Die große Regsamkeit der Franzosen vor unserer ganzen Front ist erklärlich
durch folgenden bei einem gesallenen französischen Offizier gefundenen Heeres-
befehl des Generals Joffre vom 17. Dezember 1914:
„Armeebefehl vom 17. Dezember 1914: Seit drei Monaten sind die
hestigen und ungezählten Angriffe nicht imstande gewesen, uns zu durch-
brechen. Lleberall haben wir ihnen siegreich widerskanden. Der Augenblick
ist gekommen, um die Schwäche auszunuhen, die sie uns bieten, nachdem
wir uns verstärkt haben an Menschen und Materiaol. Die Stunde des
Angriffs hat geschlagen. Nachdem wir die deutschen Kräfste in Schach
gehalten haben, handelt es sich darum, sie zu brechen und unser Land
endgültig von den Eindringlingen zu befreien. Soldaten, mehr als jemals
rechnet Frankreich auf euren Mut, eure Energie und euren Willen, um
jeden Preis zu siegen. Ihr habt schon gesiegt an der Marne, an der Hser,
in Lothringen und in den Vogesen. Ihr werdet zu siegen verstehen bie
zum schließlichen Triumph. Joffre.“
In Ost= und Westpreußen ist die Lage unverändert.
In Dolen fortschrettender Angriff gegen die Stellungen, in denen der Feind
Front gemacht hat. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.)
Die Kämpfe in Galizien.
Wien, 21. Dezember, mittags. Amklich wird verlautbart: In den Karpathen
macht unser Angriff im oberen Flußgebiete der Latkorcza gute Fortschritte.
Nordöstlich des Lupkower Dasses, an der Front nördlich Krosno-Tuchow und am
unteren Dunajer wird heftig weitergekämpft.
Die Lage in Südpolen hat sich nichf geänderk.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Oo#efer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Neue heftige Kämpfe in Dolen. — Abgeschlagene französisch-
englische Angriffe.
Großes Haupiquarkier, 22. Dezember. Bei Nieuport und in Gegend
Ipern herrschte im allgemeinen RKuhe.
Zur Wiedererlangung der am 20. Dezember verlorenen Stellungen bei Festubert
und Givenchoy machien die durch französische Terrikorials verstärkten Engländer
gestern und heute nachi verzweifelte Vorstöße, die zurückgewiesen wurden. In
Gegend Richebourg gelang es ihnen, in ihren alten Stellungen wieder Fuß zu fassen.
Die gestrigen Angriffe der Franzosen in Gegend Albert, nordöstlich Compiêgne,
bei Souain und Perthes wurden unsfer schweren Verlusten für sie abgeschlagen.
Im wesilichen Teil der Argonnen nahmen wir einige Schüßengräben; 6öfllich der
Argonnen, nordwestlich und nördlich Verdun wurden die französsschen Angriffe zum
Teil unter schwersten Verlusten für die Franzosen leichi zurückgewiesen.