der mehrfachen Schlachten der ver- * 
gangenen Woche muß der Geschichte vorbehalten bleiben. Gegenwärtig läßt sch 
.t der Verlauf der Ereignisse nur in großen Zügen wiedergeben. * 
Oestlich bei Krasnik, nach dreitägiger Schlacht der siegreichen Armee des 
Generals Dankl, begann am 25. August die zwischen dem Huczwa und dem Wieprz ls- 
dirigierte Armee Auffenberg den Angriff auf die aus dem RKaume von Cholm . 
t gegen Süden vorgerückten feindlichen Kräste. Hieraus entwickelte sich die Schlacht 
5 von Zamose und Komarow. Am 28. August wurde das Eingreifen der über Belz *&r% 
Po 
r 
* und Uhnow heranbefohlenen Gruppe des Erzherzogs Joseph Ferdinand fühlbar. * 
* Da an der Chaussee Zamose — Krasnostaw verhältnismäßig nur schwächere Kräste | 
“ gegenüberstanden, konnten erhebliche Armeeteile am 29. August aus dem Kaume * j5 
* von Zamose gegen Osten einschwenken und bis auf Czesniki vordringen. Dem- * 
* gegenüber richtete der überall mit größter Tapferkeit und Hartnäckigkeit kämpfende 
* Feind seine heftigsten Anstrengungen gegen den Raum von Komarow, wohl in der 3 
* Absicht, hier durchzuskoßen. Abends stand unsere Armee in der Linie Przewodow — 
* Grodel — Czesnili — Wielacza, wobei Grodek und Czesniki etwa die Brechpunkte 
der Front bildeten. Auf russischer Seite hatten neue, von Krylow und Drubieszow 
8 herangeführte Kräfte eingegriffen. Am folgenden Tage setzte die Armee Auffenberg 6 
3 die angebahnte Umfassung, der Feind seine Durchbruchsversuche fort, die schließlich 6 
die eigene Front bis Labunie—Tarnawatka zurückbogen. Indessen vermochte sich 7 
9 die Gruppe des Erzherzogs im allgemeinen bis an den Fahrweg Tesetyn— n 
Rachanie vorzuarbeiten. Am 31. Auguft schritt die Einkreisung des Feindes unter * 
heftigsten Kämpfen sort, indem auch von Norden her gegen Komarow eingeschwenkt § 
6 wurde. Bei Komarow bereits dußerst gefährdet, begannen die KRussen den RKückzug — 
* gegen Krysow und Drubieszow, erwehrten sich jedoch durch Offensiostöße nach allen 8 
8 Richtungen, namentlich gegen die Gruppe des Erzherzogs, der drohenden Um— * 
tlammerung. Endlich in den Nachmittagsstunden des 1. September wurde sicher, 
* daß die Armee Auffenberg, in welcher auch Wiener Truppen und eine vom General 
* der Infanterie Boroevic geführte Gruppe mit außerordentilicher Zaͤhigkeit und “ 
7 Bravour kämpften, endgültig gessegt habe. Komarow und die Höhen südlich von 
—n 
* Tyszorocze wurden genommen. Der Erzherzog drang gegen Sparoje Siele vor. 8 
* Scharen von Gefangenen und zahlloses Kriegsmaierial, darunter 200 Geschütze und 
vbelele Maschinengewehre, stelen in unsere Hände. * 
* 
* 8 
———— —J ——— ——
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.