Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 1 (1)

Czernowitz vorgedrungen. Die Russen haben Czernowitz verlassen und sind in 
pordwestlicher Richtung abgezogen. (W. T. B.) 
Ein neuer Bölkerrechtsbruch Englands. 
London, 22.Oktober. „Daily Telegraph“ meldet: Das deutsche Sanitäteschiff 
„Ophelia“ wurde gestern von dem englischen Kreuzer „Jarmouth“ eingebracht; seine 
funkentelegraphische Anlage wurde abgenommen. (W. T. B.) 
Eine türkische Absage an England. 
London, 21. Oktober. Das Reutersche Bureau meldet aus Konstantinopel 
vom 19. Oktober: Auf die britische Borstellung über die fortgesehte Anwesenheit 
deutscher Mannschaften auf türkischen Kriegsschiffen erwiderte die Pforte endgültig, 
daß dies eine innere Angelegenheit sei. (W. T. B.) 
Einmarsch der Oesterreicher und Ungarn in Czernowitz. 
Wien, 22. Oktober. Amtlich wird in Wien gemeldet: Mittags in der Schlacht 
beiderseits des Strwiaz gelang es uns, nun auch im Raume südlich dieses Flusses 
den Angriff vorwärts zu tragen. Auf der beherrschenden trigonometrischen Höhe 
668 südöstlich Stary Sambor wurden zwei hintereinander liegende Verteidigungs- 
stellungen des Feindes genommen. Nordwestlich des genannten Ortes gelangte 
unsere Gefechtslinie näher an die Chaussee nach Starasol heran. Nach den bis. 
herigen Meldungen wurden in den letzten Kämpfen 3400 ZKussen, darunter 2 Offi- 
ziere, gefangen genommen und 15 Maschinengewehre erbeutet. In Czernowitz 
sind unsere Bortruppen eingerückt. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. 
v. Hoefer, Generalmajor. (W. T. B.) 
Kriegssitzung des Dreußischen Landtages. 
Berlin, 22. Oktober. Das Abgeordnetenhaus hielt heute eine Kriegssitzung 
ab, in der nach Zeden dee stfellvertretenden Ministerpradsidenten Delbrück, des sozial- 
demokratischen Abgeordnefen Hirsch und des Dräsidenten v. Schwerin-LSöwißhz die 
Kriegsvorlagen der Regierung einstimmig angenommen wurden. Diese Vorlagen 
bekreffen die Bewilligung eines Kriegskredits von 1½ Milliarden Mark, von denen 
zunächsf 400 Millionen Mark zum Wiederaufbau der Drovinz Ostpreußen, andere 
große Beträge für staafliche Notstandsarbeiten und die Wiederbelebung von Handel 
und Induffrie verwendet werden sollen. Die gleichen Beschlüsse wurden am selben 
Tage vom Herrenhaus, ebenfalls einstimmig, gefaßt. 
In seiner Ansprache im Abgeordnetenhause hat der Staatssekretär Delbrück 
ausgeführt: 
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