Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 1 (1)

  
     
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Aus dem Bereiche der Armeen Dantl und v. Auffenberg wurden bisher 11600 
Kriegsgefangene abgeschoben. Etwa 7000 sind vorerst noch angekündigt. In der 
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Schlacht an der Huczwa wurden, soweit bisher bekannt, 200 Geschütze, sehr viel 
Kriegsmaterial, zahlreicher Train, vier Automobile und die Feldkanzleien des russischen 
19. Armeekorps mit wichtigen Geheimalten erbentet. Der Feind ist in vollem 
Rückzuge, unsere Armee verfolgt ihn mit ganzer Kraft. 
Auf dem Kriegsschauplalz am Balkan brach die von Generalmajor v. HDongracz 
befchligte dritte Gebirgsbrigade, die schon einmal einen lühmn Vorstoß in das 
rauhe kriegerische Montenegro erfolgreich durchgeführt hatte, vor wenigen Tagen 
von neuem gegen die auf den Grenzhöhen bei Zilak stehenden Montenegriner vor, 
warf die an Zahl überlegenen feindlichen Kräfte in mehrtägigen heftigen Angrissen 
zurück, nahm ihnen dabei auch ein schweres Geschütz ab und degagierte durch die 
kühne Tat die von den Montenegrinern bedrängte Grenzbefestigung. 
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Der Stellvertreter des Chef des Generalskabs. 3 
v. Hoefer, Generalmajor. (W. T. B.) 9 
Wien, 3. September. Während der Kämpfe der Armee Auffen#berg hatte die 2 
Armee Dankl am 27. August eine zweite Schlacht bei Niedrzwica-Duza geschlagen und 
weiterhin Teile unserer bisher am westlichen Weichselufer vorgegangenen Kräfte * 
über diesen Fluß herangezogen. Diese ganze Heeresgruppe drang in den folgenden l 
Tagen umfassend bis nahe an Lublin heran. 
Gleichzeitig mit diesen zitierten Ereignissen wurde auch in Ostgalizien schwer 
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gekämpft. Am 27. August stießen die zur Abwehr des dortigen weitaus überlegenen 
feindlichen Einbruchs beskimmten Kräfte in der Linie Dunajow —Zust auf den 
Gegner. Trotz des Erfolges der von Dunajow her die Höhen westlich Domorzangy 
gewinnenden Kolonnen konnten die beiderseits der Zloczower Chaussee vorgehenden 
Armeeteile gegen den namentlich auch an Artillerie weit überlegenen Feind nicht 
durchdringen. Am 28. August setzten die Kussen den Angriff auch auf die östlich Lemberg 
kämpfenden Armeetcile fort. Am Nachmittag war ein Zurücknehmen hinter Guila 
Lipa und in den engeren Kaum öfstlich und nördlich Lemberg nicht mehr zu umgehen, 
zumal auch unsere südliche Flanke aus Richtung Brzezangy bedroht wurde. Die 
rückgängige Sewegung vollzog sich in voller Ordnung, ohne daß der offenbar gleich- 
falls sehr mitgenommene Feind wescntlich nachdrängte. Am 20. August griffen die 
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ZKussen an der ganzen Front erneut an und verschoben ihre Kräfte ans dem Raum ic 
nordöstlich Lemberg gegen Süden. Tags darauf steigerte sich dieser Angriff zu 
größter Heftigkeit. Insbesondere von Drzemhyslany und Firlesow her vermochte der * 
Feind immer neue Kräfte einzusetzen, denen gegenüber unsere Truppen nach ver— 8 
. geblichen Bersuchen, sie durch Offensivstöße neuer im RKaum westlich Rohatdn ver- 
sammelter Armeeteile zu entlasten, gegen Lemberg und Mikolasow weichen mußten. 3 
* In all diesen Kämpfen erlitten unsere braven Truppen hauptsächlich durch die an 8 
* Zahl weit überlegene und auch aus modernen schweren Geschützen feuernde feind- 
liche Artillerie große Berluste. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß wir .¾7 
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