Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 1 (1)

Die Türken vor Batum. 
Konskantinopel, 29. November. Das fürkische Hauptquartier teilt mit: 
Ansere Truppen im Tschorokh= Tale warfen einen Ausfallversuch der Russen in 
der Gegend der Flußmündung zurück; die Geschütze der Londbefestigungen von 
Batum nahmen an diesem Kampfe teil, aber ohne jeden Erfolg. Unsere Truppen 
drangen in die Gegend von Atschara, 10 Kilometer füdöstlich von Baium, vor. 
Die Russen behaupten in ihren amtlichen Milteilungen, daß unsere Truppen 
im Kaukasus besiegt und auf Erzerum zurückgegangen seien. Dilese Nachrichten 
sind vollskändig falsch. Unsere Truppen sind bereif zur Offensive gegen den 
Feind, der keinerlei Bewegung außerhalb seiner befestigten Stellungen gemacht 
hat und um Gegenteil nach dem Kampfe im freien Felde eine weite Strecke vor 
unseren siegreichen Truppen zurückgewichen sst. 
Der russische Generalstab gegen englische Siegesmeldungen aus 
Dolen. 
Detersburg, 20. November. (Meldung der Petersburger Telegraphen-Agentur.) 
Angesschts der verschiedenen Gerüchte, die über den Amfang des russischen Sieges 
zwischen Weichsel und Warthe () umlaufen, erklärt der Große Generalstab, daß 
diese Gerüchte zum Teil von Privatkorrespondenzen genährt sind, die einigen Zeitungen 
vom Kriegsschauplatze zugingen. Der Große Generalskab warnt vor diesen Gerüchten, 
die durch die Tatsachen nicht begründet snd und mit Vorbehalt ausgenommen werden 
müssen. Wie zu Anfang des Krieges, weist der Generalstab auf die Notwendigkeit 
hin, alle Nachrichten, die nicht aus amtlicher Quelle stammen, mit Vorbehalt auf- 
zunehmen. Zweifellos ist der deutsche Hlan, die russische Front auf dem linken 
Weichseluser zu umspannen und einen Teil der russischen Armee einzukreisen, voll- 
ständig gescheitert. Es geht aus den Mitteilungen des Generalstabes des Genera- 
lissimus hervor, daß die Deutschen gezwungen sind, sich von Azgow und Tuszin 
über Bezezinh auf Strykow unter für sie dußerst ungünstigen Zedingungen zurück. 
zuziehen. Beim Rückzug erlitten die Deutschen ungeheuere Verluske. Indessen sind 
die Kämpfe noch nicht vollendet. Die Schlacht entwickelt sich an der ganzen Front 
sehr günstig für uns. Aber der Feind setzt seinen hartnäckigen Widerstand fort, und es 
ist unmöglich, den Kampf als beendet zu betrachten. Es ist nötig, seine endgültigen 
Ergebnisse abzuwarten mit der festen Sicherheit, daß die russischen Truppen von 
dem Zewuptsein der Notwendigkeit durchbrungen sind, ihre heldenmütigen An- 
sirengungen zu Ende zu führen, um den Widerstand des Feindes endgültig zu brechen. 
Anmerkung des W. T. B.: Der löbliche Versuch des russischen Generalstabes, 
die Wahrheit zu sagen, hält, wie der zweite Teil der amtlichen Auslassung beweist, 
nicht eben lange vor. Aber es ist immerhin bezeichnend, daß man es sogar in 
RKußland für notwendig hält, von der englischen Lügenberichterstattung abzurücken, 
um die unausbleibliche Enttäuschung nicht allzu groß werden zu lassen. (W. T. B.) 
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