sltzenden Beobachter lenkien das Feuer der schweren Geschütze flankserend gegen die deutschen
Stellungen auf der genannien bewaldeien Höhe. Dieses Flankenfeuer richteie sich vor allem
gegen die Schützengräben des TLeibregiments und war am ersten Beihnachtsfeiertage ganz
besonders heftig. Inier ungeheurem Munitionsaufwand setzte es am 7. Januar erneut ein; die
brave Truppe hatte viel zu leiden; eine Stiellung, der sogenannte Maschinengewehrgraben wurde
buchstäblich vom feindlichen Feuer eingeebnei, die darin befindlichen Maschinengewehre wurden
verschüttet. Nach dieser Feuervorbereilung schritt der Gegner am 3. Jannar zum Angriff. Er
drang auf einer Fronkbreite von elwa 200 Meiern In den deutschen Schützengraben ein und
konnte trotz zahlreicher Zersuche daraus nicht wieder vertrieben werden. Es kam hler in den
Tagen und Nächien bis zum 11. Januar zu außerordenilich heftigen Nahkämpfen, wie sie
erbitterter und blutiger kaum gedacht werden können; hier kämpfende Turkos fochten nicht nur
mit Gewehr und Basoneti, sondern bissen auch und skachen mit dem Messer.
Die Lage drängte zu einer Entscheidung. Am 12. Januar setzien die deutschen Truppen zu
einem Gegenangriff ein, der sich zunschst weniger gegen die bewaldete Höhe selbst als gegen
die beiderseiis anschließenden französischen Siellungen richteke. Schlag 11 Uhr erhoben sich
zunächst aus der Steinbruchstellung unsere wackeren Soldaten, die in den Monaien des Harrens
und Schanzens von ihrem Angriffsgelske nichis eingebüßt hatten, und entrissen im kühnen Anskurm
dem Feinde seine zunächst gelegenen Schützengräben und Artilleriebeobachlungsstellen. Sogleich
ließ das französische Flankenfeuer gegen die bewaldete Höhe nach. Das Hauplziel dieses ersten
Angriffs war kaum erreichi, als eine Slunde späier — 12 Uhr millags — auf dem cdußersten
rechten Flügel unsere tapferen Schützen sich erhoben und im siegreichen Vorschreiten einen Kilo-
meler Gelände gewannen. Nunmehr wurde auch zum Angriff gegen die bewaldeie Höhe
angesehtl, der Franzose zuerst aus den deutschen, dann aus feinen eigenen Gräben hinaus und
die Höhe hinuntergeworfen, wo er sich auf halbem Hange wieder setzie.
Wie aus Gefangenenaussagen hervorgeht, glaubten die Franzosen, daß die erwarteie Fort-
setzung des deuischen Angriffs von der bewaldeten Kuppe, also vom rechten deutschen Flügel
ausgehen würde. In Erwartung eines Stoßes aus diseser Richiung warfen sie namhafte
Verskärkungen nach dieser Stelle. Von den eroberten französischen Beobachtungsstellungen aus,
wo das ganze Aisnetal samt Soissons mit Kathedrale zu Füßen liegi, konnte das Herankommen
dieser Reserven auf Kraftwagen und mit Eisenbahn gut beobachtetl werden.
Der deutsche Angriff erfolgte am 13. Januar aber an ganz anderer Stelle. Völlig über-
raschend für den Gegner war es Mitte und lkinker Flügel der Deuischen, die sich als Angriffsziel
die Zesitnahme der Hochsläche von Vregny gesehl hatten, auf der sich der Felnd in einem
ganzen System von Schützengräben eingerichtet halle und ganz sicher zu fühlen schien.
Wiederum war es der Schlag der Mittagsskunde, der hier unsere Truppen zu neuen Taten
aufrief. Dunki zwölf kam TLeben In die deutschen Gräben, es folgte ein mächtiger Sprung;
12 Uhr 3 Minuten war die erste Verteidigungslinie der Franzosen, 12 Uhr 13 Minuten die
zweste genommen. Eln Flankenangriff von dem Wald von Vregny kam bel der Schnelligkelt
des Borgehens gar nicht mehr zur Wirkung, und am späten Nachmitkiage des Dreizehnien war
der ganze Hochflächenrand in deutscher Hand. Der Feind vermochte sich nur noch in den
Mulden und auf den zum Aisnetal hinabfallenden Hängen zu halien. Das Gelingen dieses
deutschen Angriffs brachte die in Gegend der bewaldelen Höhe gegen den deutschen rechien
Flügel vordringenden Franzosen in eine verzwelfelte Lage. Denn als am 14. Januar der
dußerste rechte Flügel der Deutschen seinen umfassenden Angriff wleder aufnahm und aus der
Mitte — über Crouy — deutsche Truppen nun westwärts einschwenkien, da blieb den gegen
die bewaldete Höhe vorgedrungenen Franzosen nichts anderes übrig, als sich zu ergeben. Ein
Zuräck gab es setzt nichi mehr, da die deutsche schwere Artillerie das Aisneial beherrschte. Am
gleichen Tage wurde der Fesnd auch von den Hängen der Höhen von WVregny hinuntergeworfen,
soweit er nicht schon während der Nacht gegen und über die Alsne zurückgeflutel war. Eine
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